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ALLRIS - Auszug

26.09.2023 - 1 Einwohnerfragestunde I

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Wortprotokoll

Herr Wagner begrüßt die Gäste. Er lädt die Schüler*innen der Schule am Kastanienweg dazu ein, ihre Fragen zu stellen und Anregungen loszuwerden. Aufgrund der anwesenden Fernsehteams fragt er die Ausschussmitglieder, ob sie mit Film- und Tonaufnahmen einverstanden seien. Es gibt keinen Widerspruch.

 

Zunächst äußert sich Frau Kaletsch zur Schließung der Schule am Kastanienweg und bittet diesbezüglich um eine Expertise. Sie betont, dass in der Vorlage zu den eigenen Vorstellungen der Lehrer- und Schülerschaft nichts zu finden sei. Die Schüler stünden im Fokus und wie diese sich für ihre Schule einsetzen, würde zeigen, was ihnen ihre Schule bedeutet.

 

Der stellvertretende Schülersprecher Marian meldet sich zu Wort und spricht sich im Namen der Schüler*innen dafür aus, für wie sinnlos er die Schließung der Schule erachtet. Ohne den Zusammenhalt innerhalb der Schule würden die Kinder leicht wieder in ihre alten Probleme zurückfallen. Es sei für die meisten Schüler*innen sehr schwierig, sich in einer neuen Schule zurecht zu finden. Er plädiert statt einer Schulschließung für die Schaffung eines neuen Schulgebäudes oder einen Umbau. Alternativ würde auch eine Heimbeschulung in Betracht kommen. Die Schülervertretung setze sich seit April sehr für den Erhalt der Schule ein. Er lädt die Verwaltung und die Ausschussmitglieder ein, sich die Schule anzuschauen, da viele gar nicht wissen, wie diese Schule funktioniere. Auch die Lehrer spielten für die Schüler*innen eine wichtige Rolle. Sie helfen den Kindern dabei, mit emotionalen Ausbrüchen umzugehen und viele hätten die Schule erfolgreich beenden können, was an einer Regelschule niemals gelungen wäre.

 

Der Schülersprecher Tjark ergänzt und berichtet, dass er in der Vergangenheit viele Probleme an anderen Schulen gehabt habe. Bei allen acht Schulen, die er besucht habe, funktioniere es für ihn an der Schule am Kastanienweg am besten.

 

Marian fügt weiter an, dass eine Schließung der Schule am Kastanienweg auch negative Auswirkungen auf umliegende Schulen habe. Auf Regelschulen seien Kinder mit entsprechenden Problemen oft mit Mobbing konfrontiert . Viele Schulen würden Schüler*innen an die Schule am Kastanienweg weiterleiten, weil die Lehrerschaft an den Regelschulen überfordert sei. Es sei wichtig, dass Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen auch auf spezielle Schulen gehen. An der Schule am Kastanienweg werde bei der Bewältigung vieler Probleme geholfen. Schulbegleiter an den Regelschulen würden meist nicht viel helfen, aber die Lehrer der Schule am Kastanienweg würden immer zum Reden bereitstehen und könnten gezielter auf einzelne Kinder eingehen. Die Schule würde außerdem viele AGs anbieten, die den Kindern weiterhelfen.

 

Auch der ehemalige Schulsprecher Jonas möchte sich zur Schule äußern. Er habe in seiner Vergangenheit immer Probleme mit anderen Menschen gehabt und hat erst als er ins Kinderheim Stipsdorf und damit auf die Schule am Kastanienweg gekommen ist, gelernt, mit diesen Problemen umzugehen. Mittlerweile befände er sich in einem Ausbildungsverhältnis und komme dort gut zurecht, weil er gelernt habe, mit anderen Menschen umzugehen. Dies sei aus seiner Sicht niemals gelungen, wenn er an einer Regelschule verblieben wäre.

 

Xaver Kohot, der mittlerweile in Bayern lebt, berichtet davon, wie ihm die Schule zu seiner Schulzeit weitergeholfen hat. Er betont die Alternativlosigkeit dieser Schule und möchte vom Landrat wissen wie der aktuelle Stand zwischen der Diakonie und dem Kreis laute uns was die Lösungen für die Kinder seien.

 

Die Lehrerin Frau Rossow möchte in Erfahrung bringen, welcher Zeitraum bezüglich der Entscheidungsfindung über die Schule am Kastanienweg anberaumt ist.

 

Frau Rath äußert den Wunsch in den Prozess über die Beratung der Schule aktiv miteinbezogen zu werden. Das Kollegium kenne die Schüler*innen am besten und habe Konzepte entwickelt, den Schüler*innen zu helfen. Es wolle unterstützen, müsse dafür aber auch die Chance bekommen.

 

Abschließend fragt Marian Landrat Schröder, ob die Möglichkeit bestünde, dass er sich die Schule anguckt. Er habe ihn bereits in mehreren Briefen dazu eingeladen.

 

Herr Fossemer aus Itzstedt meldet sich zu einem anderen Thema zu Wort und betont, dass Kultur wichtig und notwendig sei. Er wolle wissen, warum der Kreistag die Kulturpreisträger nicht durch eine Person aussuchen ließe. Darauf erwidert Herr Wagner, dass es dazu eine Richtlinie des Kreises gebe, die bestimmt, dass es eine gemischte Jury aus einem Fachrichter und einem Sachrichter geben müsse. Landrat Schröder wirft ein, dass dies politisch so entschieden sei. Weiter möchte Herr Fossemer erfahren, warum die Beiträge der Kunst aus Partnerkreisen nur von einer Person bestimmt werden. Der Landrat kündigt einige Änderungen in diesem Bereich an.