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ALLRIS - Vorlage

Bericht der Verwaltung - DrS/2022/020

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

Zusammenfassung:

 

Die Förderung des lebenslangen Lernens mit all seinen Facetten gehört zu einer der Leitideen für die Aufgabe des Bildungsmanagements. Mit ZUKUNFTWEITERBILDUNG führt das Bildungsmanagement die bisherigen Aktivitäten zur Entwicklung und Umsetzung von Fort-, Weiterbildungs-, Vernetzungs- und Qualifizierungsangeboten erstmals unter einer einheitlichen, strategisch ausgerichteten „Dachmarke“ zusammen. ZUKUNFTWEITERBILDUNG bietet als „Dachmarke“ der verschiedenen Angebote und Möglichkeiten, für pädagogisch Tätige im Kreis Segeberg und auch darüber hinaus, einen hohen Wiedererkennungseffekt. Darüber hinaus dient ZUKUNFTWEITERBILDUNG dem Bildungsmanagement, den Fachkräften von heute und auch denen von morgen, aber auch den Angebotsgebern als gemeinsame Plattform.

 

Sachverhalt:

 

ZUKUNFTWEITERBILDUNG – lebenslanges Lernen weitergedacht

 

Der Kreis Segeberg hat unter den 11 Kreisen in Schleswig-Holstein als einer der wenigen einen spezialisierten Personalkörper, der durch seine personelle wie inhaltliche Aufstellung in der Lage ist, Bildung von der „Wiege bis zur Bahre“ strategisch wie operativ und in der vollen Breite der vielfältigen Themen zu bearbeiten; und das weitestgehend in personeller Kontinuität seit Beginn der Stellen Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring beim Kreis im Jahre 2016. Dies hat eine kontinuierliche Entwicklung der Bildungsthemen, der Inhalte und auch deren Umsetzung erst ermöglicht. Dadurch waren die für Bildungsthemen verantwortlichen Stellen des Kreises Segeberg immer wieder in der Lage auf erfolgreiche (eigene) Prozesse aufzusetzen. Diese Prozesse sind ein Garant oder besser eine wichtige Vorbedingung dafür, dass sich aus einer Idee für gezielte Fort- und Weiterbildungsangebote zu einem spezifischen Thema, eine konzeptionelle Strategie für lebenslanges Lernen, wie mit ZUKUNFTWEITERBILDUNG im Kreis Segeberg geschehen, entwickeln konnte.

 

Viele Prozesse, wie z. B. der Aufbau und die Entwicklung der Jugendberufsagentur, die Qualifizierung des schulischen Ganztags mit Fort- und Weiterbildungsangeboten, die Entwicklung der Datenbasierung mit den dazugehörigen Abfrageprozessen oder auch die Digitalisierung selbst, benötigen sehr lange Vorlauflaufzeiten, ein über Jahre gewachsenes und auf Vertrauen basierendes Netzwerk der Zusammenarbeit sowie ein hohes Maß an stetig erweiterter Fachlichkeit aller Beteiligten. Ohne eine eigene offene Haltung zur selbständigen kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung in den spezifischen Themenfeldern, ist auch eine Umsetzungsstrategie für ein lebenslanges Lernen kaum denkbar.

 

Hinzu kommt, dass die Kreispolitik auf Anregung der Fachbereichsleitung III/V und des Bildungsmanagements im Jahr 2020 beschlossen hat, die Bildungsplanung als dritte Stelle in diesem Verbund, als dann weitere Vollzeitstelle um den Bereich der Bildungsplanung für Digitalisierung zu erweitern. Somit vergrößern sich die Handlungsfelder und Möglichkeiten noch mal deutlich. Einen weiteren verstärkenden Faktor stellt die besondere Form der direkten, hierarchielosen Zusammenarbeit auf der „Planungskräfteebene“ dar, die seit Jahren intensiv in der Kreisverwaltung gepflegt wird, auch nach der organisatorischen Teilung in zwei Fachbereiche fortgesetzt werden wird und die Umsetzung von Bildung als Querschnittsaufgabe deutlich erleichtert.

 

Der im Kreis verfolgten Fachkräftestrategie liegt die Annahme zugrunde, dass die Fachkräftegewinnung wie auch die Fachkräfteentwicklung zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem Pool, der bereits in den vielfältigen Bereichen pädagogischer Tätigkeiten im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich berufstätigen, gewonnen werden müssen. Insbesondere um die bestehenden und die kommenden (steigenden) Fachkräftebedarfe zu decken. Aber auch Berufsrückkehrer*innen, Quereinsteiger*innen und Neueinsteiger*innen benötigen für einen erfolgreichen Start in neue Berufsfelder vielfältige Unterstützung.

