Landeshauptstadt Kiel: Rassismus ist erlernt. Lasst ihn uns gemeinsam stoppen.
Die Idee zum Film stammt von Betroffenen, die mit dem Referat für Migration der Landeshauptstadt Kiel ihre Erfahrungen geteilt haben.
© Landeshauptstadt Kiel
Kreis Segeberg. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen hat in der Jugend-Akademie in Bad Segeberg eine feierliche Veranstaltung stattgefunden, die ein kraftvolles Zeichen für Inklusion, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzte. Zahlreiche Gäste nahmen teil, darunter Kreispräsident Jörg Buthmann, weitere politische Vertreter*innen, Akteur*innen verschiedener Institutionen sowie viele Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige.
Die Feierlichkeit stand unter dem Leitgedanken, dass Inklusion kein Zusatzangebot und kein Projekt "für später" ist, sondern ein Menschenrecht. In seiner Ansprache betonte Thorsten Luckow, einer der drei Behindertenbeauftragten des Kreises, die zentrale Bedeutung inklusiver Strukturen und Barrierefreiheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Er erinnerte daran, dass Barrieren für Menschen mit Behinderungen häufig nicht in ihnen selbst liegen, sondern "durch bauliche Hürden, durch Bürokratie, durch Sprache und nicht selten durch Vorurteile" entstehen würden. Barrierefreiheit sei daher vor allem eines: eine Haltung. Luckow hob hervor: "Inklusion bedeutet nicht: Wir nehmen euch mit dazu, sondern: Wir gehören alle von Anfang an zusammen." Täglicher Einsatz, Mut und gegenseitige Offenheit seien die Grundlagen dafür, dass echte Teilhabe gelingen könne.
Besonders hob er auch die Bedeutung des Sports hervor. Dieser habe "eine Kraft, die kaum etwas anderes hat – er verbindet, baut Vorurteile ab und lässt uns einander auf Augenhöhe begegnen". Gleichzeitig mahnte er, dass noch "Luft nach oben" bestehe, insbesondere bei inklusiven Sportangeboten in Vereinen und Verbänden. Wie es gehen kann, zeigten die Angebote im inklusiven Sport in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg.
Fotoausstellung "Gemeinsam unschlagbar" von Sarah Rauch eröffnet
Ein Höhepunkt des Abends war die Eröffnung der Fotoausstellung "Gemeinsam unschlagbar" der Fotografin Sarah Rauch, die eindrucksvolle Momente aus dem inklusiven Sport einfängt. Ihre Bilder zeigen Menschen mit Behinderungen nicht aus einer Perspektive des Mitleids, sondern mit Würde, Stärke und Selbstbewusstsein. Sie verdeutlichen die Vielfalt und Ausdruckskraft sportlicher Begegnungen und heben hervor, was echte Inklusion bedeutet. Die Ausstellung kann bis Ende Januar 2026 während der regulären Öffnungszeiten in der Jugend-Akademie besucht werden.
Gitarrenmusik von Wolfgang Holland und ein bewegender Auftritt des Chores "Die Schillerlocken" des Landesvereins aus Bad Segeberg standen im Einklang mit berührenden Momenten, inspirierenden Gesprächen und einem klaren Appell zu mehr inklusivem Miteinander. Auf diese Weise setzte die Veranstaltung ein sichtbares Zeichen: Inklusion beginnt nicht nur mit Gesetzen – sie beginnt 2in unseren Herzen, in unseren Entscheidungen und in unseren Begegnungen".
Kreis Segeberg. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt körperliche oder sexuelle Gewalt, 25 Prozent aller Frauen sind in partnerschaftlichen Beziehungen von Gewalt betroffen, zwei von drei Frauen erleben sexuelle Belästigung. Fast täglich kommt es zu einem Femizid – der Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist. "Das sind erschreckende Zahlen", sagt Robin und seine Mitschüler*innen vom Berufsbildungszentrum (BBZ) in Bad Segeberg pflichten ihm nickend bei. "Das muss man erstmal sacken lassen."
Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November setzt der Kreis Segeberg gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen ein sichtbares Zeichen. Das "Bündnis gegen Gewalt an Frauen" will aufklären, vorbeugen und unterstützen. Zum Zusammenschluss gehören die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Segeberg und der Stadt Bad Segeberg, die Frauenfachberatungsstelle und der Notruf Frauenzimmer e.V., das KIK-Netzwerk gegen häusliche Gewalt sowie das BBZ Bad Segeberg.
In diesem Jahr haben die Tischler*innen-Azubis "ein sichtbares, ganzjähriges Zeichen gegen Gewalt gesetzt", erläutert Neele Fritze, Lehrerin und Gleichstellungsbeauftragte der Schule. Ziel der Schüler*innen war es, "einen Platz für Respekt, Vielfalt und ein friedliches Miteinander zu schaffen" – ein sichtbares Symbol der UN-Women-Kampagne "Orange the World" gegen Gewalt an Frauen.
16 Unterrichtsstunden in der Planung und zwölf Stunden in der Fertigung haben die Tischler*innen-Azubis für den Bau der Bank aufgewendet. Ein zentrales Gestaltungselement ist der bewusst freigelassene Platz auf der Sitzfläche, der symbolisieren soll: "Bei uns gibt es keinen Platz für Gewalt." Zum Abschluss verewigten sie das BBZ-Branding auf der Bank, "weil wir stolz darauf sind, an diesem Projekt gearbeitet zu haben".
Zudem setzte das BBZ in diesem Jahr weitere besondere Schwerpunkte beim Thema Gewalt an Frauen und Mädchen. Neben Unterrichtseinheiten zu häuslicher Gewalt durch die KIK-Koordinatorin Stephanie Böttcher und Mitarbeiterinnen der Frauenfachberatungsstelle Frauenzimmer e.V. waren es Empathie-Training und Kommunikationsstrategien in Seminaren von KAST e.V. (Konflikt–Antigewalt–Sozialtraining), die Eindruck hinterlassen haben. Robin und seine Mitschüler*innen Max, Laurens, Wiebke und Haniye besuchen am BBZ die 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums "Gesundheit" und loben die Aufbereitung des Themas, beispielsweise durch Mitmachaktionen und Schätzfragen. Da blieben sogar die Handys in den Taschen, was im Unterricht nach Aussage der Jugendlichen "sonst nicht bei allen unbedingt immer der Fall ist".
2.400 Schüler*innen besuchen das BBZ. "Wenn man dann mit diesen enormen Zahlen zum Thema Gewalterfahrungen konfrontiert wird und diese ins Verhältnis zur Schüler*innenzahl setzt, kommt man schon ins Grübeln", sagt Schulleiter Martin Neumann. Leben und Lernen könne nur angstfrei passieren, weswegen Projekte wie diese, die Opfern und potentiellen Tätern gleichermaßen Unterstützung bieten, sehr wichtig und hilfreich seien.
Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder zahlreiche Bäckereien im Kreis Segeberg an der Aktion und verteilen Brötchentüten mit der Aufschrift "NEIN zu Gewalt an Frauen – Gewalt kommt nicht in die Tüte!" sowie der Notrufnummer des bundesweiten
Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen. Damit unterstützen sie seit Jahren die Forderung nach mehr Schutz, Prävention und einem stabilen Netz aus Hilfsangeboten. Denn: "Für viele Betroffene endet die Gefahr auch nach einer Trennung nicht", weiß Kreis-Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Höppner.
Alle Aktionen machen auf ein weiterhin drängendes gesellschaftliches Problem aufmerksam: "Gewalt gegen Frauen ist auch im Jahr 2025 tief in patriarchalen Strukturen verankert", sagt Höppner. "Es beginnt mit sexistischen Sprüchen, damit, wie ein Vater mit seinem Sohn über Frauen spricht, und endet potenziert bei körperlicher und sexueller Gewalt." Deswegen seien Projekte – gerade auch an Schulen – immens wichtig, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
"Frei zu leben ohne Gewalt ist ein Menschenrecht", betont das Bündnis. Die Aktionen sollen nicht nur aufmerksam machen, sondern Betroffene ermutigen, Hilfe zu suchen, und die Öffentlichkeit für alle Formen von Gewalt sensibilisieren – von psychischer Gewalt über körperliche und sexuelle Übergriffe bis hin zu struktureller Diskriminierung.
