Kreis Segeberg. Wenn fast 100 Jugendliche Schlange stehen, um Politik hautnah erleben zu können, und letztlich das Los entscheiden muss, ist klar: "Jugend im Kreistag" (JiKT) begeisterte in diesem Jahr Neunt- und Zehntklässler wie nie
zuvor. Drei Tage lang verwandelten 75 Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet die Jugend-Akademie in Bad Segeberg in eine politische Ideen-Schmiede – neuer Teilnahmerekord inklusive.
Nach einem gemeinsamen Auftakt mit Informationen zur Kreispolitik verteilten sich die Jugendlichen auf sechs Arbeitsgruppen (AG), die während der Projektzeit wie eigene Fraktionen arbeiteten. Die Themen reichten von Mobilität, Klima und Nachhaltigkeit über Demokratie, Digitalisierung und Freizeit bis hin zu Suchtprävention.
Unterstützt von Moderationsteams aus Verwaltung und Kreispolitik entstanden bereits am ersten Abend erste Antragsskizzen – präsentiert in einem öffentlichen Aushang. Beim anschließenden "Pizza-Talk" nutzten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, mit Landrat Jan Peter Schröder sowie Mitarbeiter*innen und Auszubildenden der Kreisverwaltung ins Gespräch zu kommen.
Der zweite Tag startete mit dem Format "Interfraktioneller Briefkasten". Erstmals stellten Jugendliche dabei ihre Anträge vor dem gesamten Plenum vor – für viele eine neue und mutige Erfahrung. Danach wurde weiter
intensiv gefeilt, diskutiert und abgestimmt; sogar ein gemeinsamer AG-übergreifender Antrag entstand. Am Nachmittag konnten die Schüler*innen in Workshops zu freiem Reden, Körpersprache, Flipchart-Gestaltung und politischer Hintergrundarbeit neue Fähigkeiten erwerben.
Am Abend folgte die Wahl der neuen Jugendkreispräsident*innenschaft. Zehn Bewerbungen lagen vor, alle begleitet von Bewerbungsvideos des Medienteams. Gewählt wurden schließlich Maila Hertel aus Rohlstorf (Städtisches Gymnasium Bad Segeberg) als Jugendkreispräsidentin sowie Vincent Köhler aus Norderstedt (Lessing-Gymnasium) als ihr Stellvertreter.
Am dritten und letzten Tag führten beide erstmals gemeinsam mit Kreispräsident Jörg Buthmann durch die Jugendkreistagssitzung – souverän und ambitioniert. Insgesamt 17 Anträge wurden beraten, darunter Vorschläge zur Sicherstellung der Barzahlung an HVV-Automaten, die Idee einer interkulturellen Jugend-Kulturmesse "Culture Connect" sowie ein Diversity Day gegen Diskriminierung. 15 Anträge fanden eine Mehrheit und gehen nun in die politischen Ausschussberatungen des ersten Halbjahres 2026.
Das traditionsreiche Projekt, 1998 vom damaligen Kreispräsidenten Winfried Zylka ins Leben gerufen und im Laufe der Zeit weiterentwickelt, wird auch im kommenden Jahr fortgeführt. Nach einer ausführlichen Evaluation des rund 30-köpfigen Organisationsteams startet bereits im Frühjahr die Planung für die nächste Ausgabe, die vom 16. bis 18. November 2026 stattfinden soll.
Kreis Segeberg. Die Veranstaltung "Jugend im Kreistag" (JiKT) findet in diesem Jahr vom 17. bis 19. November in der Jugend-Akademie in Bad Segeberg statt und ist mit 80 Jugendlichen aus den 9. oder 10. Klassen aus dem ganzen Kreisgebiet komplett ausgebucht. Es hatten so viele Interesse an der Einladung von Kreispräsident Jörg Buthmann, dass einigen sogar abgesagt beziehungsweise an den Schulen per Los entschieden werden musste.
15 Schulen aus dem Kreis – von Norderstedt (4), über Kisdorf, Kaltenkirchen (3), Bad Bramstedt, Wahlstedt, Bornhöved, Trappenkamp bis Bad Segeberg (2) und Rohlstorf – haben jeweils mindestens zwei Teilnehmer*innen angemeldet. Die maximale Anzahl musste auf acht je Schule begrenzt werden. Seit 2021 wird die Veranstaltung dreitägig inklusive Verpflegung und Übernachtung in der Jugend-Akademie erfolgreich durchgeführt. Die Kosten trägt der Kreis.
Gemeinsam vermitteln fast 30 Vertreter*innen des Kreistages und der Kreisverwaltung sowie Mitarbeiter*innen des Vereins für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg (VJKA) den Jugendlichen, worüber in der Kreispolitik entschieden wird, wie die Abläufe sind und was es bedeutet, sich ehrenamtlich politisch einzubringen und mitzugestalten. Auch Daria Ioana Steffen, Schülerin der Jürgen-Fuhlendorf-Schule Bad Bramstedt und Jugendkreistagspräsidentin des Vorjahres, sowie ihre Stellvertreterin Stella Mitterdiami von der Freien Waldorfschule Kaltenkirchen sind ein weiteres Mal mit dabei. Sie bleiben in ihren Ämtern, bis die Neuwahl für die Jugendkreistagssitzung am Mittwoch, 19. November stattgefunden hat.
