16.11.2009 - 3.3 Budget 2010
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.3
- Datum:
- Mo., 16.11.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Die
Vorsitzende macht den Vorschlag, die Erläuterungen von Herrn Wulf (GMSE) über
die Mieterhöhungen vorzuziehen. Der Ausschluss erklärt sich mit dem Vorschlag
einverstanden.
Herr Wulf
berichtet, dass die Mietaufwendungen des Fachbereichs II von 1.018.300,-- Euro
im Jahr 2009 auf 1.528.900,-- Euro im Jahr 2010 steigen werden. Die
Mietaufwendungen des Fachbereichs IV steigen von 400.600,-- Euro im Jahr 2009
auf 464.000,--Euro im Jahr 2010. Gründe für die Anpassung der Mieten sind u.a.
Bauunterhaltungsmaßnahmen in 2010 (unter anderem Kfz-Zulassungsstelle
Norderstedt 360.000,-- Euro, Kreisfeuerwehrzentrale 40.000,-- Euro,
Rettungswachen 63.000,-- Euro und neue Fahrzeugstellplätze für 15.000,-- bis
20.000,-- Euro), sowie die Zins- und Tilgungsänderung von 4.100.000,-- Euro auf
4.800.000,-- Euro. Herr Wulf erläutert die einzelnen geplanten Maßnahmen und
erklärt, dass die GMSE den Instandhaltungsstau der vergangenen Jahre weiter
konsequent abbauen will. Außerdem hat eine Rücklagenbildung für
Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren nicht stattgefunden. Längerfristig
sollen die Mieten jedoch wieder sinken.
Die
Vorsitzende hätte gerne eine Bestätigung, dass die in 2010 geplanten
Instandhaltungsmaßnahmen in 2011 nicht mehr zu den Mietberechnungen
herangezogen werden. Herr Wulf bejaht die Aussage der Vorsitzenden, dass nach
Abschluss der genannten Sanierungsmaßnahme diese Kosten für die Mietberechnung
nicht mehr herangezogen werden. Er gibt jedoch zu bedenken, dass bisher nicht
aufgetretene Schäden, die im Jahr 2010 entstehen, dann im Jahr 2011 beseitigt
werden. Diese neuen Instandhaltungs- und Sanierungskosten werden dann bei den
Mietberechnungen für 2011 berücksichtigt.
Weiterer
Informationsbedarf zu den Mietberechnungen besteht vorerst nicht.
Herr
Schröder erläutert dem Ausschuss in groben Zügen den Aufbau des
Haushaltsentwurfs und verweist auf die für den Fachbereich II relevanten
Teilpläne. Außerdem weist er den Ausschuss auf die Stellungnahme des Kreises
zur Haushaltskonsolidierung (ab S.65) hin. Die durch den Fachbereich II erhobenen
Gebühren befinden sich bereits im oberen Bereich des Gebührenrahmens und
befinden sich auf ähnlichem Niveau wie in der übrigen Metropolregion.
Das
Jahresergebnis des Fachbereichs II wird im Jahr 2010 -1.298.400,-- Euro
betragen. Für das Jahr 2009 beträgt das Jahresergebnis -207.300,-- Euro. Das
ergibt eine Verschlechterung von -1.091.100,-- Euro. Investitionen resultieren
unter anderem aus dem Pilotprojekt „Rotlichtüberwachung“ (Blitzkästen die
Verstöße beim Überfahren roter Ampeln dokumentieren) und Fahrzeuginvestitionen
beim Katastrophenschutz. Die Fahrzeuginvestitionen werden zu einem großen Teil
durch zweckgebundene Mittel von 470.000 Euro im Rahmen des Konjunkturpaketes II
in Form einer 100% Förderung finanziert. Der Kreis hat jedoch im Bereich anderer
Anschaffungen einen Eigenanteil zu tragen. Dafür fallen sowohl die
Investitionskosten für den Digitalfunk i.H.v. 110.000,-- Euro, als auch die
Unterhaltungskosten für den Digitalfunk in 2010 weg. Das gesamte Projekt wurde
in das Jahr 2011 verschoben.
Neben den
Investitionsausgaben sind die von Herrn Wulf anfangs erläuterten Mieten,
bilanzielle Abschreibungen, sinkende Erträge aus dem laufenden Geschäft
(Gebühren) und steigende Personalkosten in allen Teilplänen für den gestiegenen
Zuschussbedarf verantwortlich. Auf Nachfrage zu den Personalkosten führt Herr
Schröder aus, dass ab 2010 1,25 Stellen mehr in der Waffenbehörde eingesetzt
werden. Den Bedarf hat eine Organisationsuntersuchung ergeben, nachdem sich die
Gesetzeslage geändert hat und noch Altlasten abgearbeitet werden müssen. Von
den 1,25 Stellen werden 0,25 Stellen dauerhaft für die laufende Sachbearbeitung
und 1,00 Stelle befristet für zwei Jahre zur Abarbeitung der Altlasten
eingestellt.