 

Nach eingehender Prüfung des Marktangebotes, wäre es für einen Kreis ein leichtes zu behaupten, dass es auf dem freien Markt diverse Angebote zur Fort- und Weiterbildung gäbe. Diese sind aber meist weder regional sowie im ländlichen Raum verortet, noch hat der Kreis oder einer der Partner im Kreis alleine die Möglichkeit im Sinne der Qualitätsentwicklung von Bildungsprozessen diese bedarfsorientiert zu steuern und anzupassen. Es ist aus diesem Grund auch im Sinne einer Ausgleichs- und Ergänzungsfunktion eines Kreises zu verstehen, wenn dieser sich intensiv mit der Fachkräfteentwicklung und Fachkräftegewinnung beschäftigt. Mit dem Aufbau eigener Angebote ist es sowohl möglich gezielt Fachkräfteengpässen entgegenzuarbeiten, eine qualitativen Anspruch an Inhalt und Umsetzung zu formulieren und zugleich eine bedarfsgerechte, auch preislich attraktive Angebotspalette zu fördern.

 

Was damit einhergeht, ist die Förderung von Betreuungs- und Angebotsqualität, z. B. bei Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche. Das erhöht die Lebensqualität in der Bildungsregion Kreis Segeberg erheblich und unterstützt ein nachhaltiges Wachstum der Städte, Amtsbezirke und Gemeinden. Aufgrund der gerade in Schleswig-Holstein kaum erkennbaren Landesaktivitäten im Bereich der Fachkräfteentwicklung im ländlichen Raum, müssen lokale Anreize geschaffen werden, um dem Bedarf z.B. im Betreuungsbereich auf der einen Seite, ein möglichst regionales, wenn nicht sogar lokales, Fort- und Weiterbildungsangebot gegenüber zu stellen.

 

Der Kreis Segeberg verfolgt hier in verschiedenen Bereichen und Tätigkeitsfeldern aktiv eine kooperative Fachkräftestrategie. Dies bedeutet, dass nicht zwingend alle Angebote neu geschaffen oder im Kreis selbst ihren Ursprung haben müssen, aber durch Kooperationen, z. B. mit einer Fachhochschule, praktische Anteile eines Studienganges verbindlich im Kreis Segeberg abgeleistet werden können. So wird der Lebens- und Arbeitsraum Kreis Segeberg erfahrbar, erlebbar und zugleich bietet sich die Möglichkeit eine örtliche Bindung aufzubauen. Es entsteht der sogenannte Klebeeffekt, der die Wahrscheinlichkeit einer späteren beruflichen wie privaten Rückkehr in den Kreis deutlich erhöht.  

 

Mit der kontinuierlichen Unterstützung und Wertschätzung durch die politischen Gremien, wie auch der Führungskräfte der Verwaltung des Kreises Segeberg, in enger Zusammenarbeit mit den Städten, Ämtern und amtsfreien Gemeinden, den zahlreichen Bildungsakteuren und Institutionen, ist es in den letzten fünf Jahren gelungen, die Bildungsregion Kreis Segeberg auf Basis der Arbeit und Ergebnisse des Bildungsmanagements, aber eben auch der Bildungsplanung nachhaltig weiterzuentwickeln. Das Bildungsmanagement, ebenso wie die Stellen Bildungsplanung und Bildungsmonitoring ruhen sich aber keinesfalls auf dem Erreichten aus. Vielmehr bauen insbesondere Bildungsmanagement und Bildungsplanung auf den geschaffenen Grundlagen und Strukturen weiter auf und befinden sich in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Angebote und deren Inhalte.

 

 

Aus den verschiedenen Programmen zu Fort- und Weiterbildungen wird ZUKUNFTWEITERBILDUNG

 

Die Förderung des lebenslangen Lernens mit all seinen Facetten gehört zu einer der Leitideen für die Aufgabe des Bildungsmanagements. Mit ZUKUNFTWEITERBILDUNG führt das Bildungsmanagement die bisherigen Aktivitäten zur Entwicklung und Umsetzung von Fort-, Weiterbildungs-, Vernetzungs- und Qualifizierungsangeboten erstmals unter einer einheitlichen, strategisch ausgerichteten „Dachmarke“ zusammen. Mit der Zusammenführung der Fort- und Weiterbildungsangebote des Kreises Segeberg über die Internetadresse www.zukunftweiterbildung.de schafft das Bildungsmanagement eine neue zentrale digitale Anlaufstelle für Institutionen, Akteure und interessierte Bürger*innen.

