Bericht der Verwaltung - DrS/2019/120
Grunddaten
- Betreff:
-
Familien und Kinder in der Gemeinschaftsunterkunft Schackendorf
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Jugendamtsleitung
- Bearbeitung:
- Manfred Stankat
- Verfasser 1:
- Kristoffersen, Dagmar
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Kenntnisnahme
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13.06.2019
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Sachverhalt
Sachverhalt:
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 09.05.2019 wurde um Berichterstattung des Jugendamtes zur Situation von Familien und Kindern in der Gemeinschaftsunterkunft Schackendorf gebeten. Diesem Wunsch wird wie folgt nachgekommen:
Aktuelle Situation
In der Gemeinschaftsunterkunft leben (Stand Mai 2019) 20 minderjährige Kinder in 8 Familien.
Diese Familien kommen aus 7 verschiedenen Ländern. Folgende Sprachen werden in den Familien gesprochen:
Mazedonien (Mazedonisch),Serbien (Serbisch), Armenien (Armenisch), Russische Föderation, Tschetschenien (Tschetschenisch), Georgien (Georgisch),Iran (Farsi), Irak (Kurdisch). Der Aufenthaltsstatus ist überwiegend geduldet. Eine Familie ist anerkannt und befindet sich auf Wohnungssuche.
Raumsituation für Kinder
- Die Zimmer sind mit standardisiertem Mobiliar bestückt. Es besteht aus einem Tisch, pro Person einem Stuhl, einem Spint und einem Bett.
- In diesem Raum spielt sich alles ab. Es wird hier geschlafen, sich an- und ausgezogen, gegessen, Besuch empfangen, Fern gesehen, telefoniert.
- Rückzugsmöglichkeit gibt es nicht
Neugeborene in der Gemeinschaftsunterkunft
- Für Wickeltisch oder Kinderwagen ist in der Regel kein Platz im Zimmer.
- Ein Gitterbett wird gestellt.
Schulkinder in der Gemeinschaftsunterkunft
- Im Zimmer gibt es keinen Platz für einen Schreibtisch zur Erledigung der Hausaufgaben.
- Gezielte Hausaufgabenbetreuung gibt es nicht. Einige Grundschulkinder gehen in die Hausaufgabenbetreuung der Schule, einige kommen zur Koordinatorin der Gemeinschaftsunterkunft ins Büro.
Spielzimmer
Seit Dezember 2018 gibt es ein Spielzimmer in der Gemeinschaftsunterkunft, das für gezielte Angebote geöffnet wird. Das Zimmer ist mit Kindertischen und
-stühlen sowie Spielzeug durch Spenden eingerichtet worden.
Für Geburtstagsfeiern wird der Gemeinschaftsraum genutzt.
Außengelände
Auf dem Außengelände gibt es Rutsche, Wippe, Sandkiste und eine Reckstange. Bälle können ausgeliehen werden. Der Bereich ist nicht eingezäunt.
Es ist davon auszugehen, dass die Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften der Bundesregierung, die in Kooperation mit verschiedenen Verbänden erarbeitet worden sind, nicht vollumfänglich in der Gemeinschaftsunterkunft umgesetzt werden bzw. nicht umgesetzt werden können. Das Jugendamt hat insofern Kontakt zum für die Gemeinschaftsunterkunft zuständigen Fachdienst aufgenommen.
Zum Beispiel haben die Flüchtlingskinder faktisch keine Räume, in denen sie für sich sein können. Nach Artikel 31 der UN-KRK hat jedes Kind das Recht auf Erholung und Spiel sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben. Das beinhaltet auch das Gewähren von Rückzugsorten.
Angebote für Familien und deren Kindern
Frühe Hilfen
Alle 14 Tage findet Mittwochvormittag in der Zeit von 10.00 -12.30 Uhr ein offenes Angebot für Familien mit Kindern bis zum Alter von drei Jahren statt. Eine Kinderkrankengesundheitspflegerin berät und begleitet die Familien mit ihren Kindern. Aktuell ist das Thema Zahngesundheit, das in Kooperation mit dem Fachdienst Gesundheit den Kindern und Familien spielerisch näher gebracht wird. Die Themen Stillen, Ernährung und Erziehungsfragen sind weitere Themen, die von der Kinderkrankengesundheitspflegerin in der Regel mit den Müttern besprochen werden.
Ehrenamtliche Angebote
Ehrenamtliche sind an zwei Nachmittagen in der Woche vor Ort und öffnen das Spielzimmer. Es finden aber auch bei gutem Wetter Aktionen draußen statt. Mit einigen Kindern wird zu einer Sporthalle in Segeberg gefahren und dort können dann die Ehrenamtlichen mit den Kindern die Halle nutzen. In den Sommer-monaten gehen Ehrenamtliche mit Kindern ins Freibad nach Bad Segeberg. Die Kosten für die Eintrittsgelder übernimmt der Soziale Dienst.
Bundesprojekt Kita-Einstieg
Jeden Donnerstagvormittag ist eine pädagogische Fachkraft des Jugendamtes - finanziert durch das Bundesprojekt Kita-Einstieg - vor Ort und öffnet das Spielzimmer für Eltern und deren Kinder. Es finden gezielte Spiel- und Bastelangebote statt. Auch hier steht die Fachkraft für Fragen der Eltern zur Verfügung. Die Fachkraft versucht, die Kinder in Regelangebote wie z.B. einen Kitaplatz zu integrieren.
Begleitung durch den Sozialen Dienst
Eine Familie wird seit Anfang letzten Jahres individuell durch den Sozialen Dienst unterstützt. Eine Fachkraft eines freien Trägers ist durchschnittlich 5 Stunden die Woche begleitend in der Familie.
Ein Kind besucht unregelmäßig eine Mädchengruppe in Segeberg. Spielzeug wurde für das Spielzimmer gesammelt. Das SD-Team Wahlstedt und die Fachdienstleitung der Region Ost tauschen sich mit dem Fachdienst Grundsatz- und Koordinierungsangelegenheiten Soziales und Integration und der Fachstelle Kinderschutz über die Situation der Familien aus. Besuche vor Ort fanden statt.
