Drucksache - DrS/2021/012
Grunddaten
- Betreff:
-
Fortsetzung Produktionsschule 2021 - 2024
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Drucksache
- Federführend:
- Jugendamtsleitung
- Bearbeitung:
- Beate Zierke
- Verfasser 1:
- Frau Vernal
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
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Vorberatung
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09.03.2021
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Vorberatung
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11.03.2021
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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16.03.2021
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Erledigt
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Kreistag des Kreises Segeberg
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Entscheidung
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18.03.2021
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06.05.2021
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Jugendämter im Kreis Segeberg und das Jobcenter des Kreises Segeberg setzen die gemeinsame erfolgreiche Arbeit im Rahmen der Produktionsschule Segeberg fort. Es wird seitens des Jugendamtes und des JC erneut eine Laufzeit von bis zu drei Jahren ab dem 3. Juni 2021 angestrebt. Die Produktionsschule wird an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Norderstedt durch die vom JC beauftragten Träger durchgeführt. Das Jugendamt Kreis Segeberg finanziert an den Standorten Bad Segeberg und Kaltenkirchen je bis zu drei Plätze, davon jeweils zwei feste Plätze pro Jahr und Standort. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsbedarf im Jahr 2021 von ca. 35.000 €, im Jahr 2022 und 2023 von je ca. 72.000 € und im Jahr 2024 von ca. 35.000 €. Für das Jahr 2021 ist aufgrund der Covid-19-Krise keine Überschreitung der im Haushaltsplan eingestellten Mittel zu erwarten.
Sachverhalt
Sachverhalt:
Zusammenfassung:
Der Kreis Segeberg bietet seit 2015 die Produktionsschule in Kooperation mit dem Jobcenter (JC) erfolgreich an. Viele Jugendliche haben die intensive Unterstützungsleistung der Produktionsschule am Übergang Schule-Beruf zur Reintegration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt oder zur Erlangung der Ausbildungsreife erfolgreich genutzt. In den jetzigen Krisenzeiten, in denen sich der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verengt und die Anzahl der Jugendlichen mit multiplen Vermittlungshemmnissen steigt, ist die Aufrechterhaltung und Erweiterung des Angebotes der Produktionsschule im Kreis Segeberg für Jugendliche mit besonderen Problemlagen von entscheidender Bedeutung. Daher werden die Verlängerung der Produktionsschulen und eine vorausschauende moderate Erhöhung der Teilnehmerplätze durch die Bildungsplanung empfohlen.
Sachverhalt:
Die Produktionsschule Segeberg startete am 04.05.2015 an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Norderstedt mit insgesamt 30 Plätzen und hat sich seitdem als erfolgreiche Kooperation des Jobcenters, des Kreises und des Jugendamtes Norderstedt bewiesen. Die Produktionsschulen haben sich im Übergang-Schule-Beruf als gelingende Institution etabliert und kann auf viele individuelle kleine und manche großen Erfolge zurückschauen. Daher wird von allen Beteiligten eine dauerhafte Fortsetzung der Maßnahme befürwortet und angestrebt.
Seit 2015 wurde die Maßnahme inzwischen zweimal durch das Jobcenter eingekauft und beide Male durch die Optionsziehungen um jeweils zwei Jahre verlängert. Damit hat die Produktionsschule Segeberg im Sommer 2021 bereits eine Laufzeit von insgesamt sechs Jahre vorzuweisen. Im Rahmen der Ausschreibung wurde, nach den Richtlinien des öffentlichen Vergaberechts, von 2015 bis 2021 die Durchführung an die beauftragte Bietergemeinschaft für eine Produktionsschule Segeberg vergeben. Hierzu gehören die „Junge Menschen in offener beruflicher Bildung und Ausbildung gGmbH (JobA)“ in Bad Segeberg, der „Regenbogen e.V.“ für Kaltenkirchen und die „Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH (NoBiG)“ für Norderstedt.
Die jetzige Laufzeit der zweiten Optionsziehung der gemeinsamen Maßnahme mit dem Jobcenter Kreis Segeberg (JC) und dem Jugendamt Norderstedt enden, entsprechend der Ausschreibungskriterien des JC, am 03.06.2021.
