Kreis Segeberg. Der Kreis Segeberg hat zusammen mit der Volkshochschule (VHS) Bad Segeberg in enger Kooperation mit Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Segeberg eine berufsvorbereitende Qualifikation für Menschen mit Migrationshintergrund auf den Weg gebracht. Ziel ist es, diese zu sozialpädagogischen Assistent*innen oder Erzieher*innen für die Arbeit in einer Kita auszubilden. "Wir wollen das große Potenzial von Personen mit Migrationshintergrund im Kund*innenkreis des Jobcenters nutzen", erläutert Michael Krützfeldt, Kita-Referent beim Kreis Segeberg.
Nach den ersten sechs Monaten Projektlaufzeit weiß er viel Positives zu berichten: Anfang März hatte das Jobcenter 17 Frauen verschiedener Staaten – darunter Syrien, Afghanistan, Polen, Türkei und Ukraine – in die Maßnahme vermittelt. "Wir haben den Frauen eine berufliche Perspektive aufzeigt", so Krützfeldt, der sich freut, dass eine Teilnehmerin mittlerweile bereits auf Zehn-Stunden-Basis in ihrem ehemaligen Praktikumsbetrieb arbeitet und eine weitere voraussichtlich demnächst übernommen wird. Für die übrigen 15 Frauen gibt es bereitsPläne in Richtung praxisintegrierte Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin (PiA-SPA) oder PiA-Erzieherin (Ausbildung mit Ausbildungsvergütung) beziehungsweise Quereinstieg.
Krützfeldt betont, dass Sprachkenntnisse "das A und O" für eine Tätigkeit in einer Kita seien, weshalb der Fokus dieser ersten Maßnahme besonders auf die Vermittlung von Sprachkenntnissen abzielte, um das notwendige Sprachniveau B2 zu erreichen.
Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist die Begleitung bei der Anerkennung bereits vorhandener Abschlüsse. Als dritten Teil der Maßnahme absolvierten die Teilnehmerinnen mehrere Praktika, um die Arbeit kennenzulernen und Kontakte zu Kitas zu knüpfen. "Das sind die ersten Schritte in Richtung Anstellung", weiß der Kita-Referent.
Projektleiterin Chelusa Gorges von der VHS ist selbst mit Migrationshintergrund nach Deutschland gekommen. "Sie hat sich mit positiver Haltung und Engagement gegen viele Widerstände behauptet und ist daher für Teilnehmer*innen ein gutes Beispiel und Motivatorin", sagt Krützfeldt. Gorges selbst ergänzt: "Als Leiterin des Projekts mit eigener Migrationsgeschichte freue ich mich, meine positive Energie bei der Arbeit einzubringen und auf die Teilnehmenden zu übertragen."
"Mit ihrem aufgeschlossenen Wesen und großem Interesse hat unsere Praktikantin bei uns in Nahe ihre Praktika begonnen und mit viel Freude und zugewonnenem Wissen beendet", sagt Nahes Kindergartenleiterin Regina Ibe. Sie konnte der Migrantin mittlerweile eine Stelle als "Helfende Hand" vermitteln. Ibe lobt sowohl die pädagogische Fachkraft Chelusa Gorges, "die ihre Praktikantin mit viel Kompetenz, pädagogischem Sachverstand und einem gesunden Anspruch zwischen Fördern und Fordern an ihre Aufgaben heranführte" als auch die Praktikantin selbst, "die ihre Aufgaben mit viel Interesse für die Ausbildung annahm".
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und der ausbildenden Kitas sind laut Krützfeldt und Gorges überaus positiv. "Dies stimmt uns zuversichtlich, hier einen wertvollen Beitrag zu leisten, diese besonders talentierten und motivierten Bewerberinnen für die Arbeit in einer Kita gewinnen zu können."
Jede Teilnehmerin wird nach den acht Monaten bei ihrer neuen Tätigkeit weiter begleitet. "Denn der Weg aus einer fremden Sprache und Kultur hin zu einer Kita-Fachkraft endet nicht mit der erfolgreichen Teilnahme an einer berufsvorbereitenden Maßnahme", sagt Gorges.
Die Anschubfinanzierung in Höhe von 78.000 Euro dieses in Schleswig-Holstein bislang einmaligen Pilotprojektes hat der Kreis als ein Modul aus seiner Initiative "Fachkräfte für Kitas gewinnen und halten" geleistet. Künftig sollen im Rahmen der Förderung beruflicher Weiterbildung jährlich ein bis zwei berufsvorbereitende Qualifikationskurse wie der jetzige für Personen mit Migrationshintergrund stattfinden.
ZITATE:
Landrat Jan Peter Schröder: "Wir haben hier als Kreis Segeberg bewusst Geld in die Hand genommen, um neue Personenkreise anzusprechen, die mit hoher Motivation und großem Engagement zielgerichtet auf die Aufnahme einer Tätigkeit in unsere Kitas vorbereitet werden, wo sie dringend gebraucht werden. Zurecht findet dieses Projekt über den Kreis Segeberg hinaus im Land großes Interesse und hohe Beachtung."
Stefan Stahl, Bereichsleiter und stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Segeberg: "Wir freuen uns, dass wir zugewanderten Menschen eine sinnvolle und langfristig angelegte berufliche Perspektive anbieten können und gleichzeitig dem hohen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften im Kita-Bereich gerecht werden. Das nützt auch den Menschen, die auf eine verlässliche Betreuung ihres Nachwuchses angewiesen sind, um ihrer Arbeit nachzugehen. Das Angebot stößt bei unserer Kundschaft zudem auf reges Interesse."
Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn: "Frühkindliche Bildung ist der Grundstein für alle Kinder, um über den Schulbesuch später erfolgreich ins Berufsleben zu wechseln. Ich freue mich, dass wir diese Menschen mit ihren kulturellen Erfahrungen für eine Tätigkeit im Elementarbereich gewinnen und nun beruflich qualifizieren können. Ihre Motivation und ihr Engagement werden besonders den Kindern helfen, die sich – oft persönlich entwurzelt – in eine neue Gesellschaft einfinden müssen. Genau diese Kinder sind unsere Fachkräfte von übermorgen. Die angehenden Fachkräfte verdienen unseren vollen Respekt und besonderen Dank."
Evelyne Plesse, Dozentin für Sprachförderung: "In meinem Unterstützungskurs Deutsch B1 erlebe ich die Teilnehmerinnen sehr engagiert und fleißig. Das Ziel, im Kita-Bereich arbeiten zu können, motiviert alle, die schwierige deutsche Sprache gut beherrschen zu wollen. Wir arbeiten immer konzentriert und mit sehr viel Spaß."
Flora Sukiasyan, Dozentin für Sprachförderung: "Ich denke, dass dieser Kurs eine sehr gute Gelegenheit für die Teilnehmerinnen ist, zu entscheiden, ob sie sich in dem Beruf sehen oder nicht. Es hilft ihnen, sich beruflich zu orientieren."
Die aktuelle Maßnahme läuft noch bis zum 31. Oktober 2024. Wer Fragen oder Interesse hat, kann sich an die VHS Bad Segeberg telefonisch unter 04551/9663-0 oder per E-Mail beziehungsweise direkt an Kita-Referent Michael Krützfeldt wenden.
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Michael Krützfeldt
Kita, Jugend, Schule, Kultur
Fachgebietsleitung Kita
Burgfeldstraße 41a
23795 Bad Segeberg
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Kreis Segeberg. Ob Musik, Kunst, Tanz, Theater, kreatives Schreiben oder Social Media: Bei der ersten Youth Culture Con SE am Donnerstag, 28. November, haben junge Menschen von 9 bis 16.30 Uhr die Möglichkeit, gemeinsam an kreativen Projekten zu arbeiten. "Die erste Jugendkulturkonferenz dieser Art zielt darauf ab, die Stimmen der Jugendlichen in die Kulturentwicklungsplanung des Kreises einzubinden und ihnen in Workshops die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und Visionen für eine lebendige Jugendkultur zu teilen", sagt Kreis-Kulturplanerin Dr. Christine Künzel.
Als "besonderes Highlight" der Veranstaltung bezeichnet Künzel die Erarbeitung und Präsentation eines "Manifestes der Jugendkultur", das die gesammelten Ideen und Wünsche zusammenfasst und in die kulturpolitische Diskussion im Kreis einfließen soll.
"Wir möchten die Jugendlichen ermutigen, ihre Perspektiven und Wünsche einzubringen, um ein kulturelles Umfeld zu schaffen, das ihre Interessen widerspiegelt", sagt Künzel. "Die Jugendlichen sind die Zukunft unserer Gesellschaft und ihre Stimmen sind entscheidend für die Entwicklung einer lebendigen und vielfältigen Kultur im Kreisgebiet."
Die Veranstaltung findet im Seminarhaus Norderstedt in der Ulzburger Straße 201/Ecke Buchenweg in Norderstedt statt.
Interessierte Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren müssen sich bis Dienstag, 15. Oktober, bei einer Lehrkraft oder der Schulleitung anmelden. Jugendliche, die nicht mehr zur Schule gehen, können sich direkt bei der Kreisverwaltung über ein Formular anmelden. Dort gibt es auch weitere Informationen.
Mehr Informationen, Formular und Kontakt
Seit vielen Jahren bietet die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS) mit dem Projekt FRAU & BERUF berufliche Beratung für Frauen kostenfrei im Kreis an. Aufgrund kürzlich veränderter Förderkriterien endet die Trägerschaft der WKS für das Projekt FRAU & BERUF aller Voraussicht nach zum Jahresende.
Wie das Beratungsangebot ab 2025 im Kreis Segeberg aussehen wird, ist heute noch nicht bekannt.
Aktuell können wir mit unseren erfahrenen Fachberaterinnen Simone Mortensen und Nina Horn weiterhin professionelle Beratungsgespräche im Kreis anbieten.
Wenn Sie als Frau dies noch wahrnehmen möchten, zögern Sie nicht und holen Sie sich noch heute einen Termin! Sie werden zu allen Themen rund um berufliche Orientierung, Neuausrichtung, Weiterentwicklung, Wiedereinstieg, Aus- und Weiterbildung bestens beraten.
Die Beratung ist kostenfrei, inhaltlich neutral und behördenunabhängig. In Bad Segeberg können Montag bis Donnerstag Beratungstermine vereinbart werden.
Weiterhin beraten wird donnerstags an folgenden Standorten:
- 10.10. Norderstedt
- 10.10. Trappenkamp
- 17.10. Kaltenkirchen
- 24.10. Henstedt-Ulzburg
- 24.10. Nahe
Frauen, die sich beraten lassen wollen, vereinbaren bitte unter Tel. 04551 – 944 002 oder per E-Mail einen Termin, denn die Termine werden zentral koordiniert und vergeben.
Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS) ist Träger der Beratungsstelle FRAU & BERUF. Das Projekt FRAU & BERUF Segeberg ist Teil des Landesprogramms Arbeit 2021 – 2027, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Schleswig-Holstein finanziert wird.