 

Eine Transparenz über die bestehenden Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten herzustellen und eine Sichtbarmachung der neuen Angebote zu ermöglichen, ohne dabei die im Bildungsbereich nicht gut funktionierenden Verteiler Wege bei der Informationsweitergabe zu gehen, das ist eines der Ziele der neuen Dachmarke mit der dazugehörigen Internetpräsenz, die sich noch im Aufbau befindet. ZUKUNFTWEITERBILDUNG bietet als „Dachmarke“ der verschiedenen Angebote und Möglichkeiten, für pädagogisch Tätige im Kreis Segeberg und auch darüber hinaus, einen hohen Wiedererkennungseffekt. Darüber hinaus dient ZUKUNFTWEITERBILDUNG dem Bildungsmanagement, den Fachkräften von heute und auch denen von morgen, aber auch den Angebotsgebern als gemeinsame Plattform.

 

Viele durch den Kreis (anteilig)geförderte Angebote aus den Bereichen „Qualität im Ganztag“, „Qualität in der Schulsozialarbeit, Qualität in der digitalen Bildung, der Medienpädagogik mit „#ElternMissionMedia“, den Lerncampus@vhs (Ferienkurse für SuS) und der erste Kurs zum Nachholen des „Ersten Allgemeinbilden Schulabschluss“ (ESA 18+) werden nun unter www.zukunftweiterbildung.de zentral und einfach erreichbar sein.

 

Auch Verwaltungsinterne Fachfortbildungen z.B. des Fachbereiches V - Jugend und Bildung, die für die (Fach)Öffentlichkeit zugänglich sind, können hier abgebildet werden. Die Homepage befindet sich derzeit noch in einer ersten Ausbauphase, um den gesteigerten Anforderungen und Bedarfen gewachsen zu sein. Ab März 2022 wird die Homepage dann als Plattform über alle hier beschriebenen Angebote informieren und direkt zu den Anmeldemöglichkeiten führen. 

ZUKUNFTWEITERBILDUNG steht zugleich aber auch für die themenbezogene Netzwerkarbeit des Bildungsmanagements wie z.B. Grundschulen mittels Prozessbegleitung in einem Netzwerk auf dem Weg zur Entwicklung eines Offenen Ganztages zu begleiten (gestartet im Sommer 2021), Schulträger bei der Digitalisierung ihrer Schulen fachlich und inhaltlich zu beraten (gemeinsam mit dem IQSH), wie auch technisch zu unterstützen (neu ab 2022: Schul-IT Dienstleistungen Kreis Segeberg) sowie den regionalen fachlichen Austausch zu Bildungsthemen zu fördern (AG der Schulträger). Ebenso gehört dazu, der Schulsozialarbeit im Kreis Segeberg einen strukturierten fachlichen Austausch mit dem Schulamt und dem Jugendamt (ab 2022) zu ermöglichen und den Übergang Schule-Ausbildung-Studium-Beruf zu stärken (im Rahmen der Umsetzung der Jugendberufsagentur Kreis Segeberg seit 2016). Alle Inhalte wurden und werden durch das Bildungsmanagement federführend (mit)entwickelt, fachlich begleitet und mit den verschiedenen Kooperationspartner*innen umgesetzt.

 

ZUKUNFTWEITERBILDUNG steht für vielfältige Fort-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote die z. T. auch kostenpflichtig sein werden, wie auch themenbezogene Vernetzungsangebote mit fachlicher Begleitung. Zugleich aber auch für eine umfangreiche institutionelle Netzwerkarbeit zur erfolgreichen Gestaltung gelingender Übergänge von der frühkindlichen Bildung bis ins Erwachsenen- und Erwerbsleben. Das übergreifende Ziel ist die Etablierung des lebenslangen Lernens für möglichst alle Bürger*innen über alle bildungsbiographischen Stationen hinweg.

 

 

ZUKUNFTWEITERBILDUNG – eine Übersicht über die Angebote ab 2022

 

Auf der Website www.zukunftweiterbildung.de und über weitere angebotsspezifische Publikationen werden die zuvor beschriebenen Inhalte transportiert und erlebbar gemacht werden. Mit einer kontinuierlichen „Investition in die Köpfe“ und einem breiten Angebot entlang der derzeit für Bildung zentralen Themen wie Fachkräfteentwicklung, Chancengerechtigkeit, schulischer Ganztag, Schulsozialarbeit, fachgerechte Kinder- und Jugendpädagogik, Digitalisierung und Übergang Schule-Beruf, ist es möglich, die Bildungsregion Kreis Segeberg nachhaltig weiterzuentwickeln.

