Bericht der Verwaltung - DrS/2020/258
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht der Verwaltung über den aktuellen Stand der kreiseigenen Schulen in der Corona-Situation Herbst/Winter
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Kita, Jugend, Schule, Kultur
- Bearbeitung:
- Beate Zierke
- Verfasser 1:
- Herr Wenzel
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
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Kenntnisnahme
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10.11.2020
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Sachverhalt
Sachverhalt:
Zusammenfassung:
Der Ausschussvorsitzende bat um eine aktuelle Sachstandsmitteilung zu der Corona Lage an den kreiseigenen Schulen. Dabei wurden der aktuelle Sachstand, mögliche Schwierigkeiten in der Schulsituation, sowie mögliche Hilfestellungen durch den Schulträger abgefragt.
Die Schulleitungen bzw. Geschäftsführungen haben diese Anfragen umfänglich beantwortet.
Sachverhalt:
Die Schulleitungen bzw. Geschäftsführungen der kreiseigenen Schulen haben den aktuellen Sachstand der Corona Situation wie folgt dargestellt:
Förderzentren Geistige Entwicklung:
Wie stellt sich die aktuelle Corona Lage an den Förderzentren GE dar?
Der Schulbetrieb läuft auf der Grundlage des Hygienekonzeptes strukturiert in Kohorten ohne große Einschränkungen ab. Auch die Schülerbeförderung wird in den Kohorten durchgeführt. Durch das Kohortenprinzip ist es nicht mehr möglich, Aufsichten jahrgangsübergreifend zu organisieren. Dadurch hat sich die Anzahl der Aufsichten erhöht. Hinzu kommt, dass die Schüler*innen auf dem Pausengelände getrennt werden müssen, was zeitweise schwierig ist.
In den drei Förderzentren GE gibt es momentan keine Infektionsfälle. In den Herbstferien gab es eine Corona Infektion eines/r Schülers*in. Da die Infektion in den Zeitraum der Ferien fiel, wurde diese Infektion nicht relevant für die Aufrechterhaltung der Beschulung; die Schulleitung befindet sich im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt/Infektionsschutz.
Eine Lehrerin ist vorsorglich in Quarantäne, weil sie aus einem Risikogebiet eingereist ist. Das Land wurde während des Besuches zu einem Risikogebiet.
An einer anderen Schule musste ein Mitglied des Lehrerkollegiums in Quarantäne. Die Klasse konnte trotzdem im vollen Umfang unterrichtet werden.
An einem Förderzentrum dürfen zwei Lehrkräfte nur mit Einschränkung am Ort arbeiten, da sie der besonders vulnerablen Gruppe angehören und dies erfordert eine ständige Doppelbesetzung in den jeweiligen Klassen.
Drei Sozialpädagogische Assistent*innen (SPA) sind von der Arbeit in der Schule befreit. Die betroffenen SPA werden in der Kreisverwaltung in anderer Verwendung eingesetzt. Diese SPA werden durch (pädagogische Hilfs-)Kräfte eines freien Trägers ersetzt. Dort besteht das Problem, dass diese Arbeitskräfte teilweise wechseln und dadurch wieder neu eingearbeitet werden müssen. Das kostet Zeit, die den Schülern teilweise verloren geht.
Es sind fast alle Schüler*innen zum Unterricht erschienen (abgesehen von den üblichen Krankheitsfällen).
Welche evtl. Schwierigkeiten erkennen Sie in den folgenden Monaten?
Das Lüften bei noch niedrigeren Temperaturen wird als Problem angesehen, sowie die Einführung eines eventuellen Distanzunterrichtes.
An der Schule in Norderstedt besteht eine Raumproblematik (Anmerkung der Verwaltung: Erweiterungsbauten befinden sich bereits in Planung), die in der Corona Situation Probleme verschärft. Angeschaffte Pavillons (zur Entzerrung der Raumproblematik) sorgen für Entlastung, jedoch wird dies in der kalten Jahreszeit weniger möglich sein. Heizpilze wären eine Überlegung werden aus umwelttechnischen Gründen von der Schulleitung als bedenklich erachtet.
Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass es zu wenig Sonderschullehrkräfte gibt und eine Schule berichtet, dass nicht alle Stellen mit Lehrkräften besetzt werden konnte, sodass es Engpässe geben könnte, wenn es zu Quarantänefällen käme.
Kann Ihnen bei evtl. Schwierigkeiten der Schulträger helfen, die Situation zu verbessern?
In Norderstedt wünscht man sich die Beschleunigung aller Bauarbeiten (Neubau Turnhalle, Arbeiten in der alten Gymnastikhalle) und vor allem ein schnelles Aufstellen der Container.