Anschließend
befasst sich der Ausschuss mit den einzelnen Teilplänen des Fachbereichs II.
Teilplan
1221; S. 270 ff.
Herr
Schröder berichtet, dass die Zieldefinitionen angepasst wurden. Die
zusätzlichen 1,25 Stellen in der Waffenbehörde wurden bereits erläutert. Beim
Thema Bekämpfung der Schwarzarbeit bemühe man sich um einen
Kooperationsabschluss mit den Kreisen Ostholstein und Plön. Bisher gibt es von
deren Seite noch keine schriftliche Rückmeldung. Jedoch deuten die Signale
darauf hin, dass die Kooperationspartner die bestehende Kooperation nicht um
weitere Flächenkreise erweitern wollen. Für die beabsichtigte Kooperation sind
30.000,-- Euro Aufwendungen für die Beteiligung eingeplant worden und es würden
3.000 Euro Mindereinnahmen für den Kreis anfallen.
Die
Vorsitzende schlägt vor, wegen der Finanzsituation des Kreises die 30.000,--
Euro für diese noch offen stehende Kooperation erstmal aus dem Budget 2010
herauszunehmen. Der Ausschuss soll sich in seiner nächsten Sitzung wieder mit
dem Thema befassen.
Bei den
Ausländer- und Asylangelegenheiten wird es einen Gebührenrückgang von 30.000,--
Euro bei den Einbürgerungsanträgen geben. Herr Meenen berichtet, dass die
Zahlen von Einbürgerungsanträgen in den letzten Jahren rückläufig sind. Gründe
dafür sind die eingeführten Einbürgerungs- und Sprachtests, die sinkende Zahl
der Spätaussiedler der ehemaligen Sowjetunion, sowie die Zurückhaltung der
türkischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Diese verlieren bei der Annahme
der Deutschen Staatsangehörigkeit ihre Türkische Staatsangehörigkeit und können
bei Immobilienbesitz in der Türkei Probleme bekommen.
Teilplan
1222; S. 276 ff.
Die
Personalausstattung in den Fachdiensten 36.00 und 36.85 bleibt unverändert. Die
Erträge werden mit -270.000,-- Euro im kommenden Jahr abschließen. Davon
-260.000,-- Euro bei der Verkehrsordnung, Ahndung von
Verkehrsordnungswidrigkeiten, Führerscheine und -10.000,-- Euro bei der
Kfz-Zulassung. Die Gründe liegen unter anderem in der veränderten
Zusammenarbeit mit der Polizei, da diese sich aus Personalgründen auf Ihre
Kernaufgaben konzentriert. Herr Krüger berichtet, dass im Bußgeldbereich durch
Rechtsprechung die Zahl der verfolgten Fälle rückläufig ist. Gründe dafür sind
geänderte Voraussetzungen bei Entfernungsmessungen auf Autobahnen und dem
Verwertungsverbot von nicht richterlich angeordneten Blutproben beim Verdacht
von Alkohol am Steuer.
Bei den
Aufwendungen werden die Personalkosten um 75.400,-- Euro und die Mieten um
272.500,-- Euro steigen. Außerdem muss die Fuhrparkpauschale um 1.500,-- Euro
erhöht werden. Auf Nachfrage von Frau Hahn-Fricke, was sich hinter der
Fuhrparkpauschale verbirgt erklärt Herr Schröder, dass es sich dabei um die
Kosten für die Nutzung der Kreisfahrzeuge handelt. Eine Anpassung war
erforderlich, weil man nach Einführung der Fuhrparkpauschale jetzt Erfahrungswerte
hat und nicht mehr nach der Mitarbeiterzahl der Fachdienste abrechnet.
Teilplan
126; S. 281 ff.
Die
Änderung bei den Erträgen ergibt sich aus der Auflösung von Sonderposten. Bei
den Aufwendungen liegt die größte Kostensteigerung bei den Mieten. Der
zusätzliche Mietaufwand von 92.600,-- Euro ergibt sich u.a. durch
Sanierungsmaßnahmen in der Kreisfeuerwehrzentrale. Die Aufwendungen für den
Digitalfunk wurden hingegen vorab aus dem Haushaltsentwurf gestrichen.
