Bericht der Verwaltung - DrS/2016/065
Grunddaten
- Betreff:
-
Vorabinformation zur Erstellung einer energetischen Bestandsaufnahme und eines Sanierungsfahrplans für die kreiseigenen Liegenschaften (Teilkonzept Liegenschaften)
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Kreisplanung, Regionalmanagement, Klimaschutz
- Bearbeitung:
- Heiko Birnbaum
- Verfasser 1:
- Birnbaum, Heiko
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz
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Vorberatung
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27.04.2016
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Sachverhalt
Ausgangslage
In der 6. Sitzung des Kreisklimarates am 4. Februar 2016 wurde festgestellt, dass für eine wirtschaftlich und energetisch optimale Weiterentwicklung des kreiseigenen Gebäudebestands eine energetische und bauliche Bestandsaufnahme aller Liegenschaften notwendig ist. Eine solche vollständige Bestandsaufnahme liegt nicht vor. Aus einer solchen Bestandsaufnahme können aufeinander abgestimmte Maßnahmenoptionen entwickelt werden, die die Grundlage für langfristig sinnvolle Investitionsentscheidungen und Prioritäten bilden (Sanierungsfahrplan). Für die Erstellung und Umsetzung können Fördermittel eingeworben werden.
Wie Beispiele aus dem Kreis Plön und weiteren Kommunen zeigen, kann zudem allein durch eine örtlich und zeitlich hoch aufgelöste Erfassung und Auswertung von Gebäudeenergiedaten der Gebäudebetrieb durch geringinvestive Maßnahmen energetisch deutlich optimiert werden (kommunales Energiemanagement). Ohne solch eine automatisierte Verbrauchserfassung und zentrale Zusammenführung der Daten werden Fehleinstellungen und Fehler im Anlagenbetrieb wie Leckagen, defekte Pumpen etc. oft nicht rechtzeitig festgestellt oder korrekt lokalisiert.
Für die Umsetzung von energetischen Maßnahmen aus einer Bestandsaufnahme und die Realisierung eines umfassenden kommunalen Energiemanagements wird eine interne oder externe Fachkraft benötigt, die sich vollumfänglich diesen Aufgaben widmet. Der Vorteil einer internen Fachkraft liegt bei der Förderfähigkeit einer solchen Stelle. Eine solche Stelle ist aufgrund der ausgelösten Einsparungen und der zur Verfügung stehenden Fördermittel mindestens kostenneutral realisierbar.
Empfohlene Schritte
Es wird empfohlen, eine energetische und bauliche Bestandsaufnahme inclusive Abschätzung der Raumbedarfsentwicklung für alle Kreisliegenschaften zu beauftragen. Hierzu wird zum folgenden UNK-Ausschuss eine Vorlage erstellt. Fördermittel müssen vor der Beauftragung beantragt werden. Hierzu kommt insbesondere eine Förderung über die Kommunalrichtlinie in Frage (Teilkonzept Liegenschaften). Die Förderquote liegt in diesem Fall bei 50% und es besteht die Option, nach Erstellung der Bestandsaufnahme eine zu 65% geförderte Stelle für die Umsetzung einzurichten. Ferner wird eine ausgewählte Maßnahme zu 50% bezuschusst.
Sobald die Bestandsaufnahme vorliegt, wird empfohlen - wie oben bereits beschrieben - eine geförderte Stelle für die Umsetzung der Maßnahmen und die Ausweitung des Energiemanagements zu schaffen.
Erwartete Kosten und Einsparungen
Die maximalen Ausgaben für eine Bestandsaufnahme sind durch den Fördermittelgeber gestaffelt nach der Gebäudefläche vorgegeben.
Eine Personalstelle wird für zwei Jahre gefördert, die Kosten sind für diesen Zeitraum aufgeführt. Eine Anschlussförderung von einem Jahr kann beantragt werden.
Die Förderung für eine ausgewählte Maßnahme ist an die Personalstelle gekoppelt. Hierbei kann es sich um eine ohnehin geplante Maßnahme handeln, die durch zusätzliche Anforderungen des Fördermittelgebers voraussichtlich etwas verteuert wird (Schätzung: 50.000€).
Für den Ausbau des Energiemanagements fallen Kosten für den Einbau von Mess-und Regelungstechnik an. Diese betragen je nach Gebäudegröße jeweils etwa 5.000-25.000 Euro (nur Erfassung und Überwachung, keine Fernsteuerung). Für Schulen, Bildungseinrichtungen und Sportstätten wird der Einbau mit 40% bezuschusst (gilt mindestens für 2016 und 2017). Durch diese Maßnahme und die daraus abgeleiteten Optimierungsmaßnahmen ergibt sich Erfahrungsgemäß ein Einsparpotential von 5-15%. Bei einer geschätzten Einsparung von 10% ergibt sich somit über einen Betrachtungszeitraum von 5 Jahren eine Einsparung von ca. 350.000€. Alle Zahlenwerte sind nachfolgend zusammengefasst aufgeführt.
Posten | Zusätzliche Ausgaben | Zuschüsse | Einsparungen über 5 Jahre |
Bestandsaufnahme | 40.800 | 20.400 |
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Personalstelle | 113.184 | 73.570 |
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ausgewählte Maßnahme | 50.000 | 200.000 |
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Ausbau Energiemanagement | 240.000 | 74.000 | 355.000 |
Summe | 443.984 | 367.970 | 355.000 |
Einnahmen minus Ausgaben | 278.990 |
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In Summe ist durch die vorgeschlagenen Schritte mit Mehreinnahmen in Höhe von etwa 280.000 € innerhalb von fünf Jahren zu rechnen. Zusätzlich sind weitere Einsparungen durch die Verringerung des Personalaufwands bei der Verbrauchsdatenerfassung und der Störungsbeseitigung, der Entlastung der ISE durch eine zusätzliche Personalstelle sowie durch wirtschaftlich optimierte Investitions- bzw. Sanierungsentscheidungen zu erwarten.
