Drucksache - DrS/2008/144

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Planung und Umwelt (PUA) und der Hauptausschuss empfehlen dem Kreistag folgenden Beschluss:

Die neue Regionalbuslinie 495 Pinneberg – Bönningstedt – Garstedt wird zum Fahrplanwechsel am 14.12.2008 eingerichtet. Der Kreis Segeberg stellt 50% des territorial auf das Kreisgebiet (Linienabschnitt Kreisgrenze PI/SE – U Garstedt) entfallenden Finanzierungsbedarfs jährlich bereit.

Sachverhalt:

Das Verkehrsgeschehen in den Hamburger Nachbarkreisen ist von einer stark ausgeprägten Dominanz radialer, entlang der Entwicklungsachsen verlaufender Verkehrsströme nach/von Hamburg gekennzeichnet. Quer dazu verlaufende, tangentiale Verkehrsströme spielen demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Dementsprechend verhält sich das ÖPNV-Angebot: Besonders leistungsfähige, schnelle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit Bahnlinien entlang der Achsen mit den dazugehörenden, feinerschließenden Buszu-/abbringerlinien; die quer verlaufenden, achsenverbindenden Buslinienangebote sind weniger attraktiv ausgebaut, die ÖPNV-Netze weisen dort auch Lücken auf.

Betrachtet man die verkehrlich-strukturelle Entwicklung am Hamburger Rand, so fällt auf, dass die kreisinternen und kreisübergreifend-achsenverbindenden Verkehre in Relation zu den dominierenden Hamburg-Verkehren tendenziell an Bedeutung gewinnen. So führt v.a. die strukturelle Entwicklung in Verbindung mit der demographischen dazu, dass die Nachbarkreise im Vergleich zu Hamburg „aufholen“ und mehr „Eigenleben“ mit entsprechenden Verkehren entwickeln. Dies ist wesentlich mitverantwortlich für den großen Markterfolg der erst in 2002 eingerichteten Buslinie 594 Wedel – Pinneberg – Quickborn – Norderstedt Mitte, die eben diese Entwicklung ÖPNV-seitig marktgerecht abbildet und zudem Netzlücken geschlossen hat.

Vor diesem Hintergrund sowie der Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen zum Klimaschutz wurde die SVG vom Kreis Pinneberg beauftragt, die Einrichtung einer neuen, achsenverbindenden Buslinie von Pinneberg nach Garstedt zu untersuchen. Diese Untersuchung (Anlage) kommt zu dem Ergebnis, dass eine solche Buslinie (Arbeitstitel 495; ausgestattet mit direktem, schnellen Verlauf via Bönningstedt (Anlage: Variante 4) und einem attraktiven 30/60-Min-Takt) gute Marktchancen hat. Auf dieser Grundlage hat der Kreis Pinneberg die Einführung kürzlich beschlossen (gültig für den PI-Linienabschnitt); zur Realisierung sind den territorialen Verantwortungsprinzipien der regionalisierten ÖPNV-Welt folgend für den SE-Linienabschnitt analoge Beschlüsse des Kreises Segeberg (regionaler ÖPNV-Aufgabenträger) und der Stadt Norderstedt (örtlicher ÖPNV-Aufgabenträger, Beschlussfassung eingeleitet) erforderlich.

Der Nutzen dieser neuen Buslinie 495 ist vielfältig:

·         optimierte Westanbindung Norderstedts (ähnlich der geplanten neuen A7-Anschlussstelle),

·         ÖPNV-Lückenschluss auf der verkehrlich zweitstärksten Ost-West-Tangente,

·         dadurch optimierte ÖPNV-Erreichbarkeit von überörtlich bedeutsamen Einrichtungen wie Herold-Center, Nordport und perspektivisch auch der Landesgartenschau 2011, überdies Kaufkraftzuführung,

·         dadurch Verkehrsreduzierung v.a. auf der hochbelasteten Ochsenzoller Straße in Garstedt, verbesserte ÖPNV-Bedienung innerhalb Garstedts, die perspektivisch neue ÖPNV-planerische Spielräume eröffnen kann,

·         konsequenter Beitrag zum Klimaschutz.

Die Finanzierung des jährlichen Zuschussbedarfs von T€ 164 soll genauso, wie bei den vergleichbaren Projekten Einrichtung/Verlängerung der Buslinien 378 und 594 (realisiert 12/2002), deren SE-Abschnitte auch vollständig auf Norderstedter Stadtgebiet liegen, erfolgen, d.h. dauerhaft im Verhältnis 50/50 von Kreis Segeberg und Stadt Norderstedt getragen werden.

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

x

Ja:

 

	Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten
	82.000€/a

 

	Mittelbereitstellung
	Teilplan:
	In der Ergebnisrechnung 2009	Produktkonto: 53132000000
	In der Finanzrechnung investiv	Produktkonto:

 

	Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung
	in Höhe von		Euro
	(Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen)

 

	Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch
	Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto:
	Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto:

 

Bezug zum strategischen Management:

 

Nein

 

	Ja; Darstellung der Maßnahme