Drucksache - DrS/2016/027
Grunddaten
- Betreff:
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Leitprojekt "Demografie und Daseinsvorsorge - Kreis Segeberg 2030" - Projekt aus der ZielgruppenAG Senioren: "SeniorenNetz Kreis Segeberg"
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Drucksache
- Federführend:
- Soziale Sicherung
- Bearbeitung:
- Susanne Stürwohldt
- Verfasser 1:
- Frau David
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Sozialausschuss
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Vorberatung
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25.02.2016
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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08.03.2016
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Erledigt
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Kreistag des Kreises Segeberg
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Entscheidung
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10.03.2016
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Sozial- und Hauptausschuss empfehlen dem Kreistag, eine Informationsplattform für ältere Menschen im Kreis Segeberg (Arbeitstitel: SeniorenNetz Kreis Segeberg) aufzubauen.
Es handelt sich um zusätzliche freiwillige Leistungen des Kreises Segeberg, die ausdrücklich nur zu den in der Vorlage genannten Zwecken verwendet werden dürfen außerhalb des Landesrahmenvertrages. Mit dem Pflegestützpunkt sowie mit den Honorarkräften sind entsprechende Vereinbarungen zu treffen.
Sachverhalt
Sachverhalt:
Auch im Kreis Segeberg ergeben sich Herausforderungen infolge des demografischen Wandels. Die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 wird durch deutliche altersstrukturelle Veränderungen geprägt sein. Um fast ein Drittel gegenüber 2011 wird die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren wachsen.
Die Bedarfslagen von älteren Menschen führen zu einer Abwanderungstendenz aus dem ländlichen Raum in die größeren Kommunen. Dem gegenüber steht der grundsätzliche Wunsch, möglichst lange in der eigenen Wohnung oder zumindest in der vertrauten Umgebung zu bleiben. Dies ist untrennbar mit der Notwendigkeit verbunden, die stationäre Heimaufnahme zu verzögern.
In diesen Zusammenhängen von verschiedenen Bedürfnissen und Herausforderungen sind zahlreiche Akteure gefragt. Eine Schlüsselfunktion kommt den Kommunen als Lebens- und Wohnort der Menschen zu. Diese kommunale Verantwortung gründet sich nicht allein auf humanitäre Aufgaben und teils rechtlichen Zuständigkeiten. Kommunen sollten aus eigenem ökonomischem Interesse das Thema Wohnen im Alter als zukunftsträchtiges Handlungsfeld begreifen. Alternativ kann es nämlich den Bedarf an zusätzlichen, auch stationären Pflegeplätzen erhöhen. Je mehr es gelingt, einer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit vorzubeugen und den Zeitraum der häuslichen Versorgung zu verlängern, desto weniger wird die Alterung unserer Gesellschaft für die Kommune zu finanziellen Mehrbelastungen führen.
Wenn Personen heute in Rente gehen, sind sie häufig bei guter Gesundheit. Ein zunehmender Teil dieser Altersgruppe will sich in der Gemeinschaft beteiligen, sucht Angebote für Aktivitäten oder engagiert sich im Ehrenamt.
Der Kreis Segeberg möchte seinen Teil dazu beitragen, dass Informationen über Angebote für ältere Menschen, für Pflegebedürftige oder deren Angehörige an zentraler Stelle zusammengetragen werden. Mit der übergeordneten Sicht durch den Kreis können umfassende Leistungen mit dem regionalen Bezug zum Kreis Segeberg gebündelt werden. An einer Stelle können Angebote aller Kommunen dargestellt werden. Diese effiziente und effektive Möglichkeit wird dem Informationswunsch aller Betroffenen gerecht. Zudem kann das „SeniorenNetz Kreis Segeberg“ mit seiner Vielzahl an Angeboten über die unterschiedlichen Möglichkeiten des Kreises beworben werden, z. B. über die kreiseigene Öffentlichkeitsarbeit.
Das geplante Online-Angebotsportal (Arbeitstitel: „ SeniorenNetz Kreis Segeberg“) soll daher einen umfassenden Überblick über bestehende Angebote, Unterstützungs- und Dienstleistungen vor allem für Seniorinnen und Senioren bieten.
