09.07.2009 - 4 Schulentwicklungsplan des Kreises Segeberg - Sc...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Kreistag des Kreises Segeberg
- Datum:
- Do., 09.07.2009
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 15:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Drucksache
- Federführend:
- Schulangelegenheiten (Schulverwaltung)
- Bearbeitung:
- Rüdiger Jankowski
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Wortprotokoll
Frau Lessing (SPD) berichtet von den ausführlichen
Beratungen des BKS Ausschusses zum Schulentwicklungsplan (SEP). Man habe den
Plan auf den Stand des heutigen Tages gebracht, denn von März bis heute habe es
eine Reihe von Veränderungen gegeben. Sie erklärt, dass der SEP kein echter
Plan sei, sondern im Wesentlichen nur eine Bestandsaufnahme. Daneben habe man
sich bemüht, den SEP von jeder parteipolitischer Wertung freizuhalten. Daher
könne die SPD den zweiten Absatz von Punkt Nr. 1 der Beschlussempfehlung des
BKS Ausschusses und des Hauptausschusses nicht zustimmen, da der Kreistag damit
eine Wertung abgeben würde.
Herr Dr. Muschke (FDP) erklärt, dass durch den SEP deutlich
werde, dass die Schulen im Kreis Segeberg eine Entwicklung nähmen, die so nicht
geplant gewesen sei. Grund dafür sei das neue Schulgesetz, mit dessen Umsetzung
und Auswirklungen niemand zufrieden sein könne. Daneben kritisiert er, dass
durch die Reform des Schulgesetzes die Realschule weggefallen sei. Er bittet um
Zustimmung zur der vorliegenden Beschlussempfehlung, da es die Aufgabe der
Landesregierung sei, der Entwicklung, die im zweiten Absatz von Punkt Nr. 1
genannt werden, entgegenzuwirken. Aufgabe des Kreises sei es jedoch, die
Landesregierung mit unserem Beschluss auf die Probleme bei der Umsetzung
hinzuweisen.
Herr Wengler (CDU) kritisiert, dass der Kreis seiner
Abstimmungsfunktion, die sich aus dem Schulgesetz ergebe, nicht ausreichend
nachgekommen sei. Nur dadurch würde es zu den genannten Problemen im
Kreisgebiet kommen. Er betont, dass das Schulgesetz in diesem Punkt eine klare
Regelung getroffen habe, die nicht erfüllt worden sein. Gleichwohl werde die
CDU der Beschlussempfehlung zu stimmen.
Herr Hansen (B90/Die Grünen) führt aus, dass die Probleme,
die aus dem Schulgesetz resultieren, vor allem den Kompromissen innerhalb der
großen Koalition geschuldet seien. Er spricht sich dafür aus, dem Vorschlag von
Frau Lessing zu folgen, und den zweiten Absatz von Punkt Nr. 1 im
Beschlussvorschlag zu streichen.
Herr Behm (FDP) sagt, dass die Unruhen, die sich durch die
Umgestaltung der Schullandschaft ergeben, vor allem auf dem handwerklich
schlechten Schulgesetz beruhen würden. Die Eltern hätten durch ihre Anmeldungen
entschieden, welche Schulform die Regelschule werde. Der Kreis könne dabei dann
nicht den Gemeinden vorschreiben, welche Schulform sie einrichten sollen.
Herr Wilken (SPD) erklärt, dass er froh darüber sei, dass
sich der Elternwille durchgesetzt habe. Die Eltern hätten damit deutlich
gezeigt, dass das Schulgesetz schlecht sei. Daneben weist er daraufhin, dass es
bereits Stimmen in der CDU geben würde, die Schulart Regionalschule
abzuschaffen.
Herr Dingeldein (CDU) erläutert, dass aus seiner Sicht der
SEP ein Armutszeugnis des Kreises sei und er sich frage, was zukünftig aus dem
SEP werden solle, denn in der vorliegenden Form, reiche er nicht aus. Er weist
ebenfalls daraufhin, dass dem Kreis eine koordinierende Funktion zukomme, er
jedoch nicht den Mut gehabt habe, gegen den Elternwillen zu sprechen. Diese
Funktion müsse man bei der Fortschreibung wahrnehmen.
Anschließend stellt der Kreispräsident den Antrag der
SPD-Fraktion, den zweiten Absatz von Punkt Nr. 1 des Beschlussvorschlages zu
streichen, zur Abstimmung.
Abstimmungsergebnis:
abgelehnt
Zustimmung: 25 Ablehnung:
29 Enthaltung:
-
Danach stellt er die Beschlussempfehlung des BKS Ausschusses
und des Hauptausschusses zur Abstimmung.
Beschlussvorschlag:
Der
Kreistag beschließt:
1. Unter
Rücksichtnahme auf die von den Gemeinden, Städten und Ämtern gefassten
Beschlüsse für die örtliche Schulentwicklung stimmt der Kreistag dem Schulentwicklungsplan des Kreises
Segeberg – Schuljahr 2008/09 – in der Fassung des Entwurfs mit Stand vom
heutigen Tage zu.
Der Kreistag
stellt jedoch mit Bedauern fest, dass hinsichtlich der weiterführenden
allgemeinbildenden Regional- und Gemeinschaftsschulen in den von der Verwaltung
gebildeten Planungsräumen 1 und 2 des Kreises ein gleichmäßiges, wohnortnahes
und alle Schularten umfassendes Angebot nicht gesichert ist und fordert die
Landrätin und das Ministerium für Bildung und Frauen des Landes
Schleswig-Holstein auf, in diesen Planungsräumen auf ein alle Schularten
umfassendes Angebot hinzuwirken.
2. Die Landrätin
wird ermächtigt, notwendige Stellungnahmen zu Schulartänderungen auf der
Grundlage dieses Planes und des Beschlusses zu Ziffer 1 abzugeben.
3. Der
Schulentwicklungsplan des Kreises Segeberg ist jährlich fortzuschreiben und die
Fortschreibung den Kreisgremien zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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