13.03.2008 - 2 Jugend im Kreistag- Beratung der diesjährigen E...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Gremium:
- Kreistag des Kreises Segeberg
- Datum:
- Do., 13.03.2008
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 14:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Der
Kreispräsident berichtet zu beginn kurz über die diesjährige Aktion von „Jugend
im Kreistag“. Da der amtierende Jugendkreistagspräsident heute nicht anwesend
ist, begrüßt der Kreispräsident den stv. Jugendkreistagspräsidenten, Karsten
Möckelmann, und beteiligt ihn für diesen Tagesordnungspunkt an der
Sitzungsleitung. Vor Beratung der einzelnen vorliegenden Arbeitspapiere
schildert der stv. Jugendkreistagspräsident noch kurz seine Eindrücke von
„Jugend im Kreistag“. Anschließend werden nacheinander die Arbeitspapiere der
einzelnen Arbeitsgruppen vom Kreistag beraten. Die Sprecher der Arbeitsgruppen
werden nacheinander gebeten, die erarbeiteten Ergebnisse kurz vorzustellen:
Arbeitsgruppe
1: Freizeitgestaltung
Sport:
1. -
Schulmannschaften, die gegeneinander antreten und trainieren
- Sportvereine, die die leistungsorientierten Schüler aus
der Umgebung aufnehmen
abgelehnt
2.
Sporthallen sollen mit Hilfe von Hallenwärtern 1-2 x pro Woche öffentlich
zugänglich gemacht werden.
Sporthallen
sowie Sportplätze sollten wesentlich öfter in der Freizeit benutzt werden
können. D.h. man bräuchte Hallenwärter, die die Halle in der Woche betreuen und
vor Vandalismus schützen. Dazu könnte man finanziell Schwächere oder Studenten
für einen Nebenjob engagieren. Zur weiteren Sicherung wäre es sinnvoll Pfand zu
hinterlegen. Außerdem müssen sich alle Benutzer der Halle in irgendeiner Weise
ausweisen und sich dann in eine Liste eintragen, die der Betreuer verwaltet. In
beiden Fällen könnte man auch ehrenamtlich Tätige oder Trainer einsetzen.
Der Weg
zur Freizeitbeschäftigung (Saisonkarte):
3.
Verschiedene Saisonkarten sollen (für Schüler und Jugendliche ab 13 bis
einschließlich 18 Jahren) für Einrichtungen wie Kinos, Schwimmbäder,
Fitnesscenter und Discos inklusive Bahn- und Busverbindungen zu ermäßigten
Preisen eingerichtet werden.
Der Vorteil
vor allem für jugendliche Schüler wären geringere Kosten, damit sie günstiger
und einfacher zu den genannten Orten kommen. Ein Beispiel wären für den
Sommeranfang eine Saisonkarte für Bus- und Bahnverbindungen mit ermäßigtem
Eintritt für Schwimmbäder im Kreis.
Jugendclubs
4. Es soll
Jugendclubs in Dörfern geben.
Jugendgruppen
verschiedenen Alters und verschiedener Einstellungen sollten die Möglichkeit
haben, sich in für sie vorgesehenen Räumlichkeiten aufzuhalten.
Jugendclubs
und dergleichen sind wichtig für die gemeinsame Freizeitgestaltung. Aber es ist
leider nicht möglich, dass alle Jugendlichen sich im Einklang miteinander in
den Jugendclubs befinden, denn sie haben Differenzen untereinander. Daher
braucht man verschiedene Orte und Clubs, wo sich die unterschiedlichen Gruppen
treffen können. Auf jeden Fall müssen alle Jugendlichen die Möglichkeit haben,
sich an diesen Orten zu treffen und aufzuhalten. Diese sollten zentral gelegen
und gut erreichbar sein.
Der Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion
fest: das Arbeitspapier soll an die Kommunen weitergeleitet werden. Zudem soll
Ziffer 4 im Jugendhilfeausschuss behandelt werden.
Arbeitsgruppe
2: Jugendkriminalität
- Die Kontrollen beim Verkauf von
alkoholischen Getränken sollen verschärft werden. Die Geschäftsleitung hat
dafür zu sorgen, dass das Verkaufspersonal die Bestimmungen des
Jugendschutzgesetzes erhält.
- Die Betreiber von öffentlichen
Veranstaltungen haben die Pflicht die Bestimmungen des
Jugendschutzgesetzes (Altersbegrenzungen) zu kontrollieren.
- Drogen- und Suchtberatung muss
an allen Schulen 2 x im Halbjahr zur Pflichtveranstaltung werden.
- Wir fordern die Ausbildung und
Einsatz von Sucht Experten an allen weiterführenden Schulen.
- Mehr Freizeitangebote für
Jugendliche. Die Schulen sollen Räumlichkeiten bereitstellen.
