Gesundheit
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08.11.2024: Segeberger Pflegetag: "Gemeinsam für die Pflege"
Kreis Segeberg. Wer ist an Pflege beteiligt? Welche Angebote und welche Erfahrungen gibt es? Wie muss Infrastruktur gestaltet sein, damit Pflege für alle gelingen kann? Um diese und weitere Fragen drehte sich der Segeberger Pflegetag 2024. Rund 70 Teilnehmer*innen, darunter Bürgermeister*innen, Kreistagsabgeordnete, Pflegedienst- und Einrichtungsleitungen sowie Verantwortliche aus Wohlfahrtsverbänden, Vertretungen von Betroffenen und Angehörigen sowie Senior*innenbeiräten, tauschten sich dazu aus, wie die Versorgung und Unterstützung von auf Hilfe angewiesenen Menschen künftig sichergestellt werden kann.
Im Jahr 2040 werden im Kreis Segeberg rund 30 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. "Wenn die aktuellen Bedingungen unverändert blieben und sehr vereinfacht, ohne Berücksichtigung anderer Faktoren, auf 2040 projiziert würden, könnte man grob von 9.650 Pflegebedürftigen ausgehen. Das entspräche einer Zunahme von etwa 27 Prozent gegenüber 2021", sagt Denise Daude-Oster, Sozialplanerin beim Kreis Segeberg.
"Die Anzahl der zu pflegenden Personen nimmt stetig zu", so Anke Carsjens, Projektkoordinatorin präventive Hausbesuche beim Kreis Segeberg. Betroffen sind neben Menschen mit Beeinträchtigungen vor allem auch ältere und/oder demenzkranke Menschen. Zugleich sei es aus verschiedenen Gründen immer weniger selbstverständlich, dass Pflege und Unterstützung innerhalb der Familie erbracht werden. "Diese Situation wird durch den Fachkräftemangel in der professionellen Pflege noch verschärft."
Ende 2021 lebten in Schleswig-Holstein 27 Prozent der Einwohner*innen im Alter von 90 und mehr Jahren in Pflegeheimen und wurden dort vollstationär in Dauerpflege betreut. Bei den 80- bis unter 90-Jährigen betrug dieser Anteil sieben Prozent. Von den 70- bis unter 80-Jährigen lebten zwei Prozent in Pflegeheimen, so das Statistikamt Nord. "Über 70 Prozent der anerkannt Pflegedürftigen werden zu Hause betreut – durch Angehörige, ambulante Pflegedienste oder eine Kombination beider Versorgungsarten", sagt Carsjens. Dabei seien 65 Prozent der pflegenden Angehörigen Frauen. Im Vergleich zu Nicht-Pflegenden gehören Pflegende mit hohem Betreuungsumfang häufiger niedrigen Bildungsgruppen an, sind seltener erwerbstätig und erfahren häufiger nur geringe soziale Unterstützung.
Bei der Gestaltung von Strukturen der Sorge und Unterstützung kommt den Kommunen eine besondere Verantwortung zu. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen und dabei zu unterstützen, dass familiäre, nachbarschaftliche und zivilgesellschaftliche Ressourcen und professionelle Dienstleistungen einander ergänzen.
Neben dem aufrüttelnden Text "Ungepflegt" über den Alltag und die Sorgen von Pflegefachkräften, den Poetry-Slammerin Leah Weigand per Live-Video vortrug, referierte Christian Heerdt vom Kuratorium Deutsche Altershilfe zum Thema "Caring Community". Danach ging es beim Pflegetag um Fallbeispiele, über die später ein Austausch in Foren stattfand. Im Fokus standen dabei Ehepaare in verschiedenen Lebenssituationen:
- Die "jungen Alten", die noch fit sind und selbstständig leben, für die aber präventive Angebote und Beratungen im Vorfeld von Pflege wichtig sind.
- Die "Hochbetagten", die im Übergang zur Pflege stehen und bereits Unterstützung benötigen.
- Die "Höchstbetagten", die pflegerische Unterstützung benötigen, eventuell auch schon einen Platz im Pflegeheim.