In Kaltenkirchen befindet auf dem Pausengelände sich nur in einem Bereich eine Schaukel. Gerne würde die Schulleitung kurzfristig auf dem zweiten Pausenbereich noch eine Schaukel aufstellen. Der eigene Etat reicht dafür nicht mehr aus. Der Förderverein hat letztes Jahr bereits den vorhandenen Etat für ein großes Spielgerät ausgegeben. Für die Schülerschaft und die Pausenorganisation wäre es sehr entlastend, wenn es möglich wäre, zeitnah eine weitere Schaukel aufzustellen. (Anmerkung: die Verwaltung prüft eine mögliche Umsetzung).
Gibt es evtl. Räumlichkeiten, die nicht zu lüften sind und trotzdem unentbehrlich für die Beschulung sind?
In Bad Segeberg und Kaltenkirchen gibt es momentan räumlich gesehen keine Probleme. Alle Räume sind zu lüften. Dies stellt kein Problem dar.
In Norderstedt benötigt die bestehende kleine Gymnastikhalle dringend eine neue Doppelschwingtür. Erst wenn diese verbaut ist, kann man die Halle quer lüften. (Anmerkung der Verwaltung: die Verwaltung prüft die zeitnahe Umsetzung)
Ist Ihre Schule für einen evtl. zweiten Lockdown aufgestellt (z. B. Hybridunterricht) und kann evtl. der Schulträger Hilfe leisten?
Trave-Schule Bad Segeberg:
Eine Abfrage der Ausstattung und Wünsche der Eltern, falls ein Lockdown geschehen würde, wird durchgeführt.
Der Aufbau eines Lernmanagement Systems (LMS) wurde begonnen, bedarf aber noch einer intensiven Auseinandersetzung, besonders dann, wenn Eltern informiert und eingewiesen werden müssen.
Leihgeräte sind noch nicht eingetroffen (Auslieferungszeiträume weiterhin unklar). Dies ist insofern problematisch, da es im Präsenzunterricht Zeit benötigt, die Schüler*innen einzuweisen und die Geräte einzurichten.
Janusz-Korczak-Schule Kaltenkirchen:
Im Bereich Digitalisierung hat sich das Kollegium gut aufgestellt. Kollegen haben Fortbildungen beim IQSH besucht und dies im Kollegium multipliziert. Was fehlt sind noch mobile Endgeräte für die Schüler*innen, weil ungefähr ein Drittel der Schülerschaft digital nicht zu erreichen ist. Anträge sind gestellt und in Bearbeitung.
In diesem Zusammenhang wäre die Verbesserung des WLans in der Schule hilfreich. In Planung ist dies, kann aufgrund von Schwierigkeiten von Subunternehmern nicht durchgeführt werden.
Es gibt an der Schule ein Konzept zum Distanzlernen, sodass die Schule auf das Lernen in Distanz vorbereitet ist. Einen großen Bereich in diesem Konzept nimmt der Unterricht mit „Lernboxen“ ein. Viele Schüler*innen können nur handlungsorientiert arbeiten, daher würden sie vorbereitete Boxen mit entsprechenden Materialien erhalten.
Schule am Hasenstieg in Norderstedt:
Mobile Endgeräte wären für einige Schüler*innen sehr wichtig. Es ist aber schwer abzufragen, wer dauerhaft einen Rechner zu Hause erhalten soll, weil er „bedürftig“ erscheint. Daher möchte die Schulleitung viele Endgeräte entleihen, wenn noch einmal ein Lockdown notwendig würde. Die Anschaffung von Laptops und ipads erscheint daher als sehr wichtig.
Berufsbildungszentren:
BBZ Bad Segeberg:
- Wie stellt sich die aktuelle Corona Lage in Ihrer Schule da?
Es gibt derzeit keine Corona-positiv-Fälle. Die vom Land verordnete Maskenpflicht in den 14 Tagen nach den Herbstferien wird umgesetzt. Die bisher geltenden Hygiene- und Verhaltensregeln des BBZ bestimmen den Schulalltag. Insbesondere sind das Arbeiten in Projekten, schulweite Veranstaltungen wie Sportturniere, Musik- und Sportunterricht, schulübergreifende Besprechungen nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.
- Welche evtl. Schwierigkeiten erkennen Sie in den folgenden Monaten?
Für die Schüler*innen wird es zunehmend schwieriger, an Praktikumsplätze heranzukommen. Derzeit gibt es dafür keine adäquate Lösung. Berufsmessen finden nicht statt, auch Elterninformationsabende und Veranstaltung unter externer Beteiligung können gar nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Das Schulleben wird dadurch insgesamt eingeschränkt.
- Kann Ihnen bei evtl. Schwierigkeiten der Schulträger helfen, die Situation zu verbessern?