Bis zum März 2021 muss eine neue Ausschreibung unter Beteiligung der Jugendämter Kreis Segeberg und Norderstedt unter der Federführung des JC auf dem Weg gebracht werden, um eine lückenlose Fortsetzung der Produktions-schule zu ermöglichen. Je Standort sollen weiterhin 10 Teilnehmern/innen Plätze (entspricht 100%) angeboten werden.
Der Kreis Segeberg finanziert bis zum 02.06.2021 an den Standorten Bad Segeberg und Kaltenkirchen insgesamt vier Plätze für 12 Monate und zusätzlich einen Platz für 6 Monate. Die Stadt Norderstedt finanziert am Standort Norderstedt drei Plätze.
Durch das Beschaffungsverfahren des Jobcenters werden 10 Plätze pro Standort eingekauft. Diese Plätze können dann mit Jugendlichen aus dem Jobcenter und den jeweiligen Jugendämtern in Absprache genutzt werden. Platzbedarfe über 10 können über Einzelabrufe und mit Zustimmung der Träger mit bis zu 12 Plätzen (entspricht 120%) gesamt pro Maßnahmestandort getätigt werden. Das bietet die Möglichkeit bei Mehrbedarfen schnell neue Plätze generieren zu können und damit die Wartezeit den Jugendlichen auf ein Minimum zu reduzieren.
Um den lokalen Bedarfen Rechnung zu tragen, ohne dabei fortlaufend Plätze zu finanzieren die möglichweise zeitweise nicht besetzt werden können, ist es dem Jugendamt im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter jederzeit möglich Plätze flexibel aufzustocken. Das Jugendamt empfiehlt, diese Möglichkeit finanziell im Etat entsprechend abzusichern und hat dieses Szenario in der Finanzierungsübersicht einberechnet. Mit der neuen Ausschreibung besteht die Möglichkeit, die auf eine Laufzeit von einem Jahr befristete Maßnahme erneut zweimal zu verlängern, sodass eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren mit einem Ende im Juni 2024 möglich ist. Daher werden die Mittel des Kreises, wie zuvor, für den längst möglichen Zeitraum der Maßnahme beantragt.
Unter Verweis auf den Abschlussbericht der Produktionsschulen im Kreis Segeberg 2020 soll im Folgenden noch einmal auf einige Punkte exemplarisch hingewiesen werden, die zur Empfehlung für die Fortführung der Maßnahme geführt haben und die Einordnung der bisherigen Ergebnisse erleichtern.
- Die Produktionsschule ist ein am Markt etabliertes Instrument der Maßnahmen für Jugendlichen mit multiplen Vermittlungs-hemmnissen.
Die verschiedenen Beratungskräfte im Jobcenter und auch die Mitarbeit*innen des Jugendamtes haben die Maßnahme als gelingende Unterstützung von Jugendlichen in ihr festes Beratungsrepertoire aufgenommen. Der unter dem Vorsitz von Herrn Renk flankierend agierende ehrenamtliche Wirtschaftsbeirat unterstützt die Produktionsschulen aktiv im Bereich der Produktion und Vermarktung, gibt wichtige Impulse und eine bereichernde Unterstützung in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor Ort, so dass widerkehrend Betriebe bereit sind den Teilnehmern Praktika anzubieten und sich auch weitere Kooperationen ergeben haben. Zudem berichten die Maßnahmeträger, dass sich Jugendliche von selbst an die Produktionsschule wenden und um Unterstützung und Aufnahme bitten. D.h. die Maßnahme hat in der Zielgruppe direkt eine positive Selbst Wirksamkeit entwickelt, die nicht häufig anzutreffen ist. Diese Kontinuität zu unterbrechen wäre nicht nur kontraproduktiv, sondern ein großer Verlust sowohl für die Jugendlichen selbst als auch für zuweisenden Fachkräfte von JC und den Jugendämtern des Kreises, die dieses Angebot sehr zu schätzen wissen.
- Die Auslastung ist seit Beginn der Maßnahme stetig angestiegen.
Über die sechs Jahre hinweg ist die Auslastung der Maßnahme kontinuierlich gesteigert worden, so dass diese, bei der Betrachtung über alle drei Standorte, inzwischen im 2. Halbjahr 2020 bei über 86 Prozent liegt. Der Standort Kaltenkirchen weist eine Auslastung von fast 97 Prozent und der Standort Bad Segeberg von fast 87 Prozent auf. Zeitweilig wurden am Standort Kaltenkirchen die Teilnehmerzahl von 10 auf bis zu 12 erhöht.
