23.09.2024: Kita-Fachkräfte: Qualifikationsangebot für Migrant*innen
Kreis Segeberg. Der Kreis Segeberg hat zusammen mit der Volkshochschule (VHS) Bad Segeberg in enger Kooperation mit Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Segeberg eine berufsvorbereitende Qualifikation für Menschen mit Migrationshintergrund auf den Weg gebracht. Ziel ist es, diese zu sozialpädagogischen Assistent*innen oder Erzieher*innen für die Arbeit in einer Kita auszubilden. "Wir wollen das große Potenzial von Personen mit Migrationshintergrund im Kund*innenkreis des Jobcenters nutzen", erläutert Michael Krützfeldt, Kita-Referent beim Kreis Segeberg.
Nach den ersten sechs Monaten Projektlaufzeit weiß er viel Positives zu berichten: Anfang März hatte das Jobcenter 17 Frauen verschiedener Staaten – darunter Syrien, Afghanistan, Polen, Türkei und Ukraine – in die Maßnahme vermittelt. "Wir haben den Frauen eine berufliche Perspektive aufzeigt", so Krützfeldt, der sich freut, dass eine Teilnehmerin mittlerweile bereits auf Zehn-Stunden-Basis in ihrem ehemaligen Praktikumsbetrieb arbeitet und eine weitere voraussichtlich demnächst übernommen wird. Für die übrigen 15 Frauen gibt es bereitsPläne in Richtung praxisintegrierte Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin (PiA-SPA) oder PiA-Erzieherin (Ausbildung mit Ausbildungsvergütung) beziehungsweise Quereinstieg.
Krützfeldt betont, dass Sprachkenntnisse "das A und O" für eine Tätigkeit in einer Kita seien, weshalb der Fokus dieser ersten Maßnahme besonders auf die Vermittlung von Sprachkenntnissen abzielte, um das notwendige Sprachniveau B2 zu erreichen.
Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist die Begleitung bei der Anerkennung bereits vorhandener Abschlüsse. Als dritten Teil der Maßnahme absolvierten die Teilnehmerinnen mehrere Praktika, um die Arbeit kennenzulernen und Kontakte zu Kitas zu knüpfen. "Das sind die ersten Schritte in Richtung Anstellung", weiß der Kita-Referent.
Projektleiterin Chelusa Gorges von der VHS ist selbst mit Migrationshintergrund nach Deutschland gekommen. "Sie hat sich mit positiver Haltung und Engagement gegen viele Widerstände behauptet und ist daher für Teilnehmer*innen ein gutes Beispiel und Motivatorin", sagt Krützfeldt. Gorges selbst ergänzt: "Als Leiterin des Projekts mit eigener Migrationsgeschichte freue ich mich, meine positive Energie bei der Arbeit einzubringen und auf die Teilnehmenden zu übertragen."
"Mit ihrem aufgeschlossenen Wesen und großem Interesse hat unsere Praktikantin bei uns in Nahe ihre Praktika begonnen und mit viel Freude und zugewonnenem Wissen beendet", sagt Nahes Kindergartenleiterin Regina Ibe. Sie konnte der Migrantin mittlerweile eine Stelle als "Helfende Hand" vermitteln. Ibe lobt sowohl die pädagogische Fachkraft Chelusa Gorges, "die ihre Praktikantin mit viel Kompetenz, pädagogischem Sachverstand und einem gesunden Anspruch zwischen Fördern und Fordern an ihre Aufgaben heranführte" als auch die Praktikantin selbst, "die ihre Aufgaben mit viel Interesse für die Ausbildung annahm".
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und der ausbildenden Kitas sind laut Krützfeldt und Gorges überaus positiv. "Dies stimmt uns zuversichtlich, hier einen wertvollen Beitrag zu leisten, diese besonders talentierten und motivierten Bewerberinnen für die Arbeit in einer Kita gewinnen zu können."
Jede Teilnehmerin wird nach den acht Monaten bei ihrer neuen Tätigkeit weiter begleitet. "Denn der Weg aus einer fremden Sprache und Kultur hin zu einer Kita-Fachkraft endet nicht mit der erfolgreichen Teilnahme an einer berufsvorbereitenden Maßnahme", sagt Gorges.
Die Anschubfinanzierung in Höhe von 78.000 Euro dieses in Schleswig-Holstein bislang einmaligen Pilotprojektes hat der Kreis als ein Modul aus seiner Initiative "Fachkräfte für Kitas gewinnen und halten" geleistet. Künftig sollen im Rahmen der Förderung beruflicher Weiterbildung jährlich ein bis zwei berufsvorbereitende Qualifikationskurse wie der jetzige für Personen mit Migrationshintergrund stattfinden.
ZITATE:
Landrat Jan Peter Schröder: "Wir haben hier als Kreis Segeberg bewusst Geld in die Hand genommen, um neue Personenkreise anzusprechen, die mit hoher Motivation und großem Engagement zielgerichtet auf die Aufnahme einer Tätigkeit in unsere Kitas vorbereitet werden, wo sie dringend gebraucht werden. Zurecht findet dieses Projekt über den Kreis Segeberg hinaus im Land großes Interesse und hohe Beachtung."
Stefan Stahl, Bereichsleiter und stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Segeberg: "Wir freuen uns, dass wir zugewanderten Menschen eine sinnvolle und langfristig angelegte berufliche Perspektive anbieten können und gleichzeitig dem hohen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften im Kita-Bereich gerecht werden. Das nützt auch den Menschen, die auf eine verlässliche Betreuung ihres Nachwuchses angewiesen sind, um ihrer Arbeit nachzugehen. Das Angebot stößt bei unserer Kundschaft zudem auf reges Interesse."
Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn: "Frühkindliche Bildung ist der Grundstein für alle Kinder, um über den Schulbesuch später erfolgreich ins Berufsleben zu wechseln. Ich freue mich, dass wir diese Menschen mit ihren kulturellen Erfahrungen für eine Tätigkeit im Elementarbereich gewinnen und nun beruflich qualifizieren können. Ihre Motivation und ihr Engagement werden besonders den Kindern helfen, die sich – oft persönlich entwurzelt – in eine neue Gesellschaft einfinden müssen. Genau diese Kinder sind unsere Fachkräfte von übermorgen. Die angehenden Fachkräfte verdienen unseren vollen Respekt und besonderen Dank."
Evelyne Plesse, Dozentin für Sprachförderung: "In meinem Unterstützungskurs Deutsch B1 erlebe ich die Teilnehmerinnen sehr engagiert und fleißig. Das Ziel, im Kita-Bereich arbeiten zu können, motiviert alle, die schwierige deutsche Sprache gut beherrschen zu wollen. Wir arbeiten immer konzentriert und mit sehr viel Spaß."
Flora Sukiasyan, Dozentin für Sprachförderung: "Ich denke, dass dieser Kurs eine sehr gute Gelegenheit für die Teilnehmerinnen ist, zu entscheiden, ob sie sich in dem Beruf sehen oder nicht. Es hilft ihnen, sich beruflich zu orientieren."
Die aktuelle Maßnahme läuft noch bis zum 31. Oktober 2024. Wer Fragen oder Interesse hat, kann sich an die VHS Bad Segeberg telefonisch unter 04551/9663-0 oder per E-Mail beziehungsweise direkt an Kita-Referent Michael Krützfeldt wenden.
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Michael Krützfeldt
Kita, Jugend, Schule, Kultur
Fachgebietsleitung Kita
Burgfeldstraße 41a
23795 Bad Segeberg
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11.09.2024: Kinderschutzwochen: Rechte der Jüngsten im Mittelpunkt
Kreis Segeberg. Unter dem Motto "Mit Kinderrechten in die Zukunft" finden vom 14. bis 27. September die nunmehr 14. Kinderschutzwochen im Kreis Segeberg statt. Wie in den vergangenen Jahren auch, dreht sich dabei alles um die Wünsche, Rechte und Bedürfnisse der jüngsten Einwohner*innen. Auch für Eltern und Menschen, die mit Kindern arbeiten, gibt es informative Veranstaltungen.
