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ALLRIS - Vorlage

Bericht der Verwaltung - DrS/2016/111

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

Sachverhalt:

Was genau steckt in einem Abfallbehälter? WZV lässt neue Abfallanalyse durchführen.

 

Wie wirkungsvoll sind unsere abfallwirtschaftlichen Maßnahmen? Lassen sich die u.a. im Abfallwirtschaftskonzept des Kreises aufgeführten Ziele erreichen? Wie voll oder wie schwer ist ein einzelner Abfallbehälter? Zur Beantwortung all dieser und weiterer Fragen hat der WZV in der Zeit vom 25. bis 29.04.2016 nach rund 5 Jahren wieder eine Abfallanalyse (die letzte umfassende Untersuchung des Restabfalls wurde im Mai 2011durchgeführt) durch und mit wissenschaftlicher Unterstützung durch die Technische Universität Hamburg-Harburg (TU Harburg) durchführen lassen. Über 10 Studenten und studentische Hilfskräfte mussten sich dabei durch den Inhalt von zuvor nach einem genauen statistischen System anonym ausgewählten Abfallbehältern kämpfen. Dazu wurden die herausgestellten Abfallbehälter am Abfuhrtag vor dem regulären Sammelfahrzeug durch ein zusätzliches Fahrzeug geleert.

 

Das Ergebnis soll helfen, einen genaueren Aufschluss darüber zu geben, was in den WZV-Abfallbehältern steckt und welche Veränderungen sich seit Einführung des WZV BioPlus-Entgeltmodels seit 2012 ergeben haben. Gibt es weiterhin z. B. noch Wertstoffmengen, die zusätzlich recycelt werden können? An welchen Stellen bedarf es ggf. noch weitergehender Anstrengungen? Wie groß oder klein können oder sollen Abfallbehälter zukünftig sein?

 

Derzeit ist die TU Harburg noch mit der Zusammenstellung ihres Gutachtens beschäftigt.

 

 

Neukalkulation der Abfallentgelte

Nachdem die Arbeiten zum Jahresabschluss 2015 soweit abgeschlossen sind, soll es nun mit der Neukalkulation der Abfallentgelte weitergehen. Alle seit der letzten (Grund)Kalkulation eingetretenen Veränderungen sollen dabei berücksichtigt werden. Die bestimmenden Faktoren sind dabei die weitestgehend erfolgte Auflösung der bisherigen Überschussrücklage, die stark angestiegene Bioabfallmenge, die aktuellen Entsorgungspreise für die Restabfälle, die sehr stark eingebrochenen Wertstofferlöse und die neue Tarifsituation BDE. Die zwischen der „Technik“ und dem „Finanzwesen“ bisher grob abgesteckte Vorgehensweise soll von der Beratungsfirma K+W durch ein entsprechendes Kalkulationsschema hinterlegt und entsprechend begleitet werden.

 

 

Umstellung der Restabfallentsorgung auf die neuen Vertragspartner

Mit dem Jahreswechsel endeten die bisherigen Entsorgungsverträge mit der Arbeitsgemeinschaft MVA Stapelfeld/Stadtreinigung Hamburg, wie bereits in der letzten Sitzung berichtet. Seit dem 02. Januar erfolgt die Anlieferung des Restabfalls nun bei den neuen Vertragspartnern in Glückstadt, Neumünster und Stapelfeld. Diese logistische Umstellung konnte ohne größere Probleme oder Schwierigkeiten durchgeführt werden. Die Umleitung der bisherigen Abfallströme auf den neuen Stand erfolgte nahtlos und ohne eine einzige Unterbrechung. Zwar haben auch die neuen Anlagen so ihre eine oder andere, jetzt erst für den WZV erkennbare „Eigenheit“. Diese konnten aber in jedem Einzelfall auf kurzem und direktem Weg mit dem jeweils auf den Anlagen Verantwortlichen geklärt werden. Es war erkennbar, dass auch auf Seiten der neuen Vertragspartner alles unternommen wurde, damit bereits die ersten Abfallanlieferungen des WZV zum Start der Zusammenarbeit erfolgreich durchgeführt werden konnten. Der WZV geht zuversichtlich davon aus, dass dieser Standard auch für die gesamte weitere Zeit der vertraglichen Zusammenarbeit gehalten werden kann.