Einbau einer Frischluftlüftungsanlage in den Räumen der Landwirtschaftsschule.
- Gibt es bei Ihnen evtl. Räumlichkeiten, die nicht zu lüften sind und trotzdem unentbehrlich für die Beschulung sind?
Vereinzelt leiden die Fenster in den Scharnieren unter dem häufigen Öffnen. Die Reparaturen sind beauftragt. Ein Raum musste deswegen zeitweise gesperrt werden. Das Gebäude Haus B ist mit einer Frischluftlüftungsanlage ausgestattet, die allerdings wegen der Geräuschbelästigung nicht auf volle Leistungsfähigkeit eingestellt werden kann. Daher ist das Lüften durch geöffnet Fenster und Türen zusätzlich erforderlich. Das Lüften im Gebäude Haus A und im Gebäude der Landwirtschaftsschule erweist sich als schwierig. In beiden Gebäuden entspricht das Raumangebot in vielen Fällen nicht den heutigen Anforderungen. Insbesondere im Gebäude der Landwirtschaftsschule ist in den Räumen entlang der Hamburger Straße das Lüften wegen der starken Verkehrslärmbelästigung –auch unabhängig von Corona- nicht möglich.
Dem CO2-Gehalt von Unterrichtsräumen kommt generell, aber insbesondere in den Wintermonaten eine besondere Bedeutung zu. Die CO2-Konzentraion ist ein geeigneter Indikator für Aerosole in der Raumluft. Daher hat das BBZ Bad Segeberg für alle Unterrichts- und Besprechungsräume CO2-Meßgeräte bestellt, die in nächster Zeit ausgeliefert werden. Das Lüftungsverhalten wird zukünftig von den CO2-Messgeräten bestimmt.
- Ist Ihre Schule für einen evtl. zweiten Lockdown aufgestellt (z.B. Hybridunterricht) und kann evtl. der Schulträger Hilfen leisten?
Das BBZ setzt den Schulmessenger von Untis, die Lernplattform moodle, das Speichermedium zum Austausch von Dateien Nextcloud und die Videokonferenzsoftware Cisco Webex und Big Blue Button ein. Insoweit ist die technische Ausstattung gegeben. Die Fortbildung der Lehrkräfte im Umgang mit den digitalen Medien ist derzeit die größte Herausforderung. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass im Falle einen Lockdown alle Lehrkräfte die bereitgestellte digitale Technik auch sicher anwenden können. Wenn der Schulträger weiterhin in begrenztem Umfang finanzielle Mittel für Kosten externe Referent*innen bereitstellt, hilft uns da in der Umsetzung des Fortbildungsprogramms. Eine wirkliche Unterstützung wäre, wenn den Experten für digitale Medien im Kollegium Entlastungsstunden für die Vorbereitung und Durchführung von Fortbildungen angeboten würden Hierfür ist allerdings das Land zuständig. Weitere Hilfestellungen seitens des Schulträgers werden nicht gesehen.
BBZ Norderstedt:
Wie stellt sich die Corona-Lage in Ihrer Schule da?
Anfang September gab es am BBZ Norderstedt einen Positivfall, bei welchem sich 23 Schülerinnen und 3 Lehrkräfte in Quarantäne begeben mussten.
Zurzeit sind uns keine Positivmeldungen bei den Schüler*innen sowie Lehrkräften bekannt.
Welche eventuellen Schwierigkeiten erkennen Sie in den folgenden Monaten!
Abgesehen von der möglichen Gefahr einer dynamischen Entwicklung in Richtung eines Anstiegs der Positiv-Fallzahlen, wie sie überall vorherrscht, stellt sich für uns verstärkt die Problematik, die Krankheitsbilder der Schüler*innen „beurteilen“ zu müssen, um ggf. entsprechende Maßnahmen bzgl. der Teilnahme am Unterricht zu veranlassen.
Weiterhin könnte es ggf. zu Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln kommen, falls erneut Lieferengpässe entstehen sollten.
Gibt es bei ihnen evtl. Räumlichkeiten, die nicht zu lüften sind und die trotzdem unentbehrlich für die Beschulung sind?
In den neuen Räumen „3+ 4“ sind aus brandschutzrechtlichen Gründen jeweils zum Lüften nur zwei Oberfenster in Kippstellung zu bringen, wodurch der zurzeit durch die Corona-Pandemie notwendige Umfang des intensiven Stoßlüftens nicht gezielt erreicht werden kann.
Ist Ihre Schule für einen evtl. zweiten Lockdown aufgestellt?
Ja, es liegt ein Beschulungskonzept für den Hybridunterricht vor, sodass eine Beschulung außerhalb des Präsenzunterrichtes entsprechend schnell erfolgen kann.
