20.09.2023 - 3.1 Umsetzungsprobleme bei ÖPNV-Maßnahmen zum Fahrp...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1
- Zusätze:
- mündlicher Bericht AK / SVG
- Datum:
- Mi., 20.09.2023
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Herr Mozer berichtet über Umsetzungsprobleme bei anstehenden ÖPNV-Maßnahmen. Es würde aufgrund der derzeitigen Dynamik auf dem Arbeitsmarkt Personal fehlen, was zunehmend Fahrtausfälle zur Folge habe. Die Maßnahme der Linie von Neumünster bis Bornhöved müsse auf den Dezember Fahrplanwechsel 2024 verschoben werden. Außerdem sei auch der Ausbau der Linie 7550 zwischen Bad Segeberg und Norderstedt bis Dezember diesen Jahres nicht umsetzbar. Alternative Umsetzungstermine seien nach den Osterferien, nach den Sommerferien oder spätestens im Dezember 2024. Des weiteren berichtet Herr Mozer, dass ASTs (Anrufsammeltaxis) seit Beginn des Sommers nicht geleistet werden können.
Ergänzend berichten Herr Rolider und Herr Steiner von der Firma Autokraft über die Personalprobleme. Seit Mitte des Jahres gebe es einen extrem hohen Krankenstand von etwa 15%. Subunternehmer könnten dies auch nicht vollständig auffangen. Es käme bereits seit Schulbeginn nach den Sommerferien von Montag bis Freitag zu 1,4 % Fahrtausfällen, was 60-65 Fahrten pro Tag entspreche. Am Wochenende würden sogar etwa 9% Fahrtausfälle verzeichnet werden. Die Personalgewinnung erweise sich zunehmend schwierig. So fänden bereits europaweite Ausschreibungen statt mit einem breiten Angebot, um den Job möglichst attraktiv zu gestalten. Beispielsweise würden Teilzeitdienste angeboten werden. Unter anderem wird auch im CITTI-PARK in Lübeck oder auf Jobbörsen um Mitarbeiter*innen geworben.
Herr Mozer bittet um eine Einschätzung zu der Verschiebung der Fahrpläne, woraufhin Herr Steiner erwidert, dass es wohl am realistischsten wäre, die Fahrpläne auf nach den Sommerferien 2024 zu verschieben.
Herr Nobis (AfD) merkt an, dass es im Kreis eine Arbeitslosenquote von ca. 5% gibt und möchte wissen, warum dennoch keine Fachkräfte gewonnen werden können. Herr Steiner teilt mit, dass dies vor allem an der Attraktivität des Berufes und der Bezahlung liege. Trotz Vertretung auf Jobmessen und im Internet müsse der Busbetrieb der DB Regio als Komponente der Deutschen Bahn unbedingt an Bekanntheitsgrad gewinnen.
Herr Wersig möchte wissen, wie viele Mitarbeiter*innen Autokraft im Kreisgebiet hat und wo die Mitarbeiter*innen verloren werden. Die Antwort darauf lautet 115 Fahrer im Kreis Segeberg. Außerdem gebe es verschiedenste Gründe, warum Mitarbeiter*innen aufhören im Unternehmen zu arbeiten. So würden einige den/die Arbeitgeber*in wechseln, wohingegen andere in eine ganz andere Branche wechseln.
Herr Brauer fragt, ob der Mitarbeiter*innenmangel ein Einzelthema im Kreis sei oder die ganze Branche betroffen ist. Darauf erwidert Herr Steiner, dass die ganze Branche betroffen sei. In anderen Kreisen müssten bereits jetzt Notfallfahrpläne gefahren werden.
Herr Kowitz erkundigt sich, ob dass die Probleme im Kreis Segeberg bisher nur die Fahrplanumstellung betreffen und die bisherigen Angebote weiterhin bestehen bleiben können. Dem stimmt Herr Rolider zu und ist optimistisch, dass die Maßnahmen zur Personalgewinnung Erfolg bringen werden und das Angebot gehalten werden kann.
Abschließend betont Herