Bericht der Verwaltung - DrS/2019/169
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht der Klimaschutzleitstelle
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Kreisplanung, Regionalmanagement, Klimaschutz
- Bearbeitung:
- Sabrina Guder
- Verfasser 1:
- Sabrina Guder
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz
|
Kenntnisnahme
|
|
|
04.09.2019
|
Sachverhalt
Zusammenfassung:
Die Klimaschutzleitstelle berichtet über die laufenden und abgeschlossenen Projekte zu Klimaschutz, Klimaanpassung, Radverkehr und Elektromobilität. Unter anderem wurden die Risikokarten zur Klimaanpassung fertiggestellt, die Beteiligung des Kreises an einem Forschungsprojekt zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft initiiert und ein Flyer zur Hitzeprävention entwickelt und publiziert.
Sachverhalt:
Bericht der Klimaschutzleitstelle
Übersicht:
Aktuelle Projekte und Aktivitäten:
Umsetzung des Teilkonzepts zur Anpassung an den Klimawandel-
Anschlussvorhaben Klimaanpassung
Klimawandel und Gesundheit – Flyer zur Hitzeprävention
Ausstellung „Klimaschutz im Alltag“
Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauleitplanung
Forschungsprojekt zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft
Förderung kommunaler Ladeinfrastruktur
Förderung Radverkehrsinfrastruktur
Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes für kreiseigene Liegenschaften
Aktuelle Projekte und Aktivitäten:
Das Umweltplanungsbüro GreenAdapt hat am 01.09.2018 seine Arbeit aufgenommen.
Im Rahmen des Projektes haben die Mitarbeiter*innen des Umweltplanungsbüros Experteninterviews mit Mitarbeiter*innen der Verwaltung und weiteren externen Akteuren geführt. Ergänzend fanden zwei Workshops mit VertreterInnen von Kreis, Städten, Ämtern und Gemeinden sowie Gewässerpflegeverbänden, Versorgungsnetzbetreiber und Aktivregionen sowie interessierten Bürger*innen statt.
Das Umweltplanungsbüro stellte das Projekt und den jeweiligen Arbeitsstand in den Sitzungen des UNK am 13.02. (DrS/2019/100) und 05.06.2019 (DrS/2019/033) vor.
Im letzten Arbeitsschritt wurden die Risikokarten für Hitze und Starkregen erstellt sowie ein begleitender Projektbericht verfasst. Die Arbeitsergebnisse wurden mit den Fokusgebieten Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg abgestimmt.
Die Arbeiten sind nun abgeschlossen und der Projektbericht befindet sich in Anlage 1 „Risikokarten für den Kreis Segeberg - Bericht“, der Kartenanhang „Risikokarten für den Kreis Segeberg – Anhang“ befindet sich in Anlage 2. Die Karten können auch online über www.segeberg.de/klimaschutz abgerufen werden.
Auf Basis der Risikokarten soll nachfolgend ein Flächenmonitoring erarbeitet werden, um geeignete Anpassungs- und Handlungsmaßnahmen für besonders betroffene Bereiche zu entwickeln.
Umsetzung des Teilkonzepts zur Anpassung an den Klimawandel-
Das Erstvorhaben zur Klimaanpassung endet am 31.08.2019.
Im Rahm des Projekts wurden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel durchgeführt und hatten neben den Verwaltungen, auch die Akteure aus Politik, Gesundheitswesen, Landwirtschaft und die Bürger*innen als Zielgruppe.
Anschlussvorhaben Klimaanpassung
Der Kreistag hat am 27.09.2018 beschlossen die Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel fortzuführen (DrS/2018/160).
Der Zuwendungsbescheid für das Anschlussvorhaben ist am 18.07.2019 eingegangen.
Damit kann die Stelle im Klimaschutzmanagement um ein weiteres Jahr verlängert und weitere Maßnahmen aus dem Konzept bearbeitet werden. Das Projekt incl. der Personalstelle wird mit 40 % gefördert.
Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren für die Besetzung der Stelle erfolgt aktuell. Die Besetzung der Stelle soll zum 01.10.2019 erfolgen, mit einer Laufzeit von 12 Monaten bis zum 30.09.2020.
Klimawandel und Gesundheit – Flyer zur Hitzeprävention
Das Klimaschutzmanagement hat in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsplanung die erste Maßnahme aus dem „Handlungskonzept Hitzeprävention - Klimawandel und Gesundheit“ (DrS/2019/112) umgesetzt.
Die Maßnahme M1 umfasst das Erstellen von Informationsblättern zum Umgang mit Hitze für unterschiedliche Zielgruppen. Es wurde ein Flyer mit allgemeinen Tipps zum Umgang mit Hitze für die Einwohner*innen des Kreises Segeberg erstellt (s. Anlage 3 „Flyer_Hitze_Cool bleiben“). Ein zweiter Flyer richtet sich an Pflegende zu Hause sowie an Pflege- und Betreuungseinrichtungen (s. Anlage 4 „Flyer_Hitze_Pflege“).
Beide Flyer können online über www.segeberg.de/klimaschutz abgerufen werden und sind auch in Papierform bei der Klimaschutzleitstelle oder der Gesundheitsplanung erhältlich.
Ausstellung „Klimaschutz im Alltag“
Die Klimaschutzleitstelle hat in Zusammenarbeit mit den Klimaschutzmanager*innen der Kreise Plön und Ostholstein eine Ausstellung zum Thema „Klimaschutz im Alltag“ gestaltet.
Auf insgesamt 19 Rollups werden die Themen Klimawandel, Klimaschutz im Alltag, Ernährung, Konsum, Mobilität, Wohnen und Klimaanpassung behandelt. Die Ein-wohner*innen erhalten mit der Ausstellung Hintergrundinformationen und praktische Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag.
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und soll an verschiedenen Aus-stellungsorten in den drei Kreisen gezeigt werden. Dabei kann die Ausstellung als Ganzes gezeigt werden oder nur in Teilen – je nach gewünschtem Thema oder Platzverfügbarkeit. Interessierte können sich bei der Klimaschutzleitstelle melden und die Ausstellung bei sich zeigen.
Die Ausstellung wird auszugsweise zuerst im Foyer des Kreishauses vom 02.9. bis 13.09. zu sehen sein.
Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauleitplanung
Die Gestaltung von Raum- und Siedlungsstrukturen kann einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung leisten. Mit einer entsprechenden Planung können der Energieverbrauch und damit klimarelevante Emissionen begrenzt werden. Außerdem können negative Auswirkungen des Klimawandels aufgefangen werden.
In Abstimmung mit der Kreisplanung wurde eine Handreichung erstellt, die aufzeigen soll, wie Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauleitplanung berücksichtigt werden können. Die Handreichung soll Planer*innen, Gemeindevertreter*innen und Stadtverordneten als Ideenpool und Werkzeug dienen, um Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in künftige Planungen einfließen zu lassen (s. Anlage 5 „Handreichung_Bauleitplanung“).
Die Handreichung wurde per E-Mail an die Städte, Ämter und Gemeinden im Kreis versandt und ist über die Webseite des Kreises www.segeberg.de/klimaschutz abrufbar.
Ergänzend wurde an die Städte, Ämter und Gemeinden die Broschüre „Klimagerechtes Bauen“ sowie entsprechende Flyer mit der Bitte um Auslage versandt. Sie geben Tipps und Hinweise für Bürger*innen, wie Klimaschutz und Klimaanpassung im Neubau berücksichtigt werden können.
Außerdem hat das KSM begonnen Stellungnahmen zur Bauleitplanungen im Kreis Segeberg im Rahmen von Beteiligungsverfahren abzugeben.
Forschungsprojekt zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft
Die Wetterextreme der vergangenen Sommer (2017 war zu nass und die Frühjahre und Sommer 2018 und 2019 waren zu trocken) wirken sich negativ auf den Wasserhaushalt und die Landwirtschaft im Kreis Segeberg aus. Aktuell ist der Boden in Schleswig-Holstein zu trocken, wie ein aktueller Artikel des Umweltbundesamtes (https://www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten) beschreibt. Er ordnet die Zunahme an Extremwetterereignissen in Summe auch dem Klimawandel zu. Eine Anpassung an die zukünftig zu erwartenden Extremwetterereignisse und Klimawandelfolgen ist notwendig.
Das Climate Service Center des Helmholtz-Zentrums Geesthacht befasst sich vor allem mit Möglichkeiten und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in unterschiedlichen Bereichen.
Der Kreis Segeberg wird als Praxispartner an einem aktuellen Forschungsvorhaben teilnehmen. Das Projekt nennt sich „ADAPTER – Innovative simulationsgestützte Produkte für eine wetter- und klimaresiliente Landwirtschaft“ (www.adapter-projekt.de). Eine weitere Modellregion befindet sich in Nordrhein-Westfalen. Das Projekt ist in diesem Sommer gestartet und es ist eine Laufzeit von 2 Jahren vorgesehen. Langfristig soll über das Forschungsprojekt ein Dialog mit der Landwirtschaft bzw. ein Praxisnetzwerk Landwirtschaft aufgebaut werden.
Das Projekt hat das Ziel die Entwicklung von Anpassungsstrategien im Land- und Wassermanagement der Landwirtschaft zu begleiten. Mit Hilfe eines Monitoring- und Vorhersagesystems soll das Wetter kleinräumig simuliert und so Aussagen über die Entwicklung des Bodenzustands (z. B. Bodenfeuchte) ermöglichen. Die Daten gehen über die momentan verfügbaren üblichen Wettervorhersagen hinaus. Das Agrarwetterangebot des Deutschen Wetterdienstes besteht nicht flächendecken hochauflösend. Den Landwirten sollen so bessere Entscheidungsgrundlagen zur Ausbringung von Dünger, einer Bewässerung, Aussaat- und Erntezeitpunkten etc. zur Verfügung stehen. ADAPTER ermöglicht es, kurzfristig mit Wettervariabilität, Extremen und Wasserressourcen umzugehen und behält auch langfristige klimawandelbedingte Veränderungen im Blick. Die Bodenfeuchtesensoren werden in NRW getestet. Für den Kreis Segeberg und Nordrhein-Westfalen sollen Wissen zu langfristigen Klimaveränderungen sowie entsprechende Anpassungsstrategien für die Landwirtschaft erarbeitet werden.
Die Klimaschutzleitstelle begleitet das Projekt. Ein erstes Interviewgespräch fand am 15.08.2019 statt. Ein gemeinsames Gespräch mit dem Kreisbauernverband und dem GERICS soll folgen.
Nach der positiven Resonanz zum 1. Segeberger Energieforum am Segeberger Wirtschaftstag 2017, wird am 12.11.2019 das 2. Segeberger Energieforum stattfinden.
Die Vorbereitungen und die Referentenanfragen laufen aktuell. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der WKS organisiert.
Förderung kommunaler Ladeinfrastruktur
Die vom Klimaschutzmanagement (KSM) erarbeitete Förderrichtlinie zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vom 30.6.2017 wurde am 14.03.2019 inhaltlich angepasst (DRS/2017/093-1).
Mittlerweile wurden 26 Förderanträge positiv beschieden. Das Verhältnis Normalladung zu Schnellladung beträgt hierbei ca. 1,6:1. Von den 650.000,-€ (Förderbudget 2018+2019) stehen aktuell noch etwa 295.000,00 Euro zur Verfügung. Die noch nicht vollständig vorliegenden 20 Anträge haben ein potentielles Fördervolumen von ca. 245.000,-€. Des Weiteren liegen 21 Interessensbekundungen mit einem potentiellen Fördervolumen von 210.000,-€ vor.
Aktuell sind im Kreisgebiet insgesamt 55 Ladestationen in Betrieb, von denen 18 mit Fördermitteln des Kreises errichtet wurden (neue und alte Förderrichtlinie des Kreises).
Die Standorte werden i.d.R. gemeinsam mit Betreiber, Bürgermeister*innen und KSM öffentlichkeitswirksam eingeweiht.
Legende:
Auto grün- Normal-Ladesäule in Betrieb
Auto blau- Schnell-Ladesäule in Betrieb
Säule grün- Förderbescheid ausgestellt
Säule gelb- Antrag in Bearbeitung
Säule pink- Voranfrage
Fragezeichen- weitere Standortvorschläge der KSM
Förderung Radverkehrsinfrastruktur
Die vom Kreis Segeberg erarbeitete Förderrichtlinie zum Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur trat am 07.12.2017 in Kraft und wurde am 14.03.2019 angepasst (DrS/2019/021)
Aktuell liegen dem Kreis 18 konkrete Anträge auf Förderung vor, wovon 13 positiv und einer negativ beschieden wurden. auch alle positiv beschieden wurden. Vier Förderanträge befinden sich noch in der Prüfung. Drei Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Weitere interessierte Gemeinden haben Kontakt aufgenommen.
Von den insgesamt 4 Mio. Euro Förderbudget (2018 und 2019) wurden aktuell ca. 3 Mio. Euro per Bescheid gebunden, Bescheide über weitere 783.000,-€ werden in Kürze folgen. Die zur Verfügung stehenden Fördermittel werden voraussichtlich ausgeschöpft.
Bisherige Projekte (Stand 20.08.2019)
- Bad Segeberg, Hamburger Straße (beschieden, umgesetzt)
- Boostedt, Querungshilfe K36 innerorts (beschieden, umgesetzt)
- Tensfeld, L68 Tensfeld-Damsdorf (beschieden)
- Gönnebek, GIK 150 (beschieden, umgesetzt)
- Norderstedt, Radweg entlang der AKN-Trasse (beschieden, in der Umsetzung)
- Bebensee + Leezen, Kremser Weg/ Bebenseer Weg (beschieden)
- Todesfelde + Fredesdorf, L167 (beschieden)
- Henstedt-Ulzburg, Radweg Beckersbergstraße (beschieden)
- Henstedt-Ulzburg, Radweg Schulstraße (beschieden, umgesetzt)
- Henstedt-Ulzburg, Radweg und Querungshilfe am Bahnbogen (beschieden)
- Negernbötel, Radweg Hamdorfer Weg (beschieden)
- Glasau, Radweg L306 (beantragt)
- Bad Segeberg, Abstellanlagen an Schule (beschieden)
- Bad Segeberg, weitere Abstellanlagen (beantragt)
- Gönnebek, Radweg K40/K52 (beschieden)
- Wahlstedt, Abstellanlagen am Bahnhof (beantragt)
- Stipsdorf, GIK58 zur K46 (angefragt)
- Weitere Anfragen aus Kattendorf, Schwissel, Schieren-Segeberg
Die nächste Sitzung des Radverkehrsbeirates findet am 25.9.2019 statt. Thema wird unter anderem eine geplante Informationsveranstaltung zum Thema „Radverkehrsplanung für Kommunen“ sowie weitere Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit sein.
Am 21.9. präsentiert sich der RVB neben anderen Akteuren auf dem Aktionstag in Bad Segeberg anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche. Hierzu wird im nächsten UNK-Ausschuss ausführlich berichtet.
Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes für kreiseigene Liegenschaften
Die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes für kreiseigene Liegenschaften wurde im November abgeschlossen (Bericht dazu in der Ausschusssitzung am 21.11.18)
Für die für die Umsetzung erforderliche Personalstelle für den Fachbereich V wurde beim Projektträger Jülich eine Förderung von 65% beantragt. Der positive Bescheid liegt vor. Die Stelle wurde durch den FB V ausgeschrieben und ist zum 01.10.2019 besetzt.
Nach Ablauf des Stromsponsorings durch die Energie und Wasser Wahlstedt Bad Segeberg GmbH (ews) im letzten Jahr soll der Standort nun zu einem Schnellladepunkt ausgebaut werden. Den Zuschlag für den Weiterbetrieb des gut frequentierten Standortes bekam nach Abstimmung der beteiligten Fachbereiche und der zentralen Vergabestelle des Kreises ebenfalls die ews. Die Umbauarbeiten werden nach Unterzeichnung des Gestattungsvertrages in Abhängigkeit der Lieferfristen voraussichtlich im ersten Quartal 2020 beginnen. Von dem Schnelladepunkt profitiert dann auch der Kreis mit seinen eigenen Elektrofahrzeugen, da bisher am Standort keine Schnellladung möglich ist.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
4,2 MB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
5,1 MB
|
|||
3
|
(wie Dokument)
|
1,3 MB
|
|||
4
|
(wie Dokument)
|
1,2 MB
|
|||
5
|
(wie Dokument)
|
837,8 kB
|