Die Auslastung einer Maßnahme steht und fällt mit der Zuweisung von Jugendlichen durch die Hilfe-Träger. Durch die Einarbeitung neuer Kolleg*innen im Jugendamt des Kreises und der Stadt Norderstedt, aber auch im Jobcenter kam es zeitweilig zur verzögerten (Nach-)Besetzungen von auslaufenden Plätzen. Auch die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Maßnahme sind im zweiten Halbjahr 2020 deutlich zu erkennen. Daher ist durch die Bildungsplanung eine flankierende Kommunikation avisiert, um den Bekanntheitsgrad bei dem zuweisenden Personal zu erhalten und zu erweitern.
- Die Auslastung und die Nachfrage der Plätze durch das Jugendamt ist stetig gewachsen.
Bei Jugendlichen, die in der Betreuung des Jugendamts sind oder die aus unterschiedlichsten Gründen vom Jugendamt unterstützt werden, finden sich besonders in der Perspektive 15+ wiederkehrende bildungs-biographisch problematische Entwicklungen. Neben Schulabsentismus, stark unterrichtsstörendem oder verhinderndem Verhalten, hohen Fehlzeiten, Schulverweisen aufgrund wiederkehrendem Fehlverhalten, Ausschulungen wegen Erfüllung der Schulpflicht, fehlenden oder schlechten schulischen Abschlüssen, kommen schwierige Persönlichkeitsstrukturen, psychische Erkrankungen und eine fehlende Kompatibilität zu den Angeboten im Übergang Schule-Beruf hinzu.
Häufig fehlt diesen Jugendlichen zudem eine Tages- und Familienstruktur, die es ihnen ermöglichen würde, den zeitbezogenen Anforderungen des Schul- und Arbeitsalltages nachzukommen.
Da auch die Auszeitmaßnahmen weitestgehend ausgelastet sind kommt es immer wieder vor, dass Schüler*innen aus den oben genannten Gründen nicht mehr Beschult werden können oder vorzeitig die Schule ohne Abschluss verlassen. Auch beim Übergang von der allgemeinen Schulpflicht zur Berufsschulpflicht kommt es immer wieder zu fehlenden Anschlüssen, sodass viele Teilnehmer*innen keinen Schulabschluss haben und den Anschluss an weitere Angebote verlieren.
Die Produktionsschule Segeberg ist für diese Zielgruppe somit auch ein Wiederankommen in Alltagsstrukturen in Verbindung mit einer sinnhaften Beschäftigung und einer festen Rahmung.
Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Nachbesetzung der Plätze durch das Jugendamt sind deutlich zu erkennen. Da aber zu erwarten ist, dass es insbesondere bedingt durch die Pandemie, wieder zu stärkeren Zuweisung kommen wird, wäre der Rückschluss, dass die Plätze nicht mehr benötigt werden, fatal. Das Gegenteil, so die Annahme aller Maßnahme Träger, ist zu erwarten.
Abbildung 2Teilnehmer Produktionsschule 2020 nach Bedarfsträgern; Quelle: Abschlussbericht der Produktionsschulen Kreis Segeberg 1. und 2. Halbjahr 2020, eigene Darstellung
- Vorsorge für Jugendliche, die durch die Corona-Maßnahme besonderen Unterstützungsbedarf entwickelt haben.
Erste Berichte aus den Schulen und von anderem Fachpersonal deuten darauf hin, dass die Corona-Zeit bei einigen Jugendlichen und deren Familien in Bezug auf den Anschluss nach der Schule zu Verwerfungen geführt haben. Es ist somit zu erwarten, dass weitere Jugendliche identifiziert werden, die über das jetzt schon bestehende Maß hinaus eine intensive, strukturierte Begleitung in die Ausbildung und das Arbeitsleben benötigen. Erste generelle Indikatoren sind bspw. die steigende Zahl an Schulabgängern ohne Schulabschuss und weiterhin große AV-SH Klassen zur Erlangung des Ersten allgemeinen Schulabschlusses. Einige dieser Jugendlichen werden in naher Zukunft eine Unterstützung zur Integration am Arbeitsmarkt über das übliche Maß hinaus benötigen. D.h. die Zielgruppe der Jugendlichen, die für die die Maßnahme eine wichtige Hilfe sein könnte vergrößert sich in absehbarer Zukunft.