 

 

„Qualität im Ganztag“

 

Mit dem 2018 gestarteten Programm „Qualität im Ganztag“ wurde vor knapp vier Jahren der erste „Stein“ ins Rollen gebracht. Erstmals unterstützte der Kreis die Fort- und Weiterbildung von Ganztagsmitarbeiter*innen, pädagogisch Tätigen und Lehrkräften mit kostenfreien Angeboten im Kreis Segeberg. Als Partner konnten die hauptamtlichen Volkshochschulen im Kreis als durchführende Bildungseinrichtung gefunden werden. Pro Jahr finden bis zu 50 Kurse mit Schwerpunkt Qualitätsentwicklung in Ganztag, Hort, Kinder- und Jugendeinrichtungen und Schule statt. Federführend bei Konzeption und der fachlichen Begleitung ist das Bildungsmanagement. Gemeinsam mit den VHS Partner*innen wird das Angebot inhaltlich kontinuierlich ausgebaut und halbjährlich mit einem neuen Programm hinterlegt. So sind die beteiligten mit „Qualität im Ganztag“, schnell in der Lage, auf aufkommende Bedarfe, gesetzliche Änderungen und neue Themen einzugehen.

 

Neben den Fort- und Weiterbildungsangeboten, deren Zielgruppe mittlerweile auch die Kitafachkräfte und die Kinder- und Jugendarbeit miteinschließt, wurden in 2021 zwei neue Angebote gestartet. Ein kostenpflichtiger einjähriger Zertifikatskurs der die „Qualifizierung zur Koordinationskraft in der Ganztagsschule“ zum Weiterbildungsziel hat und ein Netzwerk für „Grundschulen auf dem Weg in den Offenen Ganztag“, das auch mit einer Prozessbegleitung und einer zusätzlichen Netzwerkmoderation ausgestattet werden konnte.

 

 

„Qualität in der digitalen Bildung“

 

Im Rahmen von vielen vor-Ort-Besuchen an Schulen und bei den Schulträgern im Kreis in den Jahren 2018 und 2019, wurden wiederkehrend sehr große Fortbildungsbedarfe zum Themenfeld der Digitalisierung seitens der an den Gesprächen beteiligten Vertreter*innen von Schulen und Schulträgern angemeldet. In Absprache mit dem IQSH, das für die Lehrer*innen-Fortbildung in Schleswig-Holstein formal zuständig ist, wurden durch das Bildungsmanagement Themenfelder für Fortbildungen identifiziert, die kaum, nur unzureichend, mit sehr geringen Platzzahlen und/oder nur dezentral angeboten werden. Dies umfasst insbesondere die Bereiche Medienpädagogik, Mediendidaktik, Medienkompetenz und Medientechnik.

 

Mit dem Start von zwei regionalen Netzwerken zur Digitalisierung im Kreis, die seit 2019 gemeinsam mit dem IQSH angeboten werden, bekommen Schulträger vertiefte Einblicke in die Planungen und Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene. Ebenso geht es aber auch um die Umsetzung der technisch-pädagogischen Medien- und Wartungskonzepte und die Möglichkeit eines offenen Austausches unter Schulträgern mit fachlicher Begleitung. Die Schulträger wünschen sich darüber hinaus Angebote zu zentralen Fragen der Schul-IT, der Wartung und Administration, des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Beschaffung. Diese werden vom IQSH größtenteils nicht angeboten und können in der Netzwerkarbeit nur umrissen werden. Auch dies wird sukzessive in das Fortbildungsprogramm „Qualität in der digitalen Bildung“ mit aufgenommen, wobei die Dozentenanzahl, die diese Themen auch bedienen kann, noch äußerst begrenzt ist.

 

Das Bildungsmanagement setzt daher seit 2019 gemeinsam mit den hauptamtlichen VHS im Kreis auch hier eigene Fort- und Weiterbildungsangebote im Rahmen von „Qualität in der digitalen Bildung“ um. Neu hinzukommen werden 2021 der Aufbau von „Digitalen Übungsräumen“. Aufgebaut werden auch Weiterbildungskurse für Dozenten aller Fachrichtungen, um „Fachdozenten für Digitalisierung in der Bildung“ zu gewinnen, die dazu befähigt werden sollen, auch im schulischen Umfeld Fort- und Weiterbildungen umzusetzen.

