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16.06.2023: Trave-Schule und BBZ festigen Zusammenarbeit


Kreis Segeberg. Das Berufsbildungszentrum Bad Segeberg (BBZ) und die Trave-Schule in Bad Segeberg haben ihren Kooperationsvertrag im Rahmen des Projektes "Übergang-Schule-Beruf INKLUSIV" überarbeitet und die weitere Zusammenarbeit schriftlich fixiert. "Damit wollen wir die Inklusion im Schulalltag zunehmend verbessern und sinnvolle Übergänge auf dem Weg zur beruflichen Orientierung schaffen", sagte Trave-Schule-Rektorin Mingo Sommer bei der Vertragsunterzeichnung im Büro des Landrates. Die Kooperation zwischen der Berufsschule und dem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt "Geistige Entwicklung" ermöglicht es den Trave-Schule-Schüler*innen, den Fachpraxis-Unterricht in den Werkstätten des BBZ gemeinsam mit den Berufsschüler*innen zu absolvieren. "Hierbei lernen beide Seiten voneinander", ist Sommer überzeugt.

"Uns stehen am BBZ zwei Klassenräume zur Verfügung", erläuterte die Rektorin. Dort erhalten die Förderschüler*innen täglich Unterricht von einer Sonderpädagogin und einer sonderpädagogischen Fachkraft. Ebenso wurde erfolgreich ein Lehramtsanwärter ausgebildet. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem BBZ werden die Jugendlichen beider Schulen zudem in den Bereichen Kochen, Backen sowie Holz- und Farbwerkstatt gemeinsam unterrichtet.

"Wir wollen eine inklusive Schule sein", sagte BBZ-Schulleiter Heinz Sandbrink. Durch den gemeinsamen Unterricht würden Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut. "Die BBZ-Schüler*innen lernen den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung und deren Fähigkeiten kennen und schätzen, die Förderschüler*innen erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten zu erweitern sowie praktische Erfahrungen zu sammeln. Ziel aller ist es, Teil unserer Gesellschaft zu sein", so Sandbrink.

Insgesamt besuchen zwölf Förderschüler*innen zwischen 16 und 18 Jahren das BBZ. Das entspricht einem Drittel aller Trave-Schule-Schüler*innen, die die Berufsbildungsstufe absolvieren. "Für meine Schüler*innen sind die vielen Menschen, Geräusche und das riesige Gebäude zunächst immer eine große Umstellung, an die sie sich erst gewöhnen müssen", erläuterte Sommer. Aber letztlich profitierten sie davon, Teil dieser Gemeinschaft sein zu können. "Die Klassenräume sind kürzlich renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet worden. So soll den Jugendlichen eine angenehme Lernumgebung geboten und ihr Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt werden", sagte Sandbrink.

Um die Inklusion am BBZ weiter zu fördern und kontinuierlich zu verbessern, ist ein regelmäßiger Austausch zwischen den Lehrkräften der Trave-Schule und des BBZ auch weiterhin vorgesehen. "Dies ermöglicht es für beide Seiten, neue Einsichten und Perspektiven im Bereich der Inklusion zu gewinnen und sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse aller Schüler*innen bestmöglich berücksichtigt werden", so Sommer.

Träger beider Schulen ist der Kreis Segeberg. Er stellt neben den Räumen auch die Mittel für die Unterrichtsmaterialien und die Schüler*innenbeförderung zur Verfügung. "Mit dieser Kooperation haben wir einen weiteren Weg gefunden, Menschen mit Beeinträchtigung eine berufliche Perspektive zu eröffnen", freute sich Landrat Jan Peter Schröder. Die Zusammenarbeit der zwei Schulen sei ein wichtiger Baustein von vielen weiteren im Bereich der Inklusion.

16.06.2023