Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Bericht der Verwaltung - DrS/2012/012

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

 

Reduzieren

Sachverhalt

Sachverhalt:

Die Landschaft der Holsteinischen Schweiz eignet sich gut zum Wandern: Sanft gewellte Hügel, zahlreiche Seen, abwechslungsreiches Hinterland mit Wiesen, Feldern und Wäldern, naturbelassene Seeufer, schattige Laubwälder, buschige Knicks und verwunschene Bachtäler. Das vielfältige Landschaftsbild erfreut das Herz des Wanderers. Die hügelige, offene Landschaft gibt immer wieder weite Aussichten auf Seen und das Hügelland frei. An Abwechslung ist diese Landschaft kaum zu überbieten.

Allerdings gibt es große Unterschiede im Landschaftsbild. Während die Seen sich durchweg in reizvoller, teils parkähnlicher Umgebung ausbreiten, gibt es auf dem Gebiet des Naturparks auch Bereiche, in denen die Felder und Wiesen bis zum Horizont reichen und wo nur wenige kleine Waldflächen oder moorige Niederungen für Abwechslung sorgen. Im Herzen der Holsteinischen Schweiz liegen der Große Eutiner See, der Kellersee, der Dieksee und der Große Plöner See mit den Städten Eutin, Bad Malente-Gremsmühlen und Plön. Auf diese Region konzentriert sich – auch dank der verbindenden Bahnlinie und der beliebten Schifffahrtslinien – der Tourismus. Die zahlreichen anderen Seen sind landschaftlich zwar ebenso attraktiv, allerdings sind sie touristisch meist weniger gut erschlossen. Die Tourismusinfrastruktur abseits der zentralen Seen und der Stadt Bad Segeberg im Süden, die sich durch Kurklinik, das Fledermauszentrum Noctalis und die Karl-May-Spiele einen Namen erworben hat, ist nur wenig entwickelt.

 

Zu den landschaftlich attraktiven Gebieten der Holsteinischen Schweiz zählen u. a.

• das Gebiet um den Bungsberg, mit 167 Metern der höchste Berg Schleswig-Holsteins,

• der Selenter See im Norden des Naturpark,

• die Gemeinden Dersau, Nehmten und Stocksee am westlichen Ufer
  des Großen Plöner Sees,

• das Tarbeker Moor und die Tensfelder Au,

• der Große Segeberger See mit Travetal.

 

Landschaftliche Kleinode lassen sich in der gesamten Holsteinischen Schweiz finden. Dazu zählen sämtliche Seen und Teiche, aber auch Aussichtspunkte wie der Gömnitzer Berg bei Süsel oder der Moosberg bei Stipsdorf, natürliche Besonderheiten wie der Alte Bahndamm in Süsel, die Schwentinequelle, die alten Kiesgruben bei Kasseedorf oder das Heidmoor. Insgesamt ergibt sich das differenzierte Bild einer abwechslungsreichen und vielfältigen Landschaft, die zum Wandern gut geeignet ist.

 

Wege in der Landschaft

Die Wege in der Holsteinischen Schweiz sind von der landwirtschaftlichen Nutzung geprägt. Überwiegend finden sich asphaltierte oder breite, geschotterte Wirtschaftswege, die Felder und Wiesen, aber auch einzelne Waldstücke erschließen. Aufgrund dieser Erschließungs-funktion fehlt es oftmals an verbindenden Wegen. Viele der Wirtschaftswege enden auf einer Wiese oder im Wald. Oftmals ist eine Verbindung zum benachbarten, teilweise auf der anderen Bachseite gelegenen Grundstück nicht vorhanden.

 

Größere Waldstücke haben häufig ein dichteres Wegenetz. Allerdings sind hier die Wege überwiegend breit und gut ausgebaut, um sie für den Holztransport nutzen zu können. Besonders gut ist beispielsweise der Dodauer Forst zwischen Bad Gremsmühlen und Eutin oder auch der Nehmtener Forst mit Wegen erschlossen. Naturbelassene Wege, die auf sandigem oder grasigem Untergrund verlaufen und die von Wanderern besonders geschätzt werden, lassen sich erstaunlich oft finden. Vor allem entlang der Seen gibt es solche Wege, aber auch manche Wirtschaftswege sind in naturbelassenem Zustand verblieben.