 

Über Kooperationen mit den ITVSH, dem IQSH und dem offenen Kanal SH sollen weitere Fortbildungsmöglichkeiten im Kreis geschaffen werden. So startet ab 2022 das Angebot der regionalen Medienberatung durch das IQSH mit lokalen Fortbildungsangeboten für die Schulen im Kreis Segeberg.

 

Mit #ElternMissionMedia sind im Frühjahr 2021 online die ersten medienpädagogischen Angebote für Eltern und Lehrkräfte gestartet. Als Zielgruppe sollen Eltern durch die Veranstaltungen dazu befähigt werden, den Jugendmedienschutz auch im häuslichen Umfeld umsetzen zu können, einen altersgerechten Umgang mit Medien aller Art zu begleiten und sich über die Auswirkungen von übermäßigen Medienkonsum bei Kindern zu informieren. Die bisherigen Onlineangebote sollen, ab dem nächst möglichen Zeitpunkt auch durch medienpädagogische Elternabende vor Ort an den Schulen im Kreis ergänzt werden.

 

 

„Qualität in der Schulsozialarbeit“ ab 2022

 

Die Angebote der Schulsozialarbeit für Schüler*innen an den 76 Schulen im Kreis Segeberg sind so vielfältig wie individuell. Um dennoch einen ersten Eindruck über mögliche Handlungsbedarfe zu bekommen, hat die Jugendakademie als Teil des Vereins für Jugend und Kulturarbeit e. V. (VJKA) durch seine Fachreferentin in Zusammenarbeit mit dem Bildungsmanagement, die Schulsozialarbeiter*innen im Kreis um eine erste Rückmeldung zu ihren Fort- und Weiterbildungsbedarfen und Vernetzungsangeboten gebeten. Dabei zeigte sich ein sehr breit gefächerter Kanon von Erziehungs- und psychosozialen Themen, aber auch die Bereiche Sucht, Jugendhilfe oder Kinderschutz waren vielfach enthalten. Zudem wurde der Wunsch nach stärkerer Vernetzung und Fachtagen auf Kreisebene vielfach geäußert.

 

Im Zuge des Aufbaus von Fort- und Weiterbildungsangeboten für Schulsozialarbeiter*innen in 2021 durch die Jugendakademie und das Bildungsmanagement, konnte mit „Qualität in der Schulsozialarbeit“ ab 2022 ein eigenes Fort- und Weiterbildungsangebot entwickelt werden. Auch das Schulamt wird ab 2022 in die Entwicklung weiterer Angebote noch aktiver mit eingebunden werden. In allen Vorplanungen waren die Schulräte bereits involviert. Eine kreisweite Vernetzung der Schulsozialarbeiter*innen initiiert von der zuständigen Fachreferentin der Jugendakademie in Kooperation mit dem Bildungsmanagement des Kreises ist nun bereits seit 2020 in Umsetzung. Ziel dieser Vernetzungsarbeit sollte, neben dem fachlichen Austausch, auch eine langfristig anzustrebende Angleichung von Art und Umsetzung der Schulsozialarbeit an den Schulen im Kreis sein. Dies soll nun auch mittels gezielter Fortbildungsangebote für die Fachkräfte der Schulsozialarbeit erreicht werden.

 

 

Lerncampus ab 2021

 

In den Jahren 2020 und 2021 haben die Covid-19 bedingten Schulschließungen allen davon Betroffenen deutlich gemacht, wie schnell äußere Umstände, wie eine hochansteckende Pandemie, ein schlecht vorbereitetes Bildungssystem weitestgehend beeinträchtigen können. Beim allem Bemühen der einzelnen Schulen (digitale) Angebote außerhalb des Präsenzunterrichtes für ihre Schüler*innen (SuS) zu schaffen, wurde aber auch deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Bildungsinstitutionen in der Lage waren, die ausfallende Präsenzbildung durch eigene Fernbeschulungsformate, insbesondere in digitaler Form, zu ersetzen. Um diesen Entwicklungen und Bedarfen auch mit Blick auf die kommenden Phasen unter Pandemiebedingung proaktiv entgegen zu wirken, hat das Bildungsmanagement, in enger Zusammenarbeit mit drei hauptamtlichen Volkshochschulen an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg, die Umsetzung von Schulergänzungskursen und lernunterstützenden Angeboten erfolgreich im Rahmen von Homeschooling@vhs, Lernsommer@vhs und Lernherbst@vhs ab dem Jahr 2020 erprobt.

