02.05.2022 - 4.1 Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.1
- Datum:
- Mo., 02.05.2022
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Drucksache
- Federführend:
- Gesundheit
- Bearbeitung:
- Beate Zierke
- Ziele:
- 3. Ziel 3 - gesundes und soziales Aufwachsen
- Beschluss:
- vertagt
Wortprotokoll
Frau Dr. Walther stellt eine Präsentation vor. Diese befindet sich in der Anlage.
Herr Wrage stellt die neue Homepage vor. Auf Nachfrage von Frau Hahn-Fricke erläutert er, dass die Seite noch nicht online sei, da in der letzten OVG-Sitzung besprochen worden sei, dass erst ein Beschluss gefasst werden solle. Das Budget sei bis Jahresende auskömmlich, wenn es eine Fortführung geben solle, müssten neue Mittel bereitgestellt werden.
Frau Rimbach erklärt, dass es neben Herrn Melchert eine Zusammenarbeit/Kooperation mit der Ärztegenossenschaft gebe. Beide Verträge würden Ende 2022 auslaufen. Für eine Fortführung sei ein Vergabeverfahren nötig. Frau Hahn-Fricke bemängelt, dass der Kooperationspartner (Ärztegenossenschaft) nicht in der Vorlage genannt sei. Außerdem sei das Wohngeld für eine Ärztin in der Verbundweiterbildung einfach ausgezahlt worden. Die Vorlage sei nicht präzise genug. Beispielsweise sei nicht genannt, dass Azubis, die bereits im Kreis wohnen, ebenfalls gefördert werden sollen. Sie fordere eine umfassendere Information der Politik. Laut KT-Beschluss sollten fünf NäPa`s pro Jahr mit 1.000 Euro in 2020 und 2021 gefördert werden. Eine Evaluation sei nicht erfolgt und die Förderung werde 2022 ohne Beschluss weitergeführt.
Frau Jahn erinnert daran, dass Corona die Ausbildung unterbrochen habe und die Mittel nicht annähernd ausgegeben worden seien. Der Landrat ergänzt, dass in den Praxen primär Impfungen und Testungen durchgeführt worden seien. Für Weiterbildungen sei keine Zeit gewesen. Der Kreis sei noch nicht auf dem Stand, wo er geplant sein wollte. Es seien drei Beratungen in Kommunen für Medizinische Versorgungszentren (MVZ) erfolgt. Für die Werbung der WKS seien teilweise Mittel ausgegeben worden, hierüber sei im Aufsichtsrat diskutiert worden. Die NäPa`s seien wichtig für die Unterstützung der Praxen sowie für die Versorgung der Bevölkerung.
Frau Hahn-Fricke merkt weiter an, dass Herr Melchert gute Arbeit geleistet habe und die Gemeinden sehr zufrieden seien. Sie sehe die Arbeit als erledigt an und ein Kooperationspartner sei nicht erforderlich für 5 Anträge im Jahr. Sie schlägt vor, die Vorlage zu präzisieren und diesen Punkt später zu beraten. Der Landrat stimmt zu, dass hervorragende Arbeit geleistet wurde und führt aus, dass Herr Melchert an Unis für Ärzt*innen geworben habe. Da es im Fachdienst keine Ressourcen für das Bewerben gebe, sei der Kooperationspartner wichtig. Eine Unterstützung der Student*innen sei sinnvoll und wünschenswert.
Frau Rimbach ergänzt, dass die Verwaltung keine Ressourcen für die Verbundweiterbildung habe und die Fachexpertise unerlässlich, aber extrem zeitintensiv sei. Der Weiterbildungsverbund sei in Schleswig-Holstein ein Alleinstellungsmerkmal. Eine gute Sozialisierung der Ärzt*innen im Kreis erhöhe die Chance, dass diese mit ihren Familien hierbleiben.
Herr Melchert führt aus, dass alle Ärzte bezüglich einer Teilnahme an der Verbundweiterbildung angeschrieben worden seien. Das Aufsuchen der Praxen sei wichtig, durch Corona sei dieses nur eingeschränkt möglich gewesen. Es sei schwer, an künftige Ärzte heranzukommen. Ab 2025 müssten Studierende auch Praktika in Landarztpraxen absolvieren. Hierfür sei Mobilität ein wichtiges Thema. Die Kommunen könnten beim Suchen von geeigneten Praxen für Praktika unterstützen.
Frau Lüth berichtet, dass es zu den MVZ viele positive Rückmeldungen gebe und es gelungen sei, junge Mediziner*innen zu finden. Der Weiterbildungsverbund sei das Kernelement. In den letzten Monaten seien viele Gespräche mit niedergelassenen Ärzt*innen und Kliniken geführt worden. Hierbei sei erneut deutlich geworden, dass die Kliniken kein großes Interesse daran haben, Ärzte auszubilden, die nicht in der Klinik verbleiben. Von der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer werde je ein Vertreter*in dem Verbund beitreten.
Frau Hahn-Fricke stellt fest, dass die Verbundweiterbildung fünf bis acht Jahre dauere. Die Arzt*innen seien aber bereits jetzt überaltert und es werden dringend Lösungen benötigt. Sie schlägt vor, die 12 Arzt*innen, die nach alter Befugnis ausgebildet werden, zu akquirieren und fragt nach den Möglichkeiten. Herr Melchert klärt auf, dass die Azubis nur einen Abschnitt der Weiterbildung im Kreis Segeberg absolvieren und eine Bindung deshalb schwer sein. Der gesamte Zeitraum von fünf Jahren binde deutlich mehr an den Kreis. Hier sei das Mentoring wichtig um einen „Klebeeffekt“ zu erhalten. Zudem seien die Namen und Adressen der aktuellen Azubis aus Datenschutzgründen nicht bekannt, so dass diese nicht zentral angeschrieben werden können. Es gebe keine Möglichkeiten, jemanden zu verpflichten, im Kreis Segeberg zu bleiben. In einem Fall sei es gelungen, dass ein Arzt nach der Weiterbildung eine Praxis übernommen habe.
Herr Gade erklärt, dass die Überalterung bekannt sei und dass man hätte früher beginnen müssen. Herr Knobbe teilt mit, dass ein neuer Weg beschritten werde und man durch Corona zwei Jahre verloren habe. Das Projekt benötige mehr Wertschätzung und die Verlängerung der Koordination sei sinnvoll. Frau Lüth berichtet, dass der Verbund Strukturen schaffe. Um Ausbilder zu werden, sei ein komplexer Antrag notwendig, für den eine Begleitung gut sei. Weiter hätten die Studierenden nur Medizin studiert. Diese haben bisher z. B. noch nie eine KV-Abrechnung gesehen oder betriebswirtschaftliche Berechnungen durchgeführt. Dies erzeuge Unsicherheit vor der Selbständigkeit und müsse begleitet werden. Der Landrat bekräftigt, dass Unterstützung notwendig sei, um die Arzt*innen auf das Land zu holen. Herr Melchert ergänzt, dass aktuell nur wenige eine Einzelpraxis übernehmen möchten. Es gebe gleichwohl aber Bewerber*innen für die MVZ.
Herr Schulz und Frau Hahn-Fricke melden weiteren Beratungsbedarf in ihrer Fraktion an und bitten um Vertagung des Beschlusses. Frau Rimbach bittet darum, bestehende Fragen oder Vorschläge möglichst frühzeitig einzureichen, damit die Verwaltung reagieren kann.
Pause: 20:40 bis 20:55
Anlagen zur Vorlage
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612,2 kB
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Anlagen
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212,8 kB
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