Über das „SeniorenNetz Kreis Segeberg“ sollen Informationen zu Angeboten und Anlaufstellen aus den Themenfeldern
- Freizeit/Betreuung,
- Hilfe und Unterstützung im Alltag,
- Gesundheit und Prävention,
- Seniorenbeiräte,
- Beratung,
- Demenz und weitere alterungsbedingte Erkrankungen sowie
- Pflege
abrufbar sein. Neben einer Strukturierung in thematischen Menüs soll den Nutzern zudem eine räumliche Abfrage über eine Umkreissuche („Was ist eigentlich bei uns in der Nähe?“) ermöglicht werden.
Daneben sieht die inhaltliche Konzeption folgende Informationsbereiche vor:
- Finanzielle Hilfen und Unterstützung (Pflegekasse, Sozialhilfeträger, sonstige Unterstützungsangebote),
- Weitere Informationen (Ideen- & Themenspeicher für weiterführende Literatur, Broschüren etc.) sowie
- Wohnen im Kreis Segeberg (denkbar ist an dieser Stelle Ergebnisse der AG Planen und Wohnen einfließen zu lassen).
- Daüber hinaus ist denkbar, später weitere Ergebnisse anderer Projektarbeitsgruppen einfließen zu lassen.
Es ist vorgesehen, die Nutzer beim „Durchklicken von Untermenüs“ zu den einzelnen Themen nicht allein zu lassen, sondern zu versuchen, als zielgruppenspezifisches Navigationselement eine Fragenstruktur zu entwickeln, die die Nutzer in einem Dialogprozess zur gewünschten Information navigiert.
Im bisherigen Projektverlauf wurden
- eine inhaltliche Konzeption für das SeniorenNetz erarbeitet,
- eine Bestandsaufnahme bestehender Angebotsstrukturen über eine Befragung der Gemeinden im Kreis Segeberg initiiert,
- eine Recherche weiterer für eine Bestandsaufnahme des bestehenden Versorgungs- und Unterstützungsangebotes zu nutzende Datenquellen durchgeführt.
Da die Rückmeldungsquote im Rahmen der o.g. Befragung der Gemeinden zu den ortsansässigen Angeboten für ältere Menschen leider bislang gering war, sind an dieser Stelle weitere Recherchen notwendig, um die Angebotsstruktur und -vielfalt im Kreis darstellen zu können.
Zu jedem Menüpunkt sollen dem Nutzer kurze erklärende Texte zur Verfügung gestellt werden.
Die Erstellung dieser redaktionellen Texte sowie die Recherche und das Einpflegen von Angeboten sollen in der Aufbauphase durch Externe Kräfte auf Honorarbasis erfolgen. Es handelt sich hierbei um Mitarbeiterinnen die in Teilzeit beim Pflegestützpunkt angestellt sind und daher über die nötigen Hintergrundkenntnisse verfügen. Die Honorarkosten in dieser Aufbauphase können aus Projektmitteln „Kreis Segeberg 2030“ gedeckt werden.
Ferner muss eine Internetseite mit ihren Inhalten stets aktuell sein. Entscheidet man sich für ein Informationsportal für Seniorinnen und Senioren, ist bereits im Vorwege verbindlich zu sichern, wer für die laufende Aktualität, insbesondere der Adressen, Angebote und Kontakte, verantwortlich ist. Dieser Aufwand kann von dem vorhandenen Personal des Fachdienstes Soziale Sicherung nicht abgedeckt werden.
Alternativ kann insbesondere die laufende Pflege und Aktualisierung durch einen Kooperationspartner erfolgen, der gut in der Fläche vernetzt ist und selbst eine gewisse Bekanntheit hat sowie Vertrauen genießt.
Der Pflegestützpunkt des Kreises Segeberg signalisierte auf Anfrage Bereitschaft, die laufenden Aktualisierungen zu übernehmen. Es würde sich dabei um zusätzliche Leistungen des Pflegestützpunktes außerhalb des Landesrahmenvertrages handeln.
Mit dem Pflegestützpunkt sowie mit den Honorarkräften wären entsprechende Vereinbarungen zu treffen.
Die Internetseite soll als Menüpunkt in die bestehende Seite des Kreises Segeberg (www.segeberg.de) eingebettet werden. Somit fallen für den Aufbau der Seite sowie für das Hosting keine weiteren Kosten an. Die Honorarkräfte sowie die im Fachbereich III verantwortlichen Ansprechpartnerinnen werden im Rahmen einer Inhouse-Schulung für das Arbeiten auf der Internetseite geschult.
