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05.07.2023: Unwetter: Das sollten Sie jetzt wissen!


Kreis Segeberg. Die Leitstellen in Schleswig-Holstein bereiten sich flächendeckend auf das heute (5. Juli) in den Nachmittagsstunden und am Abend erwartete Sturmfeld vor. Die durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) bereitgestellten und laufend aktualisierten Warnungen vor einem Unwetter durch orkanartige Böen oder Orkanböen zwischen 110 und 130 Stundenkilometern und einzelne Gewitter mit Gefahr von Starkregen um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit lassen ein anspruchsvolles Szenario erwarten.

Die für die Kreise Dithmarschen, Segeberg, Steinburg und Pinneberg zuständige Kooperative Regionalleitstelle West (Elmshorn) nimmt dies zum Anlass, an das richtige Verhalten bei Unwettern zu erinnern und erklärt, wie die erwartete große Zahl von Notrufen strukturiert bearbeitet wird.

  • Bitte halten Sie die Notrufleitungen während eines Unwetters für Notfälle und die Meldung von lebensbedrohlichen Notfallsituationen frei. Sturmschäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, bitte möglichst erst nach Ende des Sturms melden. Es gilt aber: Gefahrenstellen, Sturmschäden und Notfälle, bei denen dringende Hilfe benötigt wird, unbedingt unter der Notrufnummer 112 melden. Sollten Sie dabei wegen der Vielzahl gleichzeitig eingehender Anrufe in eine automatische Warteschlage aufgenommen werden, warten Sie diese unbedingt (auch länger) ab und legen Sie nicht auf - eine erneute Anwahl führt nur dazu, dass Sie wieder am Ende der Warteschlange stehen. Sie werden während der Ansage gegebenenfalls aufgefordert, durch Tastendruck eine drohende oder bestehende Lebensgefahr für Menschen zu kennzeichnen. Tun Sie dies - wie im Ansagetext gefordert - immer dann, wenn diese Gefahr besteht (medizinischer Notfall, Feuer, Person/en in Fahrzeug eingeschlossen etc.).
  • Einsätze zu Unwetterschäden werden nach Priorität und Dringlichkeit durch die Leitstellen an die Einsatzkräfte der Feuerwehr weitergeleitet. Haben Sie Verständnis dafür, dass aufgrund dieser Priorisierung nicht jeder Einsatz nach wenigen Minuten durch die Feuerwehr abgearbeitet werden kann. Hier haben Einsätze zur Menschenrettung und zur Beseitigung einer akuten Gefahr Vorrang.
  • Gefährliche Bereiche wie Wälder und Alleen sollten unbedingt gemieden werden. Dies gilt auch für die Zeit nach dem Sturm, wenn möglicherweise noch Bäume umfallen oder Äste herabfallen können.
  • Gefährden Sie sich nicht durch eigene Hilfsmaßnahmen und achten Sie im Freien auf ausreichend Abstand zu Gebäuden (herabfallende Dachziegel etc.) sowie zu möglichen abgerissenen Stromleitungen. Diese können auch in großem Abstand lebensgefährlich sein.
  • Sofern möglich, verlassen Sie die schützenden Wohnräume nicht.
  • Handeln Sie vorausschauend: Schon vor dem Sturm sollten Sie Gegenstände auf Terrassen, Balkonen und in Gärten (Mülltonnen, Gartenmöbel, Blumenkästen, Lichterketten sowie alles, was auf Personen herabfallen oder gefährlich umherfliegen kann) sorgfältig sichern. Schließen Sie alle Türen und Fenster. Beim Öffnen von Türen und Toren während des Unwetters bedenken Sie, dass Ihnen diese durch den Sturm aus den Händen gerissen werden und heftig aufschlagen können.
  • Fahrzeuge sollten vorausschauend und sicher abgestellt werden. Parken Sie Ihr Fahrzeug nicht in der Nähe von Häusern oder hohen Bäumen. Stellen Sie es in der Garage oder auf einer Freifläche ab. Achten Sie dabei auch auf mögliche drohende Gefahren durch Überflutungen.

Die personelle Besetzung der Kooperativen Regionalleitstelle West wird für die Notrufbearbeitung über die 112 gegenüber dem Regelbetrieb mehr als verdreifacht. Zusätzlich ist eine interdisziplinäre Koordinierungsgruppe eingerichtet, die
einerseits mit den regionalen Führungskräften der Kreise Dithmarschen, Segeberg, Steinburg und Pinneberg, der Feuerwehr, dem THW und dem Rettungsdienst sowie andererseits auch Verbindungsbeamten der Landes- und Bundespolizei besetzt ist. Auch der Landesbrandmeister und Kreiswehrführer Pinneberg, Frank Homrich, wird die Lage aus diesem Gremium heraus beobachten und situativ bewerten. Insgesamt werden in der Elmshorner Agnes-Karll-Allee bis zu 50 Einsatzkräfte für das nichtpolizeiliche Einsatzmanagement in der Region eingesetzt.

05.07.2023