Ob Vorträge, Gesprächsrunden, Ausstellungen, Familienkochen, Kinder- und Familienfeste, Kinderrallye, Elternabende, ein Happy-Family-Day oder eine Veranstaltung zum Thema "Umgang mit einem Hund": Erneut hat das Kreisjugendamt gemeinsam mit Vereinen, Verbänden, Institutionen, Einrichtungen und Kommunen ein vielfältiges Programm an vielen Orten im Kreisgebiet auf die Beine gestellt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
Den Auftakt macht am Samstag, 14. September, um 10.30 Uhr eine Kinder-Vernissage in der Gemeindebücherei Henstedt-Ulzburg. Gezeigt wird eine Ausstellung mit Werken von Grundschulkindern aus dem Kreisgebiet zum Thema Kinderrechte. Die kleinen und großen Gäste dürfen sich nicht nur auf die Kunstwerke freuen: Auch Landrat Jan Peter Schröder und ein Zauberer haben ihr Erscheinen zugesagt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
"Alle Kinder haben dieselben Rechte, aber nicht für jedes Kind ist jedes Recht von gleicher individueller Bedeutung", weiß Friedemann Berger von der Fachstelle Kinderschutz, Prävention und Qualitätsentwicklung beim Kreisjugendamt. Kinder wachsen unter verschiedenen Lebensbedingungen auf und haben unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Deshalb sei es besonders wichtig, von möglichst vielen Kindern zu erfahren, welches Recht für sie hervortritt und wie sie ihre Rechte umgesetzt sehen möchten. "Das wollen wir zeigen, indem Kinder mit unterschiedlichen Lebenshintergründen Werke zum Thema Kinderrechte schaffen, die an verschiedenen Orten im Kreis ausgestellt werden", sagt Berger. Kinder, die selbst Flucht erlebt haben, Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen: "Sie alle haben einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, die ihnen am wichtigsten sind."
Die Figurentheater-Aufführung “Pfoten weg! Macht Kinder stark“ am Freitag, 20. September, um 15 Uhr in der Aula des Alstergymnasiums in Henstedt-Ulzburg soll Kinder darin bestärken, sich gegen eine für sie unangenehme Nähe eines Menschen zu wehren und "nein!" zu sagen. Kinder sollen wissen, dass sie niemals schuld an Übergriffen sind.
In ihrer "Figuren-Zauberei" verbindet Irmi Wette ihr künstlerisches Talent mit ihrer Berufserfahrung als staatlich geprüfte Pädagogin. Seit über zwei Jahrzehnten vermittelt sie Kindern und Erwachsenen herausfordernde Themen. "Mit ihren künstlerisch hochwertigen, selbstgeschaffenen Handpuppen, ihren witzigen und intelligenten Inszenierungen, tollen Stimmimitationen und liebevoll gestalteten Bühnenbildern begeistert sie junge und alte Zuschauer*innen gleichermaßen", sagt Barbara Lüneburg-Prieß von der Fachstelle Kinderschutz, Prävention und Qualitätsentwicklung.
Gefördert wir die Veranstaltung vom Präventionsrat des Landes Schleswig-Holstein. Die Schirmherrschaft hat der Landrat übernommen.
Bereits zwei Tage vorher, am Mittwoch, 18. September, findet um 18.30 Uhr (ebenfalls in der Aula des Alstergymnasiums) ein Elternabend zur Aufführung statt. Dabei erfahren Eltern, Fachkräfte und Interessierte nicht nur mehr über das Stück und seine Zielsetzung, sondern es geht auch darum, über das Thema sexualisierte Gewalt ins Gespräch zu kommen. Es wird aufgezeigt, wie Erwachsene Kinder dabei unterstützen können, Grenzen zu setzen. Thema soll auch sein, wie (möglicherweise) betroffenen Kindern geholfen werden kann.
Den Abschluss der diesjährigen Kinderschutzwochen bildet ein buntes Kinderfest am Familienzentrum Nahe am Freitag, 27. September. Von 14.30 bis 17 Uhr können Kinder kreativ sein und sich ausprobieren. Es wird gespielt, gebastelt, verschönert, informiert, Spaß gehabt und vieles anderes mehr.
Für eine bessere Planung wird bei einigen Veranstaltungen um Anmeldung gebeten. Diese nehmen die Veranstalter*innen unter den im Programm angegebenen Telefonnummern oder E-Mail-Adressen entgegen.