 

 

WZV testet Abfallsammelfahrzeug mit Festaufbau

Seit dem ersten März testet der WZV ein Abfallsammelfahrzeug mit einem Drehtrommelaufsatz, ein sogenanntes Rotopress-Fahrzeug der Fa. Faun. Anders als bei den ansonsten beim WZV eingesetzten Fest- oder Wechselaufbaufahrzeugen wird bei diesem Fahrzeug die Verdichtung des eingesammelten Abfalls nicht durch Verpressen sondern durch die Drehbewegung der Fahrzeugtrommel erreicht. Das Fahrzeug ist mit einem dreiachsigen Fahrgestell ausgerüstet. Die maximale Zuladung liegt mit 11 Mg deutlich höher als bei den ansonsten standardmäßig beim WZV eingesetzten LOTOS-Fahrzeugen (8,5 Mg).

 

Nach den ersten Testeinsätzen zeigt sich, dass mit dem Fahrzeug, u.a. aufgrund der eingesetzten Schüttentechnik (Vollautomatik, geteilter Kamm), die Tonnensammlung etwas schneller zu bewerkstelligen ist als mit der bisher beim WZV eingesetzten Technik. Das theoretische Zuladegewicht konnte in der Praxis erreicht werden. Jedoch erfordert die bisherige Tourenplanung mindestens eine Zwischenentleerung am Arbeitstag. Aufgrund der bisherigen Erfahrung ist ein dezentraler Einsatz eines solchen Festaufbaufahrzeugs überall dort vorstellbar, wo der WZV über Möglichkeiten zur Entleerung und zum Abfallumschlag verfügt. Ein Einsatz des Fahrzeugs außerhalb eines Radius von ca. 20 km um eine solche Entleerungsstelle herum erscheint aufgrund der bisherigen Erfahrungen jedoch nicht sinnvoll.

 

 

Bioabfall wird jetzt offiziell in Lübeck verwertetSeit dem 1. März wird jetzt regelmäßig eine Teilmenge des Segeberger Bioabfalls in der mechanisch-biologischen Behandlungsanlage in Lübeck zu Biogas und Kompost verwertet. Der Grund dafür ist das Ergebnis einer von der Bioabfallverwertungsgesellschaft (BAV) im vergangenen Jahr durchgeführten Ausschreibung. Aufgrund der doch deutlich angestiegenen Erfassungsmengen an Bioabfall musste die BAV als 50/50 Gesellschaft der Stadtwerke Neumünster und des WZV Teilmengen zur externen Behandlung ausschreiben, da die eigenen Behandlungskapazitäten am Standort in Neumünster nicht mehr ausreichten und die Pläne zur Errichtung einer eigenen Biogasanlage aus wirtschaftlichen Gründen zunächst zurück gestellt werden mussten. Neben den 5.000 Mg/a die zur Weiterverarbeitung nach Lübeck gehen, werden weitere 5.00Mg/a aus dem Bereich Neumünster in Rendsburg bei der dortigen AWR entsorgt. Bisher lieferte der WZV nur sporadisch Mengen nach Lübeck, jetzt erfolgt dann auch eine kontinuierliche Biogasproduktion.  Der neue Entsorgungsvertrag hat eine  Laufzeit von ca. 7 Jahren.

 

Benchmarks

Seitdem die Benchmark-Zahlen des Jahres 2014 rund ein Jahr zuvor vorgelegt worden sind, hat sich der WZV bei den Leistungszahlen der Mitarbeiter um rund 9 % verbessert. Für 2016 hat man das Gesamtkonzept noch einmal überplant. Neues Ziel ist eine Leistungszahl auf 353 Gefäßen/Mitarbeiter/Arbeitstag. Das bedeutet eine weitere Steigerung; um den Bundesdurchschnitt zu erreichen fehlt jedoch immer noch Einiges. Das lässt einen wirtschaftlicheren Einsatz der Seitenladerfahrzeuge vermuten. Die Fahrzeugkosten Seitenlader im Vergleich zum konventionellen Heckladerfahrzeug unterscheiden sich nicht wesentlich. Daher ist das Ziel, den Anteil der Seitenlader deutlich, in diesem Jahr um zwei Fahrzeuge, zu erhöhen. Weiter werden Überlegungen zu einer dezentralen Fahrzeuggestellung angestellt, um Wegekosten einzusparen und im Probebetrieb wird demnächst für bestimmte Touren ein Ecomicfahrzeug getestet. Dieses habe einen festen Aufbau.

Das Haupteinspar- und Optimierungspotential liegt in den Personalkosten.

 

Duale Systeme starten neue Ausschreibungsrunde

Die dualen Systeme starten Ende März mit der Registrierungsphase für die neue Ausschreibungsrunde zur Erfassung von Glas und Leichtverpackungen (LVP). Insgesamt geht es um fast 280 neue Erfassungsverträge. Auch das Erfassungsgebiet des WZV ist davon betroffen. Der Vertrag des derzeit tätigen Sammelunternehmens läuft zum Jahresende aus.

 

 

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