Kreis Segeberg. Das Büro für Chancengleichheit und Vielfalt (BfCV)des Kreises Segeberg veranstaltet am Samstag, 22. November, von 10 bis 15 Uhr in Bad Segeberg einen Workshop mit dem Titel "Netzwerke aktiv gestalten". Vereine, Initiativen und Migrant*innen-Organisationen leisten wertvolle Arbeit – doch oft fehlt es an Kooperationen, Ressourcen und Reichweite für ihre Anliegen. Ein starkes Netzwerk kann dabei helfen, Synergien zu nutzen, gemeinsam mehr zu erreichen und nachhaltige Strukturen aufzubauen. Netzwerkarbeit braucht klare Strategien, Strukturen und Gestaltung.
Der praxisorientierte Workshop richtet sich an ehrenamtlich Engagierte aus dem Kreis Segeberg. Inhaltlich geht es um Beziehungspflege, Methoden für einen strukturierten Netzwerkaufbau und für eine klare Kommunikation, Hinweise zur Bedeutung von Diversität in der Gesellschaft und um die Entwicklung konkreter Handlungsmöglichkeiten. Referent*in ist Soziolog*in und Diversity-Trainer*in Andrea Dallek.
Eine verbindliche Anmeldung ist möglich bis einschließlich Freitag, 7. November, per E-Mail an das BfCV.
Das Team des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt im Kreis Segeberg setzt sich ein
Geschlecht, Alter, Behinderungen, Religion und Weltanschauung, Herkunft und Ethnie, sozialer Status, sexuelle Identität und Orientierung spielen keine Rolle.
Ziel ist eine inklusive Gesellschaft: Jeder Mensch soll akzeptiert werden und gleichberechtigt und selbstbestimmt teilhaben können.Koordinierungsstelle für Integration und Teilhabe / Migrationsberatung
Beratungsstelle ehrenamtliche Flüchtlingshilfe - Freiwilligenmanagement
Sozialplanung und Integrierte Sozialplanung
Inklusion für behinderte Menschen
Das Team des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt im Kreis Segeberg setzt sich für gleiche Zugangs- und Lebenschancen für alle Bürger*innen in allen gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich relevanten Bereichen ein.
Mit Integreat alles in einer App:
In Ihrer Muttersprache stehen Ihnen aktuelle Tipps, Angebote und Kontaktdaten von
Landeshauptstadt Kiel: Rassismus ist erlernt. Lasst ihn uns gemeinsam stoppen.
Die Idee zum Film stammt von Betroffenen, die mit dem Referat für Migration der Landeshauptstadt Kiel ihre Erfahrungen geteilt haben.
© Landeshauptstadt Kiel
Die Interkulturelle Woche - kurz erklärt
Die bundesweit jährlich stattfindende IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden werden rund 5.000 Veranstaltungen durchgeführt.
© Interkulturelle Woche
Eko Fresh & Rolling G feat. Onita Boone - Neue Wege
Gemeinsam mit der Aktion Mensch haben die Rapper Eko Fresh und Rolling G zum 05.05.2023, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, einen Song zum Thema Barrierefreiheit veröffentlicht. Gesanglich unterstützt werden die beiden von der Power-Stimme Onita Boone.
Der Song soll "musikalisch Wege frei machen und erreichen, dass so viele Menschen wie möglich ihre Augen auf die Themen Barrierefreiheit und Inklusion richten," so Eko Fresh selbst.
© Aktion Mensch
Wie funktioniert die Integreat-App? (Gebärdensprache, International Sign)
Die Integreat-App in International Sign (IS) erklärt.