Bericht der Verwaltung - DrS/2020/208-16
Grunddaten
- Betreff:
-
Neubau Haus A der Kreisverwaltung - Außenanlagen
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Liegenschaften und Bauprojekte
- Bearbeitung:
- Sabine Kurschat
- Verfasser 1:
- Lexau, Michaela
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bauausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
21.11.2023
|
Sachverhalt
Zusammenfassung:
Die Vorlage zeigt die aktuelle Vorentwurfsplanung mit Planungsstand vom Oktober 2023.
Sachverhalt:
Dem Beschluss vom 29.09.2022 (DrS/2020/208-9) folgend wurde der Sitzungspavillon einschließlich Untergeschoss (außer der Lüftungszentrale) gestrichen, ebenso das freistehende Kantinengebäude.
Mit der Vorlage DrS/2020/208-15 wurde die Umsetzung der Maßnahme beschlossen.
Die durch den Entfall des Sitzungspavillons und der Kantine entstandenen Freiflächen wurden im Zuge der weiteren Planung überprüft und gestalterisch angepasst; ebenso die Gestaltung des Lichthofes auf der Südseite des Gebäudes und die Anordnung des Stellplatzanlage für PKW und Fahrräder sowie die Feuerwehraufstellfläche.
Das Konzept im Außenbereich stellt sich nun wie folgt dar:
Die Außenanlagen sind für die Neuordnung des Grundstücks im Zuge der Neubebauung von zentraler Bedeutung. Einerseits sollen die funktionalen Anforderungen an PKW-Stellflächen, Zu-/ Abfahrten zum Grundstück, Zuwegungen zu den Eingängen, aber auch die gestalterischen Chancen für eine Gartenanlage mit Aufenthaltsqualität genutzt werden.
Damit ergibt sich ein Freiraum mit unterschiedlichsten Zonierungen:
- die axiale Hauptzuwegung auf den Haupteingang hin mit anliegenden Sitz- und Aufenthaltsflächen sowie einer klaren Trennung zum Besucherstellplatz,
- ein Wegenetz, das alle weiteren Zugänge erschließt und in einer parkartigen Gestaltsprache verbindet und gleichzeitig anspruchsvolle Aufenthaltsbereiche schafft
- großflächige Grünflächen mit hoher Diversität
- einer Stellplatzanlage mit einer regelmäßigen Durchgrünung mit kleinkronigen, klimaresilienten „Zukunftsbäumen“, die ausreichend Schatten spenden
- attraktive Aufenthaltsbereiche in voller Sonne und wechselndem Schatten
- ein Wasserspiel (Fontänenfeld)
- ein Gartenhof auf der Südseite des Gebäudes
- mehrere überdachte Fahrradstellplatzanlagen
- einem zentralen Standort für Müllcontainer
- und Neugestaltung der vegetationsgeprägten Sockelfläche von Haus B
Entree
Das Entree bezeichnet den unmittelbaren Vorplatz vor dem Hauptzugang und schließt die Aufenthaltsflächen mit dem Wasserspiel und Sitzgelegenheiten mit ein. Damit wird hier ein attraktiver „Mittelpunkt“, umgeben von Rasenflächen, Bodendeckern und punktuell hochwertigen Staudenbeetflächen, geschaffen. Die geplante Freiraumqualität wird als Aufenthaltsort nicht nur für die Besucher der Verwaltung attraktiv sein, sondern auch für das direkte Umfeld.
Perspektive Entree RMP SL
Gartenhof
Der Gartenhof auf der Südseite des Neubaus bietet Belichtung für das Untergeschoss und schafft einen Aufenthaltsbereich vornehmlich für die Mitarbeitenden. Die Fläche des Gartenhofs - eher in schattiger Lage - bietet ausreichend Sitzgelegenheiten und Zugang zu einem Raucherunterstand. Die den Lichthof einfassende Stützmauer mit aufgesetzter Absturzsicherung wird als Klinkerfassade erstellt. Die Begrünung des Gartenhofs erfolgt vornehmlich mit Staudenflächen für halb- und vollschattige Stauden als auch schattenverträglichen Gehölzen.
Perspektive Gartenhof RMP SL
Erschließung
Die Anfahrt für PKW nutzende Besucher*innen erfolgt über die „Hamburger Straße“ zum Stellplatz nördlich des Hauptzugangs, aber auch die fußläufige Erschließung und per Fahrrad erfolgt hautsächlich über die „Hamburger Straße“.
Lageplanausschnitt RMP SL
Barrierefreiheit
Ziel des Konzeptes der Barrierefreiheit ist es, neben dem Gebäude auch die Freianlagen gem. Festlegungen der DIN 18040-1 für alle Personengruppen mit und ohne Behinderung zugänglich und nutzbar zu machen. D.h., die Zugänge zum Verwaltungsgebäude sind barrierefrei und schwellenlos erreichbar. Die Gehbereiche weisen keine unzulässigen Neigungen auf, die Bodenbeläge haben ebene Oberflächen und ein taktiles Leitsystem wird implementiert. Es sind keine Treppen oder Rampen im Verlauf der Wegeführungen zu den Eingängen geplant.
PKW-Stellplätze
Im Innenhof sind 27 Stellplätze für Besuchende geplant. Zwei davon werden barrierefreie Stellplätze und zwei sind für die Ausstattung für E-Mobilität vorgesehen.
Materialität
Als Wegebelag und gleichwohl befahrbare Fläche ist die Verwendung von Klinkern bzw. Betonsteinpflaster angedacht, dafür wird entweder in gebundener oder ungebundener Bauweise gebaut, bzw. ein Verband gewählt, der Scherkräfte gut aufnehmen kann. Für die Barrierefreiheit werden Rippen- und Noppenplatten als taktile Bodenindikatoren, Aufmerksamkeitsfelder und Bodenleitlinien realisiert. Durch verschiedene Pflasterverbände wie Fischgrät- oder Halbverband werden Bereiche wie Eingänge, Sitzflächen oder Wegerichtungen angezeigt.