Die Gewählten werden anschließend bei einem Evaluationstreffen im neuen Jahr beteiligt, dürfen in einer Kreistagssitzung über ihre Erlebnisse berichten und erhalten Einladungen zu Ausschusssitzungen oder anderen Gelegenheiten. Sie gehen allerdings keine Verpflichtung ein, sondern können ein Jahr lang frei entscheiden, ob sie diese Möglichkeiten annehmen.
Im Rahmen der Vorbereitung wurden sechs Moderationsteams mit jeweils zwei Personen gebildet. Diese setzen sich immer aus Vertreter*innen der Verwaltung und der Politik zusammen. Sie werden die Jugendlichen anleiten. Welche Themen konkret in den Arbeitsgruppen behandelt werden, entscheiden die Jugendlichen aber letztlich selbst. Jede Arbeitsgruppe stellt quasi eine Fraktion dar.
In den ersten beiden Tagen geht es darum, Anträge auszuarbeiten. Diese werden dann am dritten Tag in der Jugendkreistagssitzung von 10.30 bis 15.30 Uhr im großen Tagungsraum der Jugend-Akademie beraten. Im kommenden Jahr werden sich die Kreisgremien mit den Beschlüssen des Jugendkreistages befassen.
Auch dieses Jahr gibt es wieder ein JiKT-internes Medienteam, dass sich um die Aktualisierung der Homepage und Social-Media-Beiträge kümmern wird. Die Jugendlichen können auch hier unter Anleitung frei gestalten.
Neben Einblicken in die Kreispolitik erwartet die Jugendlichen Wissenswertes über die Arbeit der Kreisverwaltung – zum einen durch die beteiligten Mitarbeiter*innen, zum anderen aber auch durch den Besuch des Landrates sowie der Kreis-Ausbildungsleitung, die einen Auszubildenden und eine Anwärterin mitbringen wird.
Kreispräsident Jörg Buthmann: "Ich freue mich außerordentlich über die enorme Resonanz. Sie zeigt eindrucksvoll: Unsere Demokratie lebt, interessiert, wirkt und wird angenommen. Jugend im Kreistag ist kein Planspiel – die Jugendlichen erleben echte Prozesse, echte Selbstwirksamkeit und echte Entscheidungen. Dass so viele junge Menschen freiwillig mitmachen wollen, ist ein starkes demokratisches Zukunftssignal für den Kreis Segeberg."
Konkret mit dabei sind:
Gemeinschaftsschule Harksheide Norderstedt
Gymnasium Harksheide Norderstedt
Coppernicus-Gymnasium Norderstedt
Lessing-Gymnasium Norderstedt
Freie Waldorfschule Kaltenkirchen
Leibniz-Privatschule Kaltenkirchen
Gymnasium Kaltenkirchen
Grund- und Gemeinschaftsschule Kisdorf
Jürgen-Fuhlendorf-Schule Bad Bramstedt
Poul-Due-Jensen-Schule Wahlstedt
Sventana-Grund- und Gemeinschaftsschule Bornhöved
Richard-Hallmann-Schule Trappenkamp
Städtisches Gymnasium Bad Segeberg
Dahlmannschule Bad Segeberg
Annette-von-Rantzau-Gemeinschaftsschule Rohlstorf
Alle Infos rund um "Jugend im Kreistag" gibt's hier
Kreis Segeberg. Im Herbst ist es wieder soweit: Jugendliche, die ab dem Sommer, also im Schuljahr 2025/2026, die 9. oder 10. Klassen einer Schule im Kreis Segeberg besuchen, können während der dreitägigen Veranstaltung "Jugend im Kreistag" (JiKT) erfahren, worüber in der Kreispolitik entschieden wird, wie die Abläufe sind und was es bedeutet, sich ehrenamtlich politisch zu engagieren und mitzugestalten. Die Veranstaltung findet vom 17. bis 19. November in der Jugend-Akademie in Bad Segeberg statt.
Über das, was an den ersten beiden Veranstaltungstagen in kleinen Arbeitsgruppen ausgearbeitet wird, wird am dritten Tag in einer Jugendkreistagssitzung beraten. Dabei haben die Jugendlichen die Möglichkeit, eigene Vorstellungen und Wünsche zu ausgewählten Themen in die reale Kreispolitik einzubringen. Die Kreisgremien befassen sich anschließend mit den Beschlüssen des Jugendkreistages.
Das Veranstaltungsformat unter Schirmherrschaft des jeweiligen Kreispräsidenten gibt es seit über 20 Jahren in Kooperation mit dem Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg (VJKA).
Anmeldungen sind ausschließlich über die Schulen möglich, die bereits jetzt die Unterlagen dafür erhalten haben. Interessierte Schüler*innen können sich an ihre Lehrkräfte wenden, um mit dabei zu sein. Die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung übernimmt der Kreis.
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