 

Schmale Pfade – die in der Attraktivitätsskala von Wanderern am höchsten eingestuft werden – sind in der Holsteinischen Schweiz Mangelware. Es gibt sie, aber sie sind oftmals nicht auf einer Karte verzeichnet. Viele Gemeinden haben den Mangel an kurzen, für Wanderer und Spaziergänger attraktiven Wegstücken erkannt und versuchen, punktuell im Einvernehmen mit Grundstückseigentümern eine Lösung zu finden.

Spezielle Eigenschaften haben stellenweise die Radwege. Zwar sind die Radwege in der Regel asphaltiert und eignen sich schon deshalb grundsätzlich nur bedingt für Wanderwege. Pluspunkte können jedoch diejenigen Radwege sammeln, die so angelegt sind, dass

sie nicht unmittelbar neben der Straße, sondern von dieser durch einen Knick getrennt verlaufen. Durch die trennende Wirkung des Knicks stört der Verkehr nicht so sehr. Diese Radwege können für Teilstrecken als Wanderwege genutzt werden.

 

Fazit: Die Landschaft der Holsteinischen Schweiz ist eine abwechslungsreiche Wanderlandschaft mit zahlreichen natürlichen Attraktionen. Die Wege in der Holsteinischen Schweiz sind allerdings nur bedingt zum Wandern geeignet.

Es gilt vor allem diejenigen Wege auszuwählen, die vom Untergrund her den Wünschen der Wanderer entsprechen.

 

Die derzeitige Situation der Wanderwege und der Wanderwegebeschilderung

Die derzeitige Beschilderung der Wanderwege in der Holsteinischen Schweiz ist in die Jahre gekommen. Vor etwa 12 Jahren hat der Naturpark Holsteinische Schweiz zahlreiche Wanderwege ausgeschildert. Das damalige Konzept beruhte auf einer Rundwegesystematik. Neben zahlreichen kürzeren örtlichen Rundwegen gibt es etwa 30 größere Naturpark-Rundwege, die verbindenden Charakter haben. Sämtliche Rundwege sind mit Kunststofftäfelchen markiert, die entweder eine Buchstabe-Ziffer-Kombination (örtliche Rundwege) oder einen Buchstaben und den Rundwegenamen (Naturpark-Rundwege) zeigen.

Insgesamt wurden nach dieser Systematik sehr viele Wanderwege ausgeschildert. In einigen Gebieten verlaufen die markierten Wanderwege fast vollständig auf Fahrradwegen oder auf befahrenen Straßen. Für Wanderungen sind diese Strecken nach den heutigen Anforderungen und Wünschen der Wanderer ungeeignet. Unter dem Maßstab der Streckenqualität sind zu viele Wege markiert. Ein Ziel des Projektes ist deshalb, die Anzahl der auszumarkierenden Wege nach qualitativen Gesichtspunkten zu reduzieren.

Auch die Markierungs- und Beschilderungsqualität weist Defizite auf. Die Beschilderung der derzeitigen Naturparkwanderwege wird oftmals ihrer Funktion zur zuverlässigen Lenkung des Wanderers nicht mehr gerecht. Täfelchen sind beschädigt oder abgebrochen, Pfosten verdreht oder entfernt. Die angestrebte Reduzierung der Wanderwege soll dazu beitragen, den Aufwand der Pflege der Wanderwegebeschilderung auf ein praktikables Maß zu vermindern.

Zuverlässig markiert sind einzig die Europäischen Fernwanderwege E1/E6, die auf identischer Strecke die Holsteinische Schweiz von Preetz kommend über Plön, Malente, Eutin bis zum Bungsberg durchqueren, sowie der Naturparkweg, der von Trappenkamp über das Tarbeker Moor bis Bad Segeberg die Holsteinische Schweiz streift. Für die Markierung dieser Wege ist der Norddeutsche Wanderverband zuständig.

Fazit: Die derzeit ausgeschilderten Wanderwege entsprechen weder in der Qualität noch in der Ausschilderung den Anforderungen der Wanderer an attraktive Wanderwege und an eine zuverlässige Beschilderung.

 

Ziele und Umfang des Projektes

Das Projekt „Optimierung der Wanderwege im Naturpark Holsteinische Schweiz“ ist in eine Planungs- und in eine Umsetzungsphase geteilt. Dieser Bericht stellt den Abschluss der Planungsphase für die Rundwanderwege, den Leuchtturmweg und die Familienwanderwege dar. Vor dem Hintergrund einer Qualitätsorientierung beim Wandern und einer zunehmenden Beliebtheit des Wanderns möchte sich die Holsteinische Schweiz stärker in dem Segment Wandern positionieren. Mit dem Pilotprojekt der Gemeinden Plön, Eutin und Malente als Vorbild sollen nach qualitativen Aspekten Wanderwege ausgewählt und geplant werden. Damit möchte sich die Holsteinische Schweiz langfristig als eine der attraktivsten Wanderregionen Norddeutschlands etablieren.