- Erfolge der Maßnahme – nicht immer gleich sichtbar, aber….
Der Verbleib, der 14 Teilnehmer je Standort, die die
Produktionsschule 2020 verlassen haben zeigt auf, dass es auch bei engster Betreuung für diese Jugendlichen äußerst schwer ist sich erfolgreich am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu etablieren.
Als Schlüsselkategorie hat sich die intrinsische Motivation
herausgestellt. Gerade diese Motivation ist wesentlich, um die Produktionsschule und im Weiteren auch eine Ausbildung zu beginnen und erfolgreich zu absolvieren. Gerade dieser Motivation stehen immer mehr die ausufernde Mediennutzung und das momentane Wegbrechen von Alltagsstrukturen und Angeboten durch die Covid-19 Pandemie entgegen.
Für das Jobcenter und die Jugendämter ist die Produktionsschule Segeberg eine stabilisierende und alltagsfördernde niedrigschwellige Maßnahme, die durch ihre langfristige Perspektive die Wiedereingliederung in das bestehende Angebot im Übergang Schule-Beruf fördern und wieder ermöglichen soll. Ein direkter Anschluss in Ausbildung, Schule oder Arbeitswelt ist aufgrund der multiplen Vermittlungshemmnisse der Zielgruppe der Produktionsschule nicht zwingend zu erwarten. Dass es im Einzelfall dennoch gelingt, zeigen die bemerkenswerten Entwicklungsprozesse, die Jugendliche dieser Zielgruppe bei entsprechender gezielter individueller Förderung zurücklegen können.
| JobA | NoBiG | Regenbogen |
Übergang |
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Ungeförderte Ausbildung | 1 |
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Geförderte Ausbildung |
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versicherungspfl. Ausb. 1. Arbeitsm. |
| 1 | 1 |
weiterführende Schulen |
| 2 |
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Weiterqualifizierung |
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| 1 |
BfD, Freiw. Soz. Jahr |
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Psychotherapeutische Angebote |
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| 1 |
Summe Übergänge | 1 | 3 | 3 |
Abbruch |
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unzureichende Mitwirkung | 2 | 1 |
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hohe Fehlzeit |
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private Probleme |
| 1 |
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ges. Einschränkungen | 1 | 1 |
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Gruppendynamik |
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Summe Abbruch | 3 | 3 | 0 |
Verbleib unbekannt |
| 1 |
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Sonstige |
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Abbildung 3: Übersicht Verbleib Teilnehmer Produktionsschule 2020; Quelle: Abschlussbericht Produktionsschulen Kreis Segeberg 2020
In dem Berichtszeitraum 2020 konnten 3 Teilnehmer/-innen in eine versicherungspflichtige Beschäftigung (1. Arbeitsmarkt) oder eine Ausbildung vermittelt werden. Die Corona-Krise macht sich auch in der Vermittlung bemerkbar, da Betriebe Einstellungsvorgänge oder Stellengesuche gestoppt haben. Zudem sind gerade die Betriebe, die auch schwächere Jugendliche in Praktika und Beschäftigung angenommen haben, wie bspw. die Gastronomie wirtschaftlich stark angeschlagen oder derzeit nicht auf Grund der geltenden Regelungen geschlossen.
- Weiteres
An der Teilnehmerplatzauslastung nach Geschlecht lässt sich deutlich erkennen, dass die Maßnahme häufiger durch Jungen als von Mädchen genutzt wird. Auch in Gesprächen mit den Trägern wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Klientel der Produktionsschule inzwischen um zwei unterschiedliche Gruppen handelt. Zum einen die lauten, aggressiven Teilnehmer*innen - überwiegend männlich- und die verängstigten, gemobbten und stilleren Teilnehmer*innen, häufig - aber nicht ausschließlich - Mädchen. Im schlimmsten Fall sitzen sich „Täter“ und „Opfer“ in derselben Maßnahme gegenüber. Daher ist für die weitere Konzeption und Weiterentwicklung der Angebote, über diesen Fakt intensiv nachzudenken, um allen Jugendlichen der Zielgruppe den Zugang zur Produktionsschule oder einem vergleichbaren Angebot zu ermöglichen.