Keine weitere Beratung, Verweis auf die Arbeitsgruppe 1
Freizeitgestaltung
Der Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion
fest: dieses Arbeitspapier soll im Sozialausschuss behandelt werden.
Arbeitsgruppe
3: Rechte und Pflichten von Jugendlichen
- Wir beantragen das
Jugendschutzgesetz dahingehend zu erweitern, dass Jugendlichen der Besuch
von Diskotheken untersagt ist. Des Weiteren sind härtere Strafen
einzusetzen und ein Katalog mit festgelegten Geldstrafen zu erstellen, damit
die Jugendgerichte entlastet werden.
Das Ableisten von Sozialstunden sollte Anwendung finden.
- Gesetze müssen eindeutiger
formuliert werden, damit keine gesetzlichen „Grauzonen“ und somit Irrtümer
entstehen.
- Juristische Verfahren sollten
bei geklärter Schuld schneller durchgeführt und bei Wiederholungstätern
schneller härtere Rechtsprechung angewandt werden.
- Wir beantragen, dass in jeder
weiterführenden Schule qualifizierte Streitschlichter auszubilden sind,
die soziale Kompetenz und gewaltfreie Schulen fördern. Die
Streitschlichter sollen ab der 7. Klasse ausgebildet werden.
- Wir fordern mehr Zivilcourage
durch die Gemeinschaft und dass Lehrer ihre Schüler in Zivilcourage
unterweisen. Es wird in unserer Gesellschaft oft weggeguckt und geschwiegen.
Über Antrag 5 wurde nicht beraten und abgestimmt.
- Wir beantragen die Einrichtung
von Jugendparlamenten in den Kommunen, da jedes Kind und jeder Jugendliche
ein Anrecht darauf hat, in seinem Leben mitzubestimmen.
Da ein entsprechendes Gesetz
existiert erfolgte keine Abstimmung.
Der
Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion fest: das Arbeitspapier
soll an das Bildungsministerium des Landes sowie an die Kommunen (vor allem
Ziffer 6) weitergeleitet werden.
Arbeitsgruppe
4: „Schule intern“
1. Antrag
Einführung
der Schuluniform
abgelehnt
2. Antrag
SV=
Schülervertreter
Mehr
Demokratie für die Schüler/innen in der Schule
Keine
Abstimmung, da gesetzl. Grundlage bereits vorhanden
3. Antrag
Statt
Praxistag lieber ein 2 x 2-wöchiges Praktikum
Einige
Schulen haben einen Praxistag, der über ein Jahr geht. Die Schüler/innen würden
aber lieber ein 2 x 2-wöchiges Praktikum durchführen, weil sie so besser in den
Arbeitsalltag hineinkommen/hineinschauen. Bei einem Praxistag ist dies leider
nicht der Fall, denn das angelernte von diesem Tag hat man wahrscheinlich bis
zum nächsten Praxistag wieder vergessen.
Durch den
Praxistag wird man einen Tag aus der Schule gerissen und man hat einen Tag
weniger um für Klassenarbeiten zu lernen.
Ein
weiterer Schwachpunkt des Praxistages ist, dass viele nicht so viele
Informationen auf einmal gleich verarbeiten können und bis zum nächsten
Praxistag den Großteil wieder vergessen haben. Nicht alle Betriebe unterstützen
diesen Praxistag, denn sie haben nicht immer die Zeit, sich um die Praktikanten
zu kümmern. Ein Jahr ist viel zu lange für ein Praktikum, da viel zu viele
Unterrichtsstunden verloren gehen.
Ziel ist es
ein 2 x 2-wöchiges Praktikum einzuführen, da man sich vollkommen auf das
Praktikum konzentriert und viel besser und schneller in dem Betrieb
hineinkommt.
4. Antrag
Eignungstest
für Lehrkräfte
Wir fordern
einen Eignungstest für Lehrkräfte. Mit diesem Test wollen wir ausschließen,
dass psychisch ungeeignete Personen diesen Beruf ausüben, da unserer Meinung
nach zu wenige Lehrkräfte über eine geeignete psychische Stärke verfügen.
Ein
weiterer Grund für den Eignungstest ist die steigende Anzahl der Schüler pro
Klasse, bei welcher der Lehrkörper stabil und durchsetzungsfähig bleiben muss.
Außerdem sollte ausgeschlossen werden, dass die Inkompetenz des Lehrers das
Lernniveau einer Klasse drückt.
Wir wollen
damit erreichen, dass Klassen ruhiger werden und die Benachteiligung von
einzelnen Schülern nachlässt.
Weiter
wollen wir durch eine bessere Ausbildung im sozialen Verhalten des
Lehrers/Studenten, dessen Durchsetzungsfähigkeit und Selbstvertrauen steigern.
