Bericht der Verwaltung - DrS/2010/044

Sachverhalt:

In den Beratungen zum Haushalt 2010 wurden zwischen Politik und Verwaltung verschiedene Konzepte zur Haushaltskonsolidierung vereinbart, u.a.: „Neben der Aufgabenausweitung der Familienbüros in Richtung von Sozialzentren und der damit verbundenen Bündelung der Beratungs- und in Zukunft auch der optional möglichen Einzelfallhilfen nach dem SGB VIII und XII wird ebenfalls über die Vergabe umfänglicher Hilfekontingente nachgedacht, die die Effizienz erhöhen und die Kosten senken sollen (Einführung von Sozialraumbudgets)“ (Haushaltssatzung 2010 des Kreises Segeberg, S. 87). Vor diesem Hintergrund wurde beschlossen, die notwendige Personalaufstockung im Jugendamt für den Zeitraum bis zum 31.12.2011 zu befristen.

Wie in  nahezu allen Sozialleistungsbereichen steigen auch in der Jugendhilfe die Fallzahlen stark an. Dies führte dazu, dass in den letzten Jahren die Ausgaben für Hilfen zur Erziehung gem. SGB VIII um durchschnittlich 10-15 % jährlich gestiegen sind (Hilfen/Ausgaben 2006: 754/7,36 Mio €; 2009: 1040/10,47 Mio €; Haushalt 2010: 9,18 Mio €). Im Bereich der Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen gem. SGB XII ist eine ähnliche Entwicklung festzustellen.

Eine Eingrenzung der individuellen Hilfebedarfe durch restriktives Verwaltungshandeln ist aus rechtlichen und fachlichen Gründen nicht möglich.

Um eine weiter ungebremste Kostensteigerung zu dämpfen ist es nötig, neue Arbeits- und Organisationsmethoden für die Leistungserbringung in der Jugend- und Sozialverwaltung einzuführen.

Ein in der Jugendhilfe seit vielen Jahren erprobtes und nachhaltig wirksames Handlungskonzept ist die Einführung der Sozialraumorientierung in Verbindung mit einer Sozialraumbudgetierung. Dies wird u.a. in den Kreisen Nordfriesland, Lüneburg, Merzig-Wadern, Fulda und Osnabrück sowie den Städten Berlin, Stuttgart, Celle, Rosenheim und Ulm erfolgreich praktiziert. Darüber hinaus wird seit 2009 im Kreis Nordfriesland auch die Eingliederungshilfe für junge Menschen gem. SGB XII nach dieser Methode erfolgreich durchgeführt.

Anhand der beigefügten Präsentation werden zentrale Leitideen für die Einführung der Sozialraumorientierung im Kreis Segeberg dargestellt. Die Verwaltung erarbeitet zur Zeit ein konkretes Umsetzungskonzept, das bis zum 31.10.2010 den Kreisgremien vorgelegt wird.