 

Ab 2021 wird nun, aufbauend auf den Ergebnissen und Erkenntnissen aus 2020, mit dem Lerncampus@vhs in den Oster-, Sommer- und Herbstferien, vor allem für bildungsbenachteiligte Kinder- und Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet, ein schulergänzendes kostenfreies Bildungsangebot an den hauptamtlichen VHS ermöglicht. Teil dieses schulergänzenden Portfolios sind, neben den fachbezogenen Angeboten in Deutsch, Mathe und Englisch, auch medienpädagogische und das „Lernen lernen“ unterstützende Kursinhalte. Diese Angebote werden unter dem neuen Label Lerncampus@vhs zusammengefasst und kreisweit bekannt gemacht.

 

 

Vorbereitungskurs in Abendform zum Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) für Erwachsene

Das Bildungsmanagement stellte nach eigenen Recherchen bereits im Jahre 2018 fest, dass die Möglichkeit zur nachträglichen Erlangung eines Ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses (ESA, ehemals Hauptschulabschluss) im Kreis Segeberg, im Vergleich zu den umliegenden Kreisen und Städten, ungleich schwerer war. Nach Beendigung der Schulpflicht, der Berufsschulpflicht und nach dem Auslaufen einer Berufsvorbreitenden Bildungsmaßnahme der Agentur f. Arbeit (BVB Reha U25) gibt es für Jugendliche und junge Erwachsene, spätestens ab dem 25. Lebensjahr kein grundständiges Angebot mehr zur Erlangung eines externen ESA-Abschlusses im Kreis Segeberg. Daraus resultiert, dass zur Erlangung eines externen Ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses (ESA), entweder der Kreis verlassen werden muss oder zukünftig ein neues Angebot im Kreisgebiet geschaffen werden sollte.

 

Gemeinsam mit den hauptamtlichen Volkshochschulen im Kreis Segeberg an den Standorten Bad Segeberg, Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen konnte das Bildungsmanagement die Eckdaten für ein Konzept zur Einrichtung eines „Vorbereitungskurses zum Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) 18+“ erarbeiten. Als Vorbild dienten dabei u. a. Umsetzungsbeispiele für Vorbereitungskurse an der VHS Kiel. Die VHS Henstedt-Ulzburg e. V. setzt das erarbeitete Konzept eines Vorbereitungskurses zur Erlangung des externen Schulabschlusses ab dem Herbst 2021 um.

 

 

Ausblick

 

Mit dem Aufbau der Dachmarke ZUKUNFTWEITERBILDUNG kann der Kreis Segeberg das gesamte geförderte Fort-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot, Themen- und zielgruppenorientiert präsentieren, öffentlich bekannt machen und transparent ausbauen. Zugleich bietet die geschaffene Plattform den Nutzern einen mehrfachen Nutzwert. Neben der schnellen Identifizierung von Angeboten aus einem spezifischen Bereich erhält die betreffende Person auch Einblicke in weitere Angebote, die normalerweise gar nicht in den Fokus geraten wären. Mit der langfristigen Stärkung der Fort-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote durch den Kreis geht, als positiver Nebeneffekt, auch die Unterstützung für die Volkshochschulen im ländlichen Raum einher. Sie sind, mit vielen anderen Bildungsakteuren zusammen, die Garanten für ein breit aufgestelltes, lokal verfügbares Bildungsangebot, das ein Flächenlandkreis braucht, um als Bildungsregion das lebenslange Lernen aktiv (mit)gestalten zu können.

 

Mit einer langfristigen Förderung der Fachkräfte von heute und morgen engagiert sich der Kreis Segeberg für den Fortbestand qualitativ hochwertiger Betreuungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche. Auch ermöglicht eine Investition in die Köpfe der pädagogisch Tätigen den stetigen Ausbau der Betreuungslandschaft in den Lebens- und Lernräumen Kita und Schule. Zugleich wird dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv unterstützt, die dauerhafte Berufstätigkeit, insbesondere von Alleinerziehenden, ermöglicht und der Kreis Segeberg als attraktiver Lebens- und Arbeitsraum dauerhaft gestärkt.

 

Das Bildungsmanagement hat sich mit ZUKUNFTWEITERBILDUNG zur Aufgabe gemacht, die Bildungsregion in diesem Sinne nachhaltig weiterzuentwickeln.

 

 

 

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