Vor dem Kreistag wird die vorhandene Granitpflasterfläche aufgenommen, dem neuen Höhen- und Planungskonzept angepasst und neu verlegt. In der Breite und Flucht des Haupteingangs werden die Steine glattgeschliffen und so eine angenehme Zuwegung ermöglicht. Die Entwässerung erfolgt - soweit möglich – in begleitenden Vegetationsflächen um das Regenwasser möglichst vor Ort zu versickern.
Aufenthaltsflächen und extensiv genutzte Wegeverbindungen bzw. Baumscheiben werden zudem mit wassergebundener Wegedecke hergestellt, damit auch hier anfallendes Regenwasser vor Ort versickern kann. In diesem Sinne werden auch die PKW-Stellplätze des Parkplatzes mit Klinkerpflaster hergestellt und die nicht überdachten Fahrradstellplätze werden ebenso in wassergebundener Decke hergestellt, die überdachten Stellplätze mit Klinker oder Betonsteinpflaster.
Ausstattung
Die Ausstattung folgt einem mit der Farbigkeit des Hochbaus abgestimmten Farbkonzept. Der Hauptzuweg und Stellplatz wird mit Mastleuchten verkehrssicher ausgeleuchtet und wird damit in seiner Bedeutung gestärkt. Alle anderen Wege erhalten Pollerleuchten. Alle Leuchten werden mit insektenfreundlichen Leuchtmitteln ausgestattet.
Es werden sowohl Hockerbänke als auch Sitzbänke mit Rücken und Armlehne mit einer Holzbeplankung aus nachhaltiger Forstwirtschaft angeordnet. Diese werden ergänzt durch Stuhl/Bank -Tischkombinationen in gleicher Materialität und Stil. Im nördlichen Abschnitt der Hauptzuwegung befindet sich eine Aufenthaltsfläche, die teilweise mit einer Pergola (Beschattungselement) überstellt wird. Die Konstruktion besteht aus einer leichten Metall-/Holz-Kombination in organischer Form, die mittels Kletterpflanzen begrünt werden soll.
Sämtliche Fahrradständer werden überdacht. Nördlich des Hauses B entsteht eine Müll-Fahrrad-Raucherpavillon-Kombination. Die Fahrradstellplätze und der Raucherbereich werden lediglich überdacht und sind zwei- bzw. dreiseitig eingehaust. Der Müllraum soll ein geschlossenes Element darstellen. Die gesamte Überdachung/Einhausung soll aus einer leichten Metallkonstruktion und Holzverkleidungen bestehen.
Südlich des Hauses A werden drei Fahrradüberdachungen in der gleichen Gestalt wie im Norden aufgestellt. Diese Stellplätze sind nur für Mitarbeitende gedacht, während der nördliche Fahrradstellplatz den Besuchenden zur Verfügung gestellt wird. Die Dachflächen werden mit Extensivbegrünung hergestellt.
Ein zweiter Raucherpavillon ist auch im Süden in unmittelbarer Nähe zum Gartenhof geplant.
Vereinzelt müssen herausnehmbare Poller mit Hülse eingebaut werden, die die unberechtigte Zufahrt unterbinden. Ein Fristenbriefkasten ist im Haupteingangsbereich aufzustellen. In den Freianlagen werden verschiedenste Be- und Entlüftungsbauwerke sowie Rückkühlungsanlage realisiert.
Ein Wasserspiel mit frei angeordneten Fontänen in unterschiedlichen Höhen in bodengleicher Fläche und umlaufender Entwässerungsrinne ist von hoher Attraktivität und wird deshalb im Entreebereich platziert. Technik und Reservoir (Kreislaufsystem) sind in einer unterirdischen Pumpenkammer mit Einstiegsmöglichkeit untergebracht.
https://grindaker.no/projects/lilleaker-torg/
Vegetation
Die neuen Außenanlagen werden sich im Vergleich zum Bestand durch eine deutlich höhere Diversität auszeichnen. Neben verschiedenartiger Standortansprüche (Vollschatten– vollsonnig) steht die Auswahl klimaresilienter Arten und Sorten im Vordergrund, um eine langlebige und nachhaltige Pflanzengesellschaft zu gewährleisten.
Ziel ist es zudem, durch eine vielfältige Auswahl über das ganze Jahr hinweg ein attraktives Umfeld zu generieren. Z.B. jahreszeitlicher Blühkalender ergänzt durch Herbstfärbung, Blatt- und Rindenschmuck etc.
Es werden neue, klimaresiliente Bäume aus der GALK-Straßenbaumliste gepflanzt, die für nötigen Schatten sorgen aber auch Sichtkulissen bilden. Wegebegleitende Stauden und Gräserflächen werden mit heimischen, nicht invasiven Gräsern, Stauden und Fruchtgehölzen bepflanzt. Sie dienen Tieren als Kleinbiotope und Nahrungsquellen (Insektenweide und Vogelnährgehölze). Der Anteil von Rasenflächen an den Vegetationsflächen wird minimiert und in erster Linie für die Versickerung von Regenwasser benötigt.
Der Gartenhof wird durch eine attraktiv gestaltete Klinkermauer eingefasst, punktuell werden Kletterpflanzen mit auffälliger Blüte die Klinkerwand begrünen.
Kosten
Die Kosten der Kostengruppe 500 aus der Vorlage DrS/2020/208-15 werden eingehalten.