 

Die wichtigsten Ziele sind

• Wanderwege von hoher Qualität, die für Wanderer attraktiv sind,

• Entschlackung des bestehenden Wanderwegenetzes auf ein pflegbares Maß,

• Einrichtung eines modernen, nachhaltigen Wegeleitsystems (Markierung und

  Wegweiser).

 

Anstatt eines engmaschigen Wanderwegenetzes soll auf ausgewählte Wanderwege mit besonderer Qualität gesetzt werden. Die Wanderwege sollen ein Aushängeschild und eine Wanderempfehlung für die Region sein.

In der Planungsphase wird vor allem die Streckenführung der verschiedenen Wanderwege im Wanderwegenetz ausgewählt und geplant.

 

Dazu gehören:

• Rundwanderwege mit Netzcharakter und Verbindungswegen,

• einer oder mehrere „Leuchtturm“-Wanderwege, d. h. ein möglichst zertifizierbarer

  Wanderweg als wandertouristisches Zugpferd,

• mehrere Familienwanderwege.

 

Zur Planungsphase zählen darüber hinaus:

• Vorschläge für Wegweiserstandorte und für die Wegweiserinhalte (Ziele und

  Entfernungen),

• Vorschläge für Standorte, Inhalte und thematische Schwerpunkte von Wander-

  Informationstafeln,

• Vorschläge für Namen der Rundwanderwege.

 

Auf der Basis des Wanderwegenetzes sowie der Standorte für Wegweiser und Wanderinformationstafeln wird eine Kostenschätzung für die weitere Realisierung des Projektes erstellt.

 

Der Vorstand des Naturparkvereins empfiehlt den Naturparkgemeinden, sich für die Umsetzung des vorliegenden Konzeptes stark zu machen. Ein attraktives Wanderwegenetz trägt wesentlich dazu  bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu sichern und weiter auszubauen. Entscheidend für den Erfolg ist dabei eine möglichst zeitgleiche, zentral koordinierte Umsetzung, um qualitätsmindernde Lücken im Netz zu vermeiden. Eine zeitgleich flächendeckende Umsetzung des Konzeptes hätte außerdem den großen Vorteil, dass durch die Nutzung von Synergien (Material- und Arbeitsersparnis) auch Kosten gespart werden könnten.

 

Bis die gemeinsame Umsetzung des neuen Konzeptes tatsächlich beginnen kann (geplanter Projektstart 2013), müssen noch viele Details vorbereitet und abgestimmt werden. Ein wesentlicher Punkt wird dabei selbstverständlich die Minimierung des finanziellen Aufwandes für die Gemeinden sein. Das Jahr 2012 soll deshalb genutzt werden, den Realisierungsumfang abzustimmen, die Kosten zu konkretisieren und möglichst schon für 2013 Fördermittel zu akquirieren. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehören auch die Entwicklung eines Pflegekonzeptes und die Ermittlung der damit verbundenen Folgekosten.

 

Eine vorläufige Kostenermittlung für die gemeinschaftliche Umsetzung des Konzeptes ist beigefügt.

 

Reduzieren

Finanz. Auswirkung

Finanzielle Auswirkungen:

 

 

Nein

 

X

Ja, aber nicht in 2012. Das Konzept ist so angelegt, dass die sich am Programm beteiligenden Kommunen die Kofinanzierung bereitstellen. Der Kreis Segeberg tritt als Projektträger auf, um Mittel beim Förderfonds Nord und bei der Aktivregion Holsteins Herz zu beantragen.

 

X

Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten

 

Belastbare finanzielle Daten werden später übermittelt.

 

 

Mittelbereitstellung

 

Teilplan:

 

In der Ergebnisrechnung

Produktkonto:

 

In der Finanzrechnung investiv

Produktkonto:

 

 

Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung

 

in Höhe von

 

Euro

 

(Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen)

 

 

Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch

 

Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto:

 

 

 

 

 

Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto:

 

 

Bezug zum strategischen Management:

 

X

Nein

 

 

Ja; Darstellung der Maßnahme

 

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...