Anhand dieser Beispiele sammelten die Teilnehmer*innen Ideen/Anregungen, wer was von wem benötigt und wer dies leisten kann. "Es gab einen sehr intensiven Austausch", sagt Susanne Stürwohldt, Fachdienstleitung Soziale Sicherung beim Kreis Segeberg.
Teilnehmer*innen sagten, dass die Veranstaltung zu mehr Sichtbarkeit für Pflege in den Kommunen führe und weitergeführt werden sollte. "Ein jährlicher Austausch in dieser Konstellation ist unabdingbar", so eine Rückmeldung aus dem Teilnehmer*innenkreis.
"Die Kreisverwaltung nimmt aus der Veranstaltung unter anderem als Aufgabe mit, Informationen über Unterstützungsangebote noch gezielter zu vermitteln. Bereits vorhandene Informationen müssen noch besser verfügbar werden, etwa auf unserer Homepage, in einem Portal oder per App", sagt Stürwohldt. Zudem nimmt der Kreis die künftige weitere Vernetzung aller Beteiligten in die Hand.
Interessierte können sich jederzeit per E-Mail melden.
Ergebnisse des Segeberger Pflegtags und weitere Informationen
22.10.2024: Gesundheitsamt bietet Grippeschutzimpfungen an
Kreis Segeberg. Bürger*innen haben weiterhin die Möglichkeit, sich im Gesundheitsamt in Bad Segeberg kostenfrei gegen die Grippe impfen zu lassen. Verwendet wird der aktuelle Vierfach-Impfstoff. Das Land übernimmt dabei die Impfstoffkosten, der Kreis die Kosten für die Impfleistung.
"Die echte Grippe, auch Influenza genannt, unterscheidet sich maßgeblich von einer normalen Erkältung", informiert Gabriele Seidel vom Gesundheitsamt. Bei der Grippe setze innerhalb kurzer Zeit ein starkes Krankheitsgefühl ein, erläutert die Ärztin. Zudem dauere die Grippe mit etwa drei bis sechs Wochen meist deutlich länger als Erkältungen oder andere Virusinfekte an. "Folgen können sich dauerhaft auf das Herz-Kreislaufsystem oder die Lungen auswirken und chronische Krankheiten begünstigen."
Gemäß Weltgesundheitsorganisation zählen Impfungen zu den kosteneffektivsten verfügbaren Gesundheitsmaßnahmen. Sie schützen jedes Jahr Millionen Menschen. Die Grippeschutzimpfung kann zur Entlastung der Krankenhäuser und Versorgung in den Praxen einen deutlichen Anteil beitragen. Chronisch Kranke, Menschen ab 60 Jahren sowie Schwangere sollten sich laut unverändert bestehender Empfehlung der Ständigen Impfkommission, kurz STIKO, impfen lassen, denn diese Personengruppen haben demnach ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf und chronische Folgeerkrankungen. Die Impfempfehlung gilt gleichermaßen für medizinisches Personal, da durch die Vielzahl enger Patient*innenkontakte grundsätzlich eine erhöhte Ansteckungsgefahr und ein höheres Übertragungsrisiko bestehen.
Darüber hinaus bietet das Gesundheitsamt auch Impfberatungen zu Standardimpfungen an und führt folgende Impfungen durch:
- Diphtherie – Tetanus – Polio (Kinderlähmung) – Pertussis (Keuchhusten)
- Masern – Mumps – Röteln
Gelegenheit, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, haben Bürger*innen im Gesundheitsamt in Bad Segeberg, Levo-Park 16, an diesen Terminen:
- 5. November, 13 bis 15.30 Uhr (plus reguläre Impfsprechstunde)
- 21. November, 12.30 bis 14.30 Uhr
- 3. Dezember, 13 bis 15.30 Uhr (plus reguläre Impfsprechstunde)
- 17. Dezember, 13 bis 15.30 Uhr
Mitgebracht werden müssen immer Impfpass und Versichertenkarte der Krankenkasse.
Eine Anmeldung ist erwünscht per E-Mail an impfen@segeberg.de oder telefonisch unter 04551-951 9604.