Teilplan
127; S. 287 ff.
Die Erträge
werden sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändern. Bei den Aufwendungen
liegt die größte Steigerung ebenfalls bei den Mieten. Der zusätzliche
Mietaufwand beträgt 68.500,-- Euro und resultiert u.a. aus geplanten
Sanierungsmaßnahmen.
Teilplan
128; S. 291 ff.
Eine
Erhöhung der Erträge um 51.000,-- Euro ergibt sich durch die Auflösung von
Sonderposten. Die größten Steigerungen bei den Aufwendungen sind zusätzliche
81.600,-- Euro bilanzielle Abschreibungen und die Anpassung der Mieten von
24.600,-- Euro im Jahr 2009 auf 51.300,-- Euro im Jahr 2010. Die Mieterhöhung
ergibt sich durch die Anmietung und Unterhaltung von zusätzlichen Stellplätzen
für die neuen Katastrophenschutzfahrzeuge.
Abschließend
verweist Herr Schröder noch einmal auf das Jahresergebnis von fast
-1.300.000,-- Euro. Er betont, dass es nicht möglich sei, in diesen Bereichen
weitere Einsparungsmöglichkeiten zu finden.
Herr R.
Schulz weist die Vorsitzende darauf hin, dass er trotz der Erläuterungen von Herrn
Wulf grundsätzlich mit der Mietpolitik der GMSE nicht einverstanden ist. Die
Vorsitzende gibt zu bedenken, dass sich der Ausschuss erst seit der Umstellung
auf die Doppik mit diesem Thema beschäftigen muss. Diese Thematik fiel bislang
nicht in den Zuständigkeitsbereich des OVG-Ausschusses. Herr Günther meint,
dass die GMSE aus seiner Sicht bei den Mietberechnungen tue was sie will. Die
Vorsitzende erklärt, dass die GMSE und die ISE nicht im luftleeren Raum
schweben und auch kontrolliert werden. Der Ausschuss spricht sich für eine
Gesamtabstimmung am Ende der Haushaltsberatung aus.
Nun
berichtet Herr Dr. Warlies dem Ausschuss über das Budget 2010 des Fachbereiches
IV. Nach einem kurzen Überblick über den Aufbau des Fachbereiches IV erklärt
er, dass sich das Jahresergebnis des Fachbereiches IV von -6.282.200,-- Euro im
Jahr 2009 auf -6.878.600,-- Euro im Jahr 2010 verschlechtern wird. Dies hängt
zu einem großen Teil mit den Aufwendungen an die GMSE für Mieten und Fuhrpark
zusammen. Im investiven Bereich gibt es außer im Bereich allgemeinem
Krankenhauswesen keine nennenswerten Veränderungen. In diesem Bereich wird es
durch das Konjunkturpaket II Investitionszuwendungen in Höhe
von1.696.300,-- Euro geben, von denen ein Eigenanteil i.H.v. 217.000,-- Euro durch
den Kreis zu tragen ist. Der Stellenplan im Fachbereich IV wird um 0,50 Stellen
für einen Lebensmittelkontrolleur erweitert.
Anschließend
befasst sich der Ausschuss mit den einzelnen Teilplänen des Fachbereiches IV.
Teilplan
1223; S. 302 ff.
Herr Dr.
Warlies berichtet, dass die Leistungsbeschreibung und die Zieldefinition
angepasst wurden. Der Stellenplan weist eine Erhöhung um 0,11 Stellen aus.
Diese Veränderung ist Teil einer Verschiebung von Stellenanteilen. Auf
Nachfrage von Herrn Günther, warum einige Kennzahlen bei den Daten zur
Zielerreichung in 2010 (Nr. 2 und Nr. 5) wegfallen werden, erläutert Herr Dr.
Warlies, dass der Fachbereich IV den Schwerpunkt auf die übrigen Ziele legen
wird. Außerdem werden zurzeit unter Nr. 5 keine Kontrollen von Viehhandelsunternehmen
an deren Standorten, sondern verstärkt mobile Kontrollen mit der Polizei
durchgeführt. Diese Kontrollweise will man für 2010 fortsetzen.
Bei den
Erträgen wird es einen Rückgang der Gebühreneinnahmen um 110.000,-- Euro geben.
Grund ist unter anderem die Verschiebung von Gebühreneinnahmen in den Teilplan
4142 - Fleischbeschau. Neu ist außerdem die Position Erstattung für
Auditierungen. Große Abweichungen bei den Aufwendungen ergeben sich durch
Mieterhöhungen (-59.700,-- Euro im Jahr 2009 auf -132.200,-- Euro im Jahr 2010)
und Fuhrpark (-7.600,-- Euro im Jahr 2009 auf -32.000,-- Euro im Jahr 2010).