Finanzbedarf:
2016 (Aufbauphase)
- Honorare =3.000 €
- Schulungskosten=kostenneutral
- Aufbau der Seitenstruktur =kostenneutral
- EDV-Betreuung“ (Hosting) =kostenneutral
Aufgrund der Einbettung in die bestehende Internet-Präsenz des Kreises entfallen keine Kosten für Programmierung und Gestaltung einer Seite.
Die Kosten in Höhe von 3.000 € sind aus den Projektmitteln Kreis Segeberg 2030 gesichert.
2016 (Anlaufphase)
Angebot des Pflegestützpunktes
- regelmäßige Aktualisierung von „Angebotskarten“= 1.050 €
In den ersten sechs Monaten nach Bereitstellung des SeniorenNetzes wird mit einem Arbeitsaufwand von ca. zwei Stunden je Woche gerechnet.
2017 (laufender Betrieb nach Anlaufphase)
- regelmäßige Aktualisierung von „Angebotskarten“= 525 €
Nach der Anlaufphase von sechs Monaten nach Bereitstellung des SeniorenNetzes wird mit einem laufenden Arbeitsaufwand von ca. einer halben Stunde je Woche gerechnet.
Für die Anlaufphase sowie den laufenden Betrieb danach wurde jeweils der Stundensatz einer Verwaltungskraft zugrunde gelegt.
Deckungsvorschlag: Dieser Betrag von 1.050 € (in 2016) kann aus dem Budget des FB III im Rahmen der gegenseitigen Deckungsfähigkeit finanziert werden.
Abschließend sei noch auf die Strategischen Ziele des Kreises Segeberg hingewiesen:
Ziffer 5.2
Der Kreis Segeberg wird ein Leitbild „demografische Entwicklung“ erarbeiten, um Antworten zu geben auf die vielfältigen Herausforderungen, die durch die immer älter werdende Bevölkerung auf die Gesellschaft zukommen. Dazu gehören u.a.:
der Erhalt einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung,
ein bedarfsorientierter ÖPNV, der den Mobilitätsanforderungen aller Menschen gerecht wird,
die Sicherstellung der Qualität bei der Versorgung, Betreuung und Pflege,
eine altersgerechte Gestaltung des Umfelds, die eine aktive Teilnahme am öffentlichen Leben und an Freizeit- und Bildungsangeboten ermöglicht und die Ansiedlung junger Menschen.
Ziffer 5.7
Der Kreis Segeberg setzt sich für die Einrichtung und Vernetzung möglichst ortsnaher Beratungs- und Betreuungsangebote für alle Bevölkerungsgruppen ein.
Die Ergebnisse des Projektes „Kreis Segeberg 2030“ mit den Bereichen Pflege/Senioren, Menschen mit Behinderung, Gesundheit, ÖPNV/Mobilität und Planen/Wohnen sollen in einem Bericht zusammengefasst und gleichzeitig als Grundlage für das Leitbild zur Daseinsvorsorge genutzt werden, wie es im Teilplan 1111 dargestellt wird.
Insofern dient das Projekt des Kreises Segeberg über die Verankerung im Haushalt u.a. auch dazu, die von der Politik einstimmig beschlossenen Strategischen Ziele zu operationalisieren.
Finanz. Auswirkung
Finanzielle Auswirkungen:
| Nein |
X | Ja: |
X | Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten |
| Aufbauphase: 3.000 €aus Projektmitteln „Kreis Segeberg 2030“ Anlaufphase: 1.050 € (in 2016) laufender Betreib: 525 € |
| Mittelbereitstellung | |
X | Teilplan: Aufbauphase: Teilplan 11 11 100 – Konto: 54317 (75% Erstattung über Konto 4141 entsprechend der Förderquote) Anlaufphase & laufender Betrieb: Teilplan 31 52 400 – Konto 531714 | |
| In der Ergebnisrechnung | Produktkonto: |
| In der Finanzrechnung investiv | Produktkonto: |
| Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung | ||
| in Höhe von |
| Euro |
| (Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen) | ||
| Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch | |
| Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto: |
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| Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto: |
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Bezug zum strategischen Management:
| Nein |
X | Ja; Darstellung der Maßnahme: siehe Strategische Ziele des Kreises insbesondere im Bereich Demografie und Soziale Sicherheit Nr. 5.2, 5.3, 5.7, 5.9, und 5.13, aber auch in anderen Bereichen, z. B. Bildung, Kultur, Sport (6.7, 6.10)
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Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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102 kB
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2
|
(wie Dokument)
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65 kB
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