Die Kinderschutzwochen finden rund um den Weltkindertag am 20. September statt, der dasselbe Motto hat. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern zum 70. Geburtstag dieses Tages, dass die Politik ihre Prioritäten verstärkt auf Kinder ausrichten muss.
Mehr Informationen
Die Kinderschutzwochen sind eine Gemeinschaftsaktion des Kreisjugendamts Segeberg mit folgenden Akteur*innen: Bildungswerk des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Plön-Segeberg, Breitensportverein Kisdorf, Deutscher Kinderschutzbund – Ortsverein Henstedt-Ulzburg, Deutscher Kinderschutzbund Segeberg gGmbH, DRK-Betreuungsdienste Segeberg gGmbH Bad Segeberg, DRK-Familienzentrum Henstedt-Ulzburg, DRK-Kreisverband Segeberg Bad Segeberg, Familien- und Integrationszentrum Bad Bramstedt, Familienzentrum Spurensucher Bad Segeberg, Familienzentrum Südstadt Bad Segeberg, Familienzentrum Nahe, Familienzentrum Wahlstedt, Förderverein Gnadenkirche Schmalfeld, Gemeinde Henstedt-Ulzburg, Gemeindebücherei und -mediothek Henstedt-Ulzburg, Jugendzentrum Bornhöved, Landesverein für Innere Mission, ATS-Schulsozialarbeit, Lebenshilfe Bad Segeberg und Kaltenkirchen, Kompetenzteam Inklusion, Stadtbücherei Kaltenkirchen, Tausendfüßler-Stiftung Kaltenkirchen, Therapiehilfe gGmbH Bad Bramstedt, Bornhöved, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen, WieGe GmbH Trappenkamp.
10.09.2024: Schuleingangsuntersuchung: Bad Segeberg befristet zentraler Standort
Kreis Segeberg. Die Schuleingangsuntersuchungen für Kinder, die im Schuljahr 2025/2026 eingeschult werden sollen, finden ab sofort unabhängig vom Wohnort übergangsweise zentral in Bad Segeberg statt und nicht wie bisher auch in Norderstedt. "Die Personalnot zwingt uns zu diesem vorübergehenden Schritt", sagt Christiane Rimbach, Leiterin des Fachbereichs Soziales, Arbeit und Gesundheit. Sie betont, dass es sich um eine befristete Übergangslösung bis Ende des Jahres handele.
Die Schuleingangsuntersuchung ist Pflicht für alle Mädchen und Jungen, die eingeschult werden sollen. Sie dient der Feststellung von Gründen, die einem erfolgreichen Schulbesuch aus medizinischer Sicht entgegenstehen könnten. "Die Zentralisierung in Bad Segeberg ermöglicht es uns, Personalressourcen zu bündeln und die Termine effektiver zu koordinieren, um so eine reibungslose Untersuchung von gleichbleibend hoher Qualität sicherstellen zu können", erklärt die Leiterin des Fachdienstes Gesundheit, Dr. Alexandra Emken.
Eltern und Sorgeberechtigte von Kindern, die schulpflichtig werden, erhalten rund um den sechsten Geburtstag des Kindes ein Einladungsschreiben vom Kreis. Ein Termin für die Schuleingangsuntersuchung kann dann online gebucht werden. "Uns ist bewusst, dass diese befristete Zentralisierung für viele Eltern und Kinder längere Anfahrtswege bedeutet", sagt Emken. Allerdings sollen durch neue Strukturen Wartezeiten verkürzt und die Untersuchungen zügiger durchgeführt werden können. "Sollte es in Einzelfällen für Eltern und Kind gar keine Möglichkeit geben, nach Bad Segeberg zu kommen, werden wir eine Untersuchung in Norderstedt ermöglichen", verspricht die Ärztin.
Generell möchte das Gesundheitsamt am Standort Norderstedt festhalten und sucht daher aktuell weiter nach geeigneten Kinderärzt*innen. "Der Fachkräftemangel zeigt sich gerade massiv, aber wir haben der Personalakquise oberste Priorität eingeräumt. Die Ausschreibungen laufen und wir hoffen, unser Team bald wieder verstärken zu können", sagt Rimbach.
Für Rückfragen und weitere Informationen steht der Fachdienst Gesundheit des Kreises Segeberg per E-Mail zur Verfügung.
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