09.07.2009 - 12 Öffentliche Ausschreibung Strombezug ab 01.01.2011
Grunddaten
- TOP:
- Ö 12
- Gremium:
- Kreistag des Kreises Segeberg
- Datum:
- Do., 09.07.2009
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 15:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Drucksache
- Federführend:
- Eigenbetrieb "Immobilienverwaltung des Kreises Segeberg"
- Bearbeitung:
- Rüdiger Wulf
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Wortprotokoll
Herr Curdt (B90/Die Grünen) kritisiert zunächst, dass die
CDU auf Bundesebene dafür eintritt den Klimawandel zu stoppen, bei lokalen
Entscheidungen aber dann entsprechenden Maßnahmen nicht zustimme. Anschließend
geht er auf das Argument ein, dass immer behauptet werde, Ökostrom sei teurer
als Atomstrom. Würde man jedoch die tatsächlichen Kosten berücksichtigen, die
unter anderem durch den Uranabbau entstünden, dann wäre Atomstrom um ein
vielfaches teuerer als Ökostrom. Anschließend verweist er auf die Stadt
Norderstedt, die am 05.11.07 beschlossen habe Ökostrom zu beziehen. Die
Mehrkosten dafür würden sich auf ca. 30.000 Euro pro Jahr belaufen. Jedoch sei
aus seiner Sicht der Stromverbrauch der kreiseigenen Gebäude nicht mit dem der
Stadt Norderstedt vergleichbar, sodass die Mehrkosten für den Kreis noch
darunter liegen müssten. Abschließend bittet er darum für den Bezug von
Ökostrom zu stimmen.
Frau Rathje-Hoffmann (CDU) spricht sich anschließend dafür
aus den Strombezug weiterhin durch die Firma KUBUS auszuschreiben. Vor dem
Hintergrund der aktuellen Haushalts- und Wirtschaftslage sei der Kreis aus
Sicht der CDU-Fraktion nicht in der Lage, die Mehrkosten für Ökostrom
aufzubringen. Es solle ausgeschrieben werden und der günstigste Anbieter
gewählt werden. Daneben solle durch die Sanierung von Gebäuden weiterhin
Energie eingespart werden. Und für den Fall, dass sich bei der Ausschreibung
herausstelle, dass Ökostrom genauso teuer sei wie Atomstrom, könne man
selbstverständlich Ökostrom wählen. Sie spreche sich dafür aus, dem Beschluss
des Hauptausschusses zu folgen.
Herr Ehlers (SPD) erklärt, dass die SPD-Fraktion für den
Bezug von Ökostrom stimmen werde. Man lebe in einer Gesundheitsregion und könne
so ein Zeichen setzen, um eine ausgeglichen Ökobilanz zu behalten. Bezüglich
der Beschlussempfehlung des Hauptausschusses erklärt er, dass die SPD-Fraktion
nur dem ersten Absatz zustimmen werde, um so nach der Ausschreibung entscheiden
zu können, welche Art von Strom man zukünftig beziehen werde.
Herr Kittler (Die LINKE) verweist auf den Störfall im
Atomkraftwerk in Krümmel, welcher auch den Kreis Segeberg erreicht habe. Unter
anderem sei die Rettungsleitstelle in Norderstedt betroffen gewesen. Dabei sei
die schlechte Notstromversorgung besonders kritisch. Den Bezug von Ökostrom
bezeichne er als Wirtschaftsförderung für die Energiebranche und vor dem
Hintergrund dieser beiden Punkte spreche sich die Fraktion Die LINKE dafür aus,
für den Bezug von Ökostrom zu stimmen.
Herr Schnabel (FDP) erklärt, dass seine Fraktion der
Beschlussempfehlung des Hauptausschusses zustimmen werde. Man habe in diesem
Kreistag bereits viele Maßnahmen für den Klimaschutz beschlossen. In den
aktuellen Zeiten sei es eine vernünftige Maßnahme den Weg zu gehen, der im
Beschlussvorschlag vorgegeben sei.
Frau Reinders (B90/Die Grünen) weist daraufhin, dass sie
maßgeblich an der Umsetzung des Bezugs von Ökostrom in Norderstedt beteiligt
gewesen sei. Aus ihrer Sicht gehe es allen Fraktionen um den Klimaschutz und
daher spreche sie sich dafür aus, dass der Kreis hier eine Vorbildfunktion
übernehmen solle und sich für den Bezug von Ökostrom entscheiden solle.
Frau Marcussen (SPD) spricht sich dafür aus den zweiten
Absatz des Beschlussvorschlages zu streichen, um so zunächst auch den Bezug von
Ökostrom auszuschreiben um dann eine Entscheidung treffen zu können. Daneben
beantragt sie für die SPD-Fraktion getrennte Abstimmung.
Anschließend stellt der Kreispräsident die beiden Punkte des
Beschlussvorschlages getrennt zur Abstimmung.
Beschlussvorschlag:
Der
Kreistag beschließt:
01. Der
Strombezug muss für 2011 bis 2012/2013 neu ausgeschrieben werden. Um einen
möglichst günstigen Bezugspreis zu erhalten, soll die Ausschreibung, wie in der
Vergangenheit, im Rahmen der durch die KUBUS Kommunalberatung und Service GmbH
Schleswig-Holstein weit durchgeführten Ausschreibung, erfolgen. Zusätzlich wird
auch der Bezug von Ökostrom ausgeschrieben.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig
Zustimmung: 59 Ablehnung:
- Enthaltung:
-
02. Der
Klimaschutz spielt für den Kreis Segeberg eine wichtige Rolle. Um Finanzmittel
dafür zielgerichtet und sinnvoll in der Region für die Region einzusetzen, soll
der Differenzbetrag zwischen dem günstigsten Angebot und dem
Ökostromangebot im Haushalt für Energiesparanlagen an kreiseigenen
Liegenschaften eingeplant werden.