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02.03.2022: Loki-Schmidt-Stiftung betreut jetzt das Ohmoor


Kreis Segeberg. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) hat die naturschutzfachliche Betreuung für das Natura 2000-Gebiet "Ohmoor" kürzlich auf die Hamburger Loki-Schmidt-Stiftung übertragen. Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter Lebensräume und Arten.

Das Ohmoor, ein sogenanntes "Flora-Fauna-Habitat-Gebiet", ist 51 Hektar groß, liegt im südlichen Stadtgebiet von Norderstedt und grenzt westlich an die Startbahn des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel an. Zusammen mit dem Glasmoor und dem Wittmoor gehört das Ohmoor zu den bedeutenden Hochmooren des Naturraums Hamburger Ring.

Im Zuge der Betreuung des Ohmoors in Schleswig-Holstein wird die Stiftung den Erhaltungszustand beobachten und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Entwicklung des Schutzgebietes durchführen. Darüber hinaus möchte die Stiftung Informations- und Aufklärungsarbeit zum Gebiet leisten sowie eine*n Schutzgebietsreferent*in benennen.

Für die in Hamburg ansässige Loki-Schmidt-Stiftung ist es das erste Gebiet, das sie in Schleswig-Holstein betreut. Allerdings führt die Stiftung bereits seit Jahren Pflegemaßnahmen im Ohmoor und auch in anderen Schutzgebieten im Hamburger Randbereich durch und setzt sich in ganz Deutschland für den Erhalt und die Förderung gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und ihrer Lebensräume ein.

Die Flächen im Ohmoor werden überwiegend von einem Birkenbruchwald mit Pfeifengrasbeständen eingenommen. Im Kernbereich des Moors, unmittelbar an der Startbahn des Flughafens, finden sich verschiedene Regenerationsstadien mit Wollgräsern, Glocken- und Rosmarinheide, Moosbeere und dem Trügerischen Torfmoos.

"Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung und Renaturierung der noch vorhandenen hochmoortypischen Lebensgemeinschaften. Hierzu soll der Wasserhaushalt im Moor sowie im Moorrandbereich verbessert werden", sagt Ralf Borchers, Fachdienstleitung Naturschutz und Landschaftspflege beim Kreis Segeberg. In Hoch- und Niedermooren werden große Mengen Kohlendioxid gespeichert, weshalb der Schutz und die Wiedervernässung dieser Lebensräume ein wichtiger und unverzichtbarer Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele ist. Gleichzeitig stellen insbesondere Hochmoore Lebensräume für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten dar. Der Schutz der Moore dient somit gleichermaßen dem Klimaschutz wie dem Erhalt und im besten Fall der Förderung der Biodiversität. Biodiversität bezeichnet die gesamte biologische Vielfalt, inklusive Genen, Arten, Lebensgemeinschaften und Lebensräumen.

Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen können das Ohmoor über ein gut ausgebautes Wegenetz besichtigen. "Bitte bleiben Sie dabei aber auf den Wegen und führen Sie Ihren Hund zum Schutz der Brut- und Rastvögel, nicht zuletzt auch zum Schutz Ihres Vierbeiners vor Kreuzotterbissen, an der Leine!", appelliert Borchers.

02.03.2022