Der Teilplan verschlechtert sich insgesamt von -902.600,-- Euro im Jahr 2009
auf -1.123.400,-- Euro im Jahr 2010.
Teilplan
411; S. 308 ff.
In diesem
Teilplan ändern sich die Transferzahlungen des Kreises an die Krankenhäuser von
-2.852.500,-- Euro im Jahr 2009 auf -3.206.300,-- Euro im Jahr 2010. Der Kreis
kann auf die Höhe der Transferzahlungen keinen Einfluss nehmen, weil die
Leistungen im Krankenhausfinanzierungsgesetz geregelt sind. Die Auszahlungen im
Rahmen des Konjunkturpakets II Krankenhäuser sind erwähnt zu über 87% von
Bundes-, Landes- und Gemeindezuwendungen gedeckt. Der Kreis trägt einen
Eigenanteil in Höhe von 217.00,-- Euro.
Pause
von 20:10 - 20:20 Uhr.
Teilplan
412; S. 312 ff
18.200,--
Euro werden für die Förderung der Forschung und für einen Promotionspreis im
Forschungszentrum Borstel durch Kreis Segeberg bereitgestellt.
Teilplan
4141, S. 316 ff.
Es wird
prognostiziert, dass die Erträge durch höhere Gebühreneinnahmen um 12.000,--
Euro steigen werden.
Die
Aufwendungen für Personal, Sach- und Dienstleistungen werden um 240.800,-- Euro
steigen. Hier ist der größte Posten wieder die Mieterhöhung. Die ordentlichen
Aufwendungen werden hingegen von -55.200,-- Euro im Jahr 2009 auf -48.300,--
Euro im Jahr 2010 sinken.
Teilplan
4142, S. 322 ff.
Die
Gebühren mussten nach Prognose von 1.670.800,-- Euro im Jahr 2009 auf
1.514.400,-- Euro reduziert werden.
Durch
Umstrukturierungsmaßnahmen können jedoch Personalkosten in Höhe von 50.600,--
Euro eingespart werden. Außerdem konnten die Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen durch die sinkende Untersuchungs- und Mietkosten um
-292.500,-- Euro reduziert werden. Bei den sonstigen ordentlichen Aufwendungen
konnte unter anderem bei den Fuhrparkausgaben Einsparungen von 19.800,--Euro
vorgenommen werden. Im Teilplanergebnis verringert sich der Zuschussbedarf von
-616.100,-- Euro im Jahr 2009 auf -405.300,-- Euro im Jahr 2010.
Abschließend
verweist Herr Dr. Warlies noch einmal auf die Gesamtverschlechterung im
Fachbereich IV von fast 600.000,-- Euro. Weitere Einsparungsmöglichkeiten gibt
es nicht.
Herr R.
Schulz bedankt sich bei Herr Schröder und Herrn Dr. Warlies für die
ausführliche und transparente Darstellung des Haushaltsentwurfes. Er kann dem
Haushaltsentwurf als Beschluss nicht zustimmen, da er die Mietberechnung der
GMSE für wenig nachvollziehbar hält. Er kann den Haushaltsentwurf nur zur
Kenntnis nehmen. Herr Dr. Schuckart erklärt, dass die CDU-Fraktion den Entwurf
auch nur zur Kenntnis nimmt. Daraufhin erinnert Frau McGregor den Ausschuss,
dass Änderungen im Haushaltsentwurf beschlossen werden müssen. Erst nach
Beschluss der Änderungen können diese in die Änderungsliste aufgenommen und dem
Hauptausschuss zugeleitet werden.
Da kein
weiterer Diskussionsbedarf vorliegt stellt die Vorsitzende die -30.000,-- Euro
für eine mögliche Kooperation zur Bekämpfung von Schwarzarbeit mit den Kreisen
Ostholstein und Plön zur Abstimmung und der Ausschuss nimmt die übrige Budgets
des Fachbereiches II und des Fachbereiches IV zur Kenntnis.
Beschlussvorschlag:
Der
Ausschuss beschließt die Streichung von 30.000,-- Euro bei den Aufwendungen der
Ordnungs- und Gewerbeangelegenheiten im Teilplan 1221 für eine mögliche Kooperation
mit den Kreisen Plön und Ostholstein zur Bekämpfung von Schwarzarbeit.
Die
übrigen Budgets vom Fachbereich II und Fachbereich IV nimmt der Ausschuss zur
Kenntnis.