06.03.2023 - 4.2 Sachstand Sicherstellung Hausärztliche Versorgung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.2
- Datum:
- Mo., 06.03.2023
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Bericht der Verwaltung
- Federführend:
- Gesundheit
- Bearbeitung:
- Beate Zierke
- Ziele:
- 3. Ziel 3 - gesundes und soziales Aufwachsen
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Frau Dr. Emken berichtet, dass die Ärztegenossenschaft nach dem Vergabeverfahren nun der zentrale Ansprechpartner sei. Es habe bereits zwei Sitzungen gegeben um noch mehr Attraktivität zu erreichen. Es sei überlegt worden, wo man sich präsentieren könne, um z. B. Student*innen anzuwerben. Insgesamt sei festzustellen, dass die jetzige Generation mehr Work-Life-Balance fordere. So werden beispielsweise nach einer Beförderung eher die Stunden reduziert, um bei gleichem Gehalt mehr Freizeit zu erhalten. Dies sei nachvollziehbar, helfe aber nicht, dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Es sei bisher nur eine Weiterbildungsärztin mit Bindung gefunden worden. Dennoch gebe es weitere Interessent*innen und zwei Ärzte seien ohne Bindung in den Kreis Segeberg gekommen. Diese werden im Rotationsverfahren in mehreren Praxen eingesetzt. Was gerne angenommen werde, sei der Wohngeldzuschuss und bei der Beantragung würde man gut mit den Ärzt*innen ins Gespräch kommen. Es gebe mehrere „Umdisponierer“, die nach einem anfänglichen Facharztstudium zu einem späteren Zeitpunkt zum Hausarzt umschwenken.
Für das 2. Quartal 2023 sei geplant, die niedergelassenen Ärzt*innen mit den Kolleg*innen der Kliniken zu vernetzen. Für das 2. Halbjahr 2023 sei geplant, die Politik zu einem Austausch einzuladen. Auf der Seite der WKS gebe es Informationen zu dem Thema. Frau Dr. Emken bittet um Rückmeldung zu Verbesserungsvorschlägen.
Problematisch bei der Patientenversorgung sei die Bundesgesetzgebung, durch die Praxen keine weiteren Vergütungen für neue Patient*innen erhalten würden. Dies führe dazu, dass keine neuen Patient*innen in den Praxen aufgenommen und diese damit nicht versorgt werden. Hier könne der Kreis leider nicht unterstützen und auch keine ärztliche Versorgung z. B. von Geflüchteten vornehmen. Auf Nachfrage von Herrn Krysiak teilt Frau Dr. Emken mit, dass es immer mehr Einwohner*innen gebe, die keinen Hausarzt hätten. Eine Alternative würden die Anlaufpraxen bieten oder es werde auf Fachärzte ausgewichen. Herr Weihe spricht sich dafür aus, auf die Parteien im Bundestag Einfluss zu nehmen, denn die Situation müsse dringend verbessert werden.
Frau Hahn-Fricke lobt den bisherigen Verlauf des Projekts. Sie erklärt, dass das Wohngeld nach ihrer Erinnerung an die Teilnahme am Programm gekoppelt sei. Frau Dr. Emken teilt mit, dass es zwei verschiedene Sachverhalte gebe. Zum einen werden gemäß Beschluss bis zu fünf Plätze im Klinikbereich finanziert. Zum anderen gebe es die Ärzte in de Praxen, deren Klinikzeit bereits absolviert sei. Für diese Ärzt*innen gebe es keine Möglichkeit, einen Vertrag abzuschließen. Konkret gebe es zur Zeit zwei Ärzte, die das Wohngeld in Anspruch nehmen und in absehbarer Zeit eine Hausarztpraxis im Kreis übernehmen werden. Die Zusammenarbeit mit den Unis in Kiel und Lübeck zahle sich positiv aus und es zeichne sich ab, dass eine frühe Bindung der Studierenden an den Kreis positiv sei. Im Kreis Segeberg gebe es mehr Weiterbildungsassistenten, als in anderen Kreisen. Das zur Verfügung stehende Auto für die Praktikanten werde sehr gut angenommen und ein weiteres Auto würde mit Sicherheit ebenfalls gut genutzt werden. Eine Alternative könne ein E-Bike sein.
Auf Nachfrage von Frau Brügmann teilt Frau Dr. Emken mit, dass grundsätzlich zur hausärztlichen Versorgung auch die kinderärztliche Versorgung zähle. Im Bereich der Kinderärzte gebe es ähnliche Engpässe wie bei den Hausärzten.