25.07.2023 - 4.2 Mündlicher Bericht zur Schule am Kastanienweg
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.2
- Sitzung:
-
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Di., 25.07.2023
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Frau Terschüren verweist darauf, dass es in der nächsten Sitzung des BKS eine ausführliche Vorlage zum Sachstand geben wird. Der JHA wird diese ebenfalls zur Kenntnis erhalten.
Sie berichtet, dass der Kreistag 1983 die Übernahme der Trägerschaft für die Schule beschlossen habe. Das Schulgebäude gehöre der NDG (Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie), das dem Kreis zu Verfügung gestellt worden sei. Die sächliche Schulträgerschaft liege beim Kreis, die inhaltliche nicht. Die NDG habe dem Kreis nun mitgeteilt, dass das Gebäude anderweitig benötigt werde. Außerdem habe sich das Schulgesetz Richtung inklusive Beschulung geändert.
Die Schülerschaft bestehe nur zu einem geringen Teil aus Schüler*innen aus dem Kreis Segeberg, der Hauptteil komme aus anderen Kreisen und auch anderen Bundesländern. Die Kinder seien hauptsächlich in Stipsdorf und Travental untergebracht. Parallel zu der Thematik der Schule habe es Asbestprobleme im Kinderheim Stipsdorf gegeben. Hier sei der ursprüngliche Plan in Abstimmung mit dem Landesjugendamt gewesen, eine sukzessive Auslaufform in den nächsten 3 Jahren umzusetzen. Inzwischen gebe es hierzu einen neuen Sachstand, so dass unter Einhaltung bestimmter Auflagen das Kinderheim doch weiterbetrieben werden könne.
Es finden seit Wochen laufend Gespräche mit dem Leiter der Schule am Kastanienweg, Herrn Strekies, den Schulräten, dem Bildungsmanagement und der Schulverwaltung statt. Es bestehe großes Interesse seitens des Kreises, die Lehrer*innen zu halten, da diese besondere Kompetenzen aufweisen. Bezüglich einer Umstrukturierung sei bei den Lehrern abgefragt worden, welche „must-haves“ es gebe, damit kein Kind verloren gehe und die Belange der Kinder im Blick behalten werden. Künftig müsse ein neues Schulformat etabliert werden. Hierfür seien bereits Gespräche mit der Trave-Schule geführt worden um eventuell dort bestehende Maßnahmen ggf. aneinander anzupassen. Weiter seien erste Gespräche mit Wahlstedt, Bad Segeberg, Leezen, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Trappenkamp geplant. Am Ende müsse das Bildungsministerium dem neuen Konzept zustimmen und die Politik werde selbstverständlich eingebunden.
Herr Thedens gibt bekannt, dass die vorab gestellten Fragen sich weitestgehend beantwortet haben. Auf Nachfrage von Frau Saggau erläutert Frau Terschüren, dass Schüler*innen aus anderen Kreisen die Schule besuchen, weil dort entsprechende Angebote nicht vorhanden seien. Sie sehe aber auch die anderen Kreise in der Pflicht, ein bestmögliches Aufwachsen der Kinder möglich zu machen und entsprechende Angebote vorzuhalten. Die Anzahl der Kinder mit auffälligen Verhaltensweisen würden immer mehr werden und sie habe die Hoffnung, dass der Landesjugendhilfeausschuss sich mit der Thematik entsprechend auseinandersetze. Die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen würden das Handeln erschweren und die nun notwendigen Umstrukturierungen würden für das Jugendamt einen erheblichen Aufwand bedeuten. Frau Prohn spricht sich dafür aus, sich mit anderen Kreisen auszutauschen und gemeinsam in Kiel aufzutreten. Frau Terschüren klärt auf, dass in anderen Kreisen bereits ausschließlich inklusiv beschult werde. Nicht alle Landräte würden jedoch die bestehenden Probleme Richtung Kiel spiegeln.
Frau Schultz weist darauf hin, dass der Kreis Segeberg bereits ein Inklusionskonzept für Erwachsene erarbeitet habe, für Kinder würde dieses noch fehlen. Das Land habe den Beschluss nicht personell unterfüttert. Die appelliert dafür, ein entsprechendes Inklusionskonzept für Kinder zu erarbeiten. Eine Umsetzung werde voraussichtlich durch den Fachkräftemangel erschwert.