Kreis Segeberg. Ab dem 1. Oktober gibt es im Kreis Segeberg drei neue Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigung. Wobei neu in einem Fall nicht ganz stimmt, denn mit Jutta Altenhöner aus Hamburg bleibt eine Altbekannte ihrem langjährigen Ehrenamt treu. Unterstützung bekommt sie für die kommenden vier Jahre von Thorsten Luckow aus Fahrenkrug und Jürgen Bucksch aus Schmalensee. Alle drei haben ein intensives Bewerbungs- und Auswahlverfahren durchlaufen. Ausgeschieden aus dem Ehrenamt sind Uwe Harm aus Daldorf und Dr. Volker Holthaus aus Bad Segeberg.
Das Trio kümmert sich künftig gemeinsam um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen. Es gibt einen regelmäßigen Austausch, wobei jede*r seine eigenen Schwerpunktthemen haben wird. Zusammen möchten sie, dass für Menschen mit und ohne Behinderung gleichwertige Lebensbedingungen gelten. Sie möchten sich um die Bedürfnisse dieser Menschen kümmern und als Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen.
Jutta Altenhöner ist seit Sommer 2016 Behindertenbeauftragte des Kreises. Zuvor wirkte sie bereits 25 Jahre auf politischer Ebene im Kreis, darunter 21 Jahre als Kreistagsabgeordnete und 16 Jahre als Vorsitzende des Sozialausschusses. Zu Frau Altenhöners Kernthema gehört die Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen – sei es im Wohnraum, an Arbeitsstätten, in Behörden oder Geschäften. Aber - und das ist ihr wichtig - vor allem auch in den Köpfen. Eines ihrer Herzensprojekte ist "Kiwebu". "Diese Angebote helfen dabei, die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu verwirklichen und ihren Weg auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ebnen", erläutert Altenhöner. Ein weiteres Thema, in das sich die 77-Jährige sehr eingebracht hat, ist die Unterstützung der Sozialkaufhäuser im Kreis. "Hier ist es durch ein neues Konzept gelungen, die Schließungen zu verhindern." Des Weiteren beschäftigt sich Altenhöner seit Kurzem mit der Künstlichen Intelligenz. "Hier möchte ich die Möglichkeiten kennenlernen, wie diese neue Technologie die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Lebensbereichen verbessern kann." Ihre Motivation schöpft Altenhöner unter anderem aus einem Lieblingszitat von Martin Luther King: "Wir müssen erkennen, dass das Morgen in unserem Heute liegt."
Auch Thorsten Luckow ist beim Kreis Segeberg kein Unbekannter. Seit Juli dieses Jahres ist der 64-Jährige im Ruhestand, leitete aber bis zu seinem Eintritt in den passiven Teil der Altersteilzeit im August 2022 das Büro für Chancengleichheit und Vielfalt (BfCV) beim Kreis Segeberg, das er im Jahr 2016 selber aufgebaut hatte. Darüber hinaus war Luckow in der Verwaltung auch Ansprechpartner für das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Zu seinen Aufgaben gehörte es, Kolleg*innen dazu zu beraten und ihnen zur Seite zu stehen. "Nach meinem Übergang in die passive Phase der Altersteilzeit habe ich ehrenamtlich das von mir initiierte und geförderte Projekt ,Mobilitäts- und Barrierekataster (MoBaKa)‘ mit Henstedt-Ulzburg weiter begleitet und erfolgreich zu Ende geführt", so Luckow. "Gleichfalls begleite ich ehrenamtlich noch das Projekt ,Inklusion vor Ort‘." Seit vergangenem September ist Luckow Vorsitzender des von Jutta Altenhöner ins Leben gerufenen Netzwerkes der Behindertenbeauftragten und -beiräte im Kreis. Ziel des Fahrenkrugers ist es, sich "durch ein offizielles Mandat weiterhin für die Belange und Teilhabe der Einwohner*innen im Kreis Segeberg im Bereich der Inklusion und der ganzen Vielfalt einzusetzen".
Der Dritte im Bunde ist Jürgen Bucksch aus Schmalensee. Von 2014 bis 2023 war er 2. Bürgermeister der Gemeinde Schmalensee, 2. stellvertretender Vorsitzender des Vereins Holsteins Herz sowie Vorsitzender des Tourismusvereins Holsteinseen. Der Wirtschafts- und Deutschlehrer ist zudem diplomierter Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler. "Ich habe einige Tausend Schüler*innen und mehr als 400 Deutsch-Lehrkräfte bis zu ihren Abschlüssen begleitet", sagt Bucksch. Wichtig sei ihm dabei immer eine positive Lernkultur gewesen, "in der unterschiedliche Voraussetzungen zum gleichen Abschluss genutzt wurden. Der Lernbegleiter muss die Lernenden dabei unterstützen, die eigenen Fähigkeiten zu entfalten und sich dabei richtig einschätzen". Als Behindertenbeauftragter sieht er drei Schwerpunkte: Erstens Gesprächspartner und Unterstützer von Anliegen Einzelner im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu sein. Zweitens die Arbeit von Institutionen und Vereinen zum Wohle von Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen. Das fängt für ihn bei der Planung von Gebäuden an und endet bei der Vernetzung von Einrichtungen. Und drittens geht es dem 75-Jährigen um den Anstoß von Vorhaben, die in einer modernen inklusiven Gesellschaft vorhanden sein müssen.
Themen wie die persönlichen Sprechzeiten und Erreichbarkeiten sowie Schwerpunkte der ehrenamtlichen Arbeit sollen in einem Workshop Mitte Oktober erarbeitet und abgestimmt werden. Diese Informationen sind dann auf der Homepage zu finden. Ab sofort können Anliegen bereits an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden:
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Anmeldefrist für beide Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche ist der 19. September 2024.
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Donnerstag, 26.09.2024, 09:30 - 16:30 Uhr
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Dieser Workshop bietet einen Einblick in die Bedeutung sozialer Medien in der Lebensrealität junger Menschen.
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