"Aber nicht nur der Grippeschutz ist wichtig", sagt Seidel. Darüber hinaus sei der Herbst ein günstiger Zeitpunkt für Impfungen gegen weitere Atemwegserkrankungen. Hierzu zählen sowohl die COVID-19-Impfung als auch die gegen Pneumokokken und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus). Personengruppen, denen Seidel zu einer Impfung rät, sind Über-60-Jährige und Bewohner*innen in Einrichtungen der Pflege sowie Vorerkrankte. Aber auch Kindern und Schwangeren empfiehlt die STIKO je nach Erreger eine Impfung.
Das Gesundheitsamt impft nicht gegen COVID-19, Pneumokokken und RSV. Hierzu sollte der Rat der betreuenden Hausärztin/des betreuenden Hausarztes beziehungsweise des Kinderarztes/der Kinderärztin eingeholt werden.
02.10.2024: Podcast mit der Sozialpsychiatrie und Gesundheitsförderung
Frau Dr. Sylvia Hakimpour-Zern vom Fachdienst Sozialpsychiatrie und Gesundheitsförderung hat gemeinsam mit Herrn Dirk Schnack, Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes, einen Podcast aufgenommen.
Anlass war der Auftakt zur Woche der seelischen Gesundheit.
Die Inhalte des Gespräches weitgefächert. Es geht um...
- Zahlen, Daten und Fakten hinsichtlich der Häufigkeit, des erstmaligen Auftretens seelischer Erkrankungen sowie der ansteigenden Arbeitsunfähigkeitszeiten und Verrentungen,
- Hinweise, wo Betroffene und ihre Angehörige Hilfen finden,
- das weiterhin vorherrschende Tabu gegenüber seelischer Erkrankungen auch im transkulturellen Kontext und notwendige Antistigmata-Arbeit,
- Präventionsarbeit und Gesundheitsförderung von klein auf am Beispiel von Heldenherzen und "Verrückt? Na und!",
- Einfluss von Führungskräften auf die seelische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden,
- Infos über Mental Health-First-Aid Kurse,
- Nennung aller Kreise und Städte, die dieses Jahr Veranstaltungen zur Woche der seelischen Gesundheit organisiert haben, sowie
- beispielhafte Veranstaltungshinweise im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit im Kreis Segeberg.
Wir freuen uns, wenn Sie sich 15 Minuten Zeit für den Podcast nehmen.
ZuFiSH - Der Zuständigkeitsfinder Schleswig-Holstein
Der ZuFiSH ist ein Informationsportal rund um Dienstleistungen, Ansprechpartner*innen und Dokumente, die die öffentliche Hand Ihnen als Bürger*in anbietet.
Sie finden diese Informationen auf der Kreis-Homepage im unteren Bereich aller Themenseiten als Bürger*innen-Service.
Themen zur Auswahl
Heilberufe & Medizinalkartei
Im Kreis Segeberg praktizierende Gesundheitsberufe sind meldepflichtig und werden in unserer Medizinalkartei erfasst.
Dies sind Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Hebammen, Podolog*innen und viele andere mehr.
Auch die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen zur Heilpraktiker*innenprüfung erfolgt im Fachdienst Gesundheit.
Wiederzulassungsrichtlinie für Schulen und sonstige Gemeinschaftseinrichtungen und Meldeformular
Blut- und Organspende: Leben retten ist ganz einfach!
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© DRK-Blutspendedienst Nord-Ost
Blutspende
Blutspenden retten Leben, denn Blut ist nicht künstlich herstellbar. Deshalb sind Patient*innen auf das stetige Engagement von Blutspender*innen angewiesen. Unter folgendem Link erfahren Sie mehr zum Thema Blutspende. Außerdem können Sie in Ihrer Region einen Spendetermin vereinbaren.
Mehr Informationen -
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln
Organspende
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat 2022 bundesweit 4.004 Menschen gefragt, was sie über das Thema Organ- und Gewebespende denken. Die Befragung der BZgA zeigt, dass viele der Organspende grundsätzlich positiv gegenüberstehen.
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