Auch das Thema Absentismus und Online-Sucht, dass von der Produktionsschule inzwischen z.T. mit aufsuchender Unterstützungsarbeit entgegengewirkt wird, sollte in der Diskussion über diese Zielgruppen mehr in den Vordergrund gerückt werden.
Einen kleinen Einblick in die Produktionsschulen des Kreises erhalten Sie über den im Herbst 2020 gedrehten Film: https://cloud.wak-sh.de/s/KP7pqnNFYGzajCy
Abbildung 4 Übersicht Teilnehmerauslastung nach Geschlecht; Quelle: Abschlussbericht Produktionsschulen Kreis Segeberg 2020
Für die kommenden Jahre ist nach Auffassung von Jobcenter, Bildungsmanagement und Bildungsplanung davon auszugehen, dass der Bedarf an Auszeit, Schulersatz- und alltagsstrukturierenden Maßnahmen insbesondere mit beruflich orientierender Wirkung für die Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen im Bedarf deutlich steigen wird. Für den Kreis Segeberg ist es ein entscheidender Vorteil ein gut entwickeltes Angebot vorzuhalten, das jederzeit entlang der Bedarfe und Anforderungen ausgebaut und weiterentwickelt werden kann. Das Jobcenter ist hierbei ein äußerst wertvoller, sehr engagierter und erfolgreicher Partner der Jugendämter, der die Weiterentwicklung im Rahmen der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit mit Augenmaß vorantreibt. Auf diesem Wege möchte sich der Kreis Segeberg für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit bedanken.
Daher schlägt die Bildungsplanung vor, die Maßnahme Produktionsschule Segeberg zu verlängern und die Platzanzahl vorrausschauend moderat zu erweitern. In Abstimmung mit dem JC wird im Rahmen der Kostensteigerung der 2 MA zu 10 TN Betreuung der Preis für einen Teilnehmer pro Monat auf ca. 1.000,- Euro avisiert. Daraus ergibt sich, dass ein Produktionsschulplatz für 12 Monate ca. 12.000 Euro bei durchgehender Belegung kosten wird. Da es sich um eine Ausschreibung mit Bieterverfahren des JC handelt, liegt allerdings erst nach Ausschreibung und Vergabe der endgültige Preis pro Platz vor.
Für die Standorte Bad Segeberg und Kaltenkirchen werden für die kommenden drei Jahre im Jahresdurchschnitt je Standort jeweils maximal drei Plätze pro Monat benötigt, in Summe somit sechs Plätze pro Jahr und Monat. Es ist daher, bei einer Vollauslastung der Maßnahme seitens des Jugendamtes Kreis Segeberg, von Jahresgesamtkosten für die Produktionsschulen pro 12 Monate und sechs Plätzen von ca.72.000 € auszugehen.
Finanz. Auswirkung
Finanzielle Auswirkungen:
| Nein |
X | Ja: |
X | Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten |
| ca. 35.000,00 € in 2021 und 2024, ca. 72.000 € in 2022 und 2023.
Das Jugendamt Kreis Segeberg finanziert an den Standorten Bad Segeberg und Kaltenkirchen je bis zu drei Plätze, davon jeweils zwei feste Plätze pro Jahr und Standort. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsbedarf im Jahr 2021 von ca. 35.000 €, im Jahr 2022 und 2023 von je ca. 72.000 € und im Jahr 2024 von ca. 35.000 €. Für das Jahr 2021 ist aufgrund der Covid-19-Krise keine Überschreitung der im Haushaltsplan eingestellten Mittel zu erwarten. Eine erneute Fortsetzung würde zum Juni/Juli 2024 erfolgen. |
| Mittelbereitstellung | |
| Teilplan: 3631 | |
| In der Ergebnisrechnung | Produktkonto: |
| In der Finanzrechnung investiv | Produktkonto: |
| Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung | ||
| in Höhe von |
| Euro |
| (Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen) |
| Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch | |
| Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto: |
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| Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto: |
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Bezug zum strategischen Management:
| Nein |
X | Ja; Darstellung der Maßnahme |
5.11: verstärkt die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit, 6.4: setzt sich dafür ein, dass der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt wirkungsorientiert organisiert wird. |
Belange von Menschen mit Behinderung sind betroffen:
| Nein |
X | Ja |
Belange von Menschen mit Behinderung wurden berücksichtigt:
| Nein |
X | Ja |