Dies könnte
beispielsweise durch Zivildienst oder einem sozialen Jahr erfolgen
(Jugendgruppen/Kindergarten).
Durchsetzen
wollen wir dies mit einem psychologischen Gutachten der Person (die den Beruf
Lehrer ergreifen will) vor dem Studium, einem Eignungstest während des Studiums
und einer unangekündigten Überprüfung des Lehrkörpers im Zeitraum von einem
halben Jahr (wiederholend).
Der Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion
fest: die Ziffern 3 und 4 dieses Arbeitspapiers sollen an das
Bildungsministerium und die weiterführenden Schulen weitergeleitet werden.
Arbeitsgruppe
5: Schule
1.
Informationen zur Schulreform
Lehrer,
Schüler und Eltern müssen über die Zukunft der Schulreform und die zukünftigen
Strukturen informiert werden. Die Zukunft der einzelnen Schulstandorte muss
geklärt werden.
2.
Bildungswege
Die Schüler
fordern Aufklärung darüber, welche Schule einen aufnimmt beim Abbruch einer
Schulform, z.B. Gymnasium. In Zusammenhang mit der Profiloberstufe sollte jeder
Schüler die Möglichkeit haben, sich sein Profil selbst auszusuchen und
individuell zusammenzustellen.
Über
Antrag 2 wurde nicht abgestimmt.
3.
Busverbindungen
Die
Organisation der Busverbindungen ist schulgerecht zu verbessern und zu
gestalten. Es sollten keine zusätzlichen Kosten entstehen, wenn man z.B. in
einen anderen Kreis bzw. in einen anderen Tarifbereich fährt.
4.
Grundschulen
Wo die
Schülerzahlen es erlauben, müssen
Grundschulen erhalten bleiben (z.B.: auf den Dörfern).
Über
diesen Antrag wurde nicht abgestimmt, da eine entsprechende Regelung bereits
existiert.
Meinungsumfrage:
Unsere
Alternativen
Die jetzt
bestehenden Schulangebote sind in eine Schulreform mit allen
Abschlussmöglichkeiten zusammen zu fügen. Die Voraussetzung hierfür ist die
individuelle Förderung der einzelnen Schüler. Im Namen unserer Gruppe stellen
wir die Frage: Sind die hier anwesenden Schülerinnen und Schüler mit der
bevorstehenden Schulreform einverstanden?
Ergebnis:
Die überwiegende Zahl der anwesenden Schüler/innen findet die neue Schulreform
eher schlecht.
Der
Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion fest: Ziffer 3 dieses
Papier soll im ÖPNV-Beirat sowie in Ausschuss für Planung und Umwelt behandelt
werden. Die Schulträger sollen Anforderungen an die Busverbindungen aufstellen,
damit die Organisation der Busverbindungen grundsätzlich verbessert werden
kann.
Arbeitsgruppe
6: Integration von Schüler/innen anderer Sprache und Kultur
Ausgangssituation:
-
Separatismus
(und Abschottung)
Viele Familien mit Migrationshintergrund leben in den
gleichen Stadtvierteln und Bezirken
-
Bildungsunterschiede
Es gibt erhebliche Differenzen bezügl. der Bildungs- und
Berufschancen
Ideale
und Ziele:
-
Friedliches
Zusammenleben
-
Kein
Rassismus
-
Akzeptanz
der unterschiedlichen Kulturhintergründe
Forderungen:
- Gemeinschaftliche Treffen der
Eltern und ihrer Kinder als vorgeschriebene Veranstaltung
(Pflichtveranstaltung), dazu zählt:
-
„Kennenlern“-Veranstaltung
in KiTas
-
Elterngespräche
in Grundschulen
- Sozialpädagogische
Unterrichtseinheiten, interkultureller Unterricht
abgelehnt
- Soziale Kompetenzen der Lehrer
müssen durch Fortbildungen gesteigert werden.
Nicht beraten.
- Stärkung der Sozial- u.
Ehrenarbeit
- Bei der Ausbildung von
Jugendleitern müssen diese auch in den sozialpädagogischen Gebieten eingewiesen
werden.
Der
Kreistag stellt in der sich anschließenden Diskussion fest: das Arbeitspapier
soll an das Bildungsministerium, Schulen und Kitas im Kreisgebiet sowie den
Kreisjugendring Segeberg übersandt werden.
Der
Kreispräsident weist zum Ende der Diskussionen auf auch in diesem Jahr wieder
erstellte Zeitung zu Jugend im Kreistag „KreiSch“ hin. Er dankt allen
Beteiligten für ihre Mitwirkung und den Jugendlichen für ihr Interesse und ihre
Mitarbeit. Die Teilnahmebescheinigungen für die Schüler werden den jeweiligen
Schulen zugesandt.
Anlagen
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