22.11.2007 - 4.2 Budget 2008
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.2
- Zusätze:
- Haushaltsentwurf am 30.10.07 versandt
- Gremium:
- Sozialausschuss
- Datum:
- Do., 22.11.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 15:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Zu Beginn
der Beratung gibt Frau Haß einige allgemeine Informationen zu dem vorliegenden
doppischen Haushaltsentwurf. Eine Übersicht der Teilpläne wurde als
Tischvorlage verteilt. Anschließend erläutert Herr Stankat die Vorgehensweise
für die heutige Beratung. Die einzelnen Teilpläne vom Fachbereich III (ehemals
PG 1 – Jugend, Familie und Soziales) finden sich im Haushaltsentwurf ab S. 179
ff. Daneben werde die Verwaltung auch die versandten ergänzenden
Budgetunterlagen, wo die Teilpläne in Blöcken dargestellt seien, mittels
beamergestützter Präsentation darstellen.
Der
Ausschuss befasst sich im Anschluss mit den einzelnen Teilplänen vom
Fachbereich III:
FB III;
S. 179 ff.:
Teilplan
3111; S. 198 f.
Frau
Andrasch informiert auf entsprechende Nachfrage, dass die Anzahl der
Erstattungsfälle durch die Neuordnung des SGB XII geringer geworden seien.
Daher verringere sich die Einnahmenseite von 345.000 EUR in 2007 auf 154.000
EUR in 2008.
Teilplan
3112; S. 202 f.
Frau
Andrasch berichtet in diesem Zusammenhang über das geplante und sich zurzeit in
der Beratung befindliche Pflegeweiterentwicklungsgesetz.
Teilplan
3113; S. 206 f.
Herr
Stankat informiert, dass in diesem Teilplan Transferleistungen i.H.v.
35.046.300 EUR für bzw. an behinderte Menschen enthalten seien. Davon entfielen
rund 27,7 Mio. EUR auf die Zuständigkeit des Landes für die stationären Hilfen;
die entsprechenden Ausgleichs- und Erstattungsbeträge des Landes würden
allerdings unter Teilplan 3117 vereinnahmt. Abzüglich der Einnahmen, die der
Kreis selber erziele, stehe im Ergebnisplan für die Behindertenhilfe ein Saldo
von -33.434.600 EUR.
Herr
Stankat verdeutlicht mit der Folie „Eingliederungshilfen für die Jahre 2005 bis
2007“, dass die ambulanten Hilfen im Zeitraum 2005 – 2007 von 693 auf 834 Fälle
angewachsen seien. Von den 834 Fällen würden bereits 35% mit Hilfeplan
bearbeitet. Der Schwerpunkt der Hilfeplanung liege auf neuen und neu
beantragten Hilfen. Zur Steigerung des Ansatzes für ambulante Hilfen um rd. 1
Mio. EUR von 2007 (6.296.500 EUR) zu 2008 (7.335.300 EUR) berichtet Herr
Stankat auf Nachfrage von Herrn Miermeister, dass dies in der Steigerung der
Fallzahlen um etwa 20% begründet sei. Diese Steigerung würde beim Ansatz für
stationäre Hilfen aber abgelassen. Auf Frage von Herrn Miermeister zu den
zusätzlichen Hilfeplanern, berichtet Herr Stankat, dass es ohne Hilfeplanung in
diesem Bereich wesentliche Kostensteigerungen gegeben hätte. Die Einsparungen
durch die Hilfeplanung seien aber nicht konkret bezifferbar. Der Landrat
ergänzt, die Hilfeplaner würden sich „selbst tragen“, nur der Umfang der
Einsparungen lasse sich nicht genau beziffern. Die zunehmenden
Fallzahlsteigerungen könne der Kreis nicht beeinflussen. Er erinnert, dass die
6 Hilfeplaner des Kreises zurzeit aus Mitteln des Landes bezahlt würden.
Teilplan
3114; S. 210 f.
Frau
Andrasch informiert, dass der Ansatz 2008 (1.883.00 EUR) der tatsächlichen
Kostenentwicklung in diesem Bereich angepasst worden sei.
Teilplan
3116; S. 216 f.
Frau
Andrasch informiert, dass der Bund beabsichtige seinen Anteil an den Kosten der
Grundsicherung im Alter zu kürzen. Einen entsprechenden Beschluss habe das
Kabinett im August hierzu gefasst. Sollte der Bundestag entsprechend
beschließen, bedeute dies eine deutliche Mindereinnahme des Kreises.
Pause
von 16:20 – 16:30 Uhr.
Teilplan
3119; S. 223 f.
Herr
Stankat berichtet, in diesem Teilplan würden die Ausgaben der Verwaltung für
den Sozialhilfebereich ohne direkten Leistungsbezug dargestellt. Man sei zur
Ausweisung dieses Teilplanes aufgrund von Landesvorgaben verpflichtet, nach
eigener Erkenntnis der Sozialverwaltung ließen sich aber alle Ausgaben durch
geeignete Umlagesysteme den Leistungen zurechnen.
Teilplan
3121; S. 226 f.
Frau
Andrasch weist darauf hin, dass die Absenkung des Bundesanteils an den KdU von
31,2 auf 28,6 Prozent im Budgetentwurf berücksichtigt sei.
Teilplan
3129; S. 230 f.
Frau
Andrasch informiert, dass sich für den Kreis Segeberg der kommunale
Finanzierungsanteil an den Aufwendungen der ARGE für Personal und
Sachkosten von 7,8% auf 12,04% erhöht. Man liege
damit aber noch unter dem Bundesdurchschnitt. Herr Pohlmann stellt die Frage
warum in diesem Teilplan der Ansatz der Einnahmen für 2008 (1.800.000 EUR) den
Ausgabenansatz für 2008 (1.557.000 EUR) übersteige. Frau Andrasch erläutert
anschließend diese Positionen.
Teilplan 315; S. 236 f.
Frau Andrasch informiert, welche Leistungen in diesem Teilplan
enthalten seien.
Teilplan 367; S. 296 f.
Herr Stankat weist darauf hin, dass in diesem Teilplan die
Aufwendungen für die Familienbüros enthalten seien.
Insgesamt
liege der Budgetentwurf vom FB III (PG 1) für 2008 zwar netto etwa 5 Mio. EUR
über dem Planansatz von 2007, die prognostizieren Zahlen des letzten
Budgetberichtes würden aber im Wesentlichen erreicht und man sei mit der
Planung des Haushaltes 2008 nicht darüber hinaus gegangen.
Die Vorsitzende dankt der Verwaltung für die vorgestellten Zahlen.
Anschließend dankt Sie Herrn Moschner für die jahrelange gute Zusammenarbeit
und wünscht ihm im Namen des Ausschusses für den bevorstehenden Ruhestand alles
Gute.
Die Vorsitzende informiert, dass Frau Scheunemann wegen des
beabsichtigten Besuchs des Ausschusses beim Mehrgenerationenhaus in
Kaltenkirchen zwei Terminvorschläge für die Besichtigung unterbreitet habe. Der
Ausschuss verständigt sich darauf, die nächste Sitzung im Januar 2008 im
Mehrgenerationenhaus abzuhalten.
Herr
Miermeister bezieht sich auf die jüngsten Ereignisse („fünfjähriges Mädchen aus
Schwerin in Wohnung verhungert“) in Schwerin und stellt die Frage, ob so etwas
auch im Kreis Segeberg passieren könne. Herr Dr. Hoffmann betont, es sei
denkbar, dass es Fälle von vernachlässigten Kindern gebe, über die das
Jugendamt keine Kenntnis habe. Sofern das Jugendamt aber Kenntnis von
Kindesvernachlässigung habe, würden die Mitarbeiter auch entsprechend tätig. Es
gebe beim Kreis ein Qualitätsmanagement, das jedem Sozialpädagogen das
entsprechende Vorgehen vorschreibe. Ein organisatorisches „Chaos“ bei der Hilfe
für solche Kinder schließe er daher aus. Menschliches Versagen könne allerdings
niemals ausgeschlossen werden. Grundsätzlich müsse auch zwischen den
Medienberichten und der tatsächlichen Sachlage unterschieden werden.
Herr
Dr. Hoffmann weist aber auch darauf hin, dass seit Jahren in dem Bereich durch
Hinweise von anderen Institutionen, Angehörigen, Nachbarn steigende Fallzahlen
zu beobachten seien, deren Bearbeitung erheblich Personal binde. Zugleich sei
darauf hinzuweisen, dass der Kreis Segeberg zu den Kreisen mit der dünnsten
Personaldecke an sozialpädagogischem Fachpersonal aller Kreise und kreisfreien
Städte in Schleswig-Holstein gehöre.
Die
Vorsitzende stellt die Frage, ob der Ausschuss über das Budget beschließen,
oder es lediglich zur Kenntnis nehmen wolle. Der Ausschuss einigt sich darauf,
die Teilpläne vom Fachbereich III, die sich in seiner Zuständigkeit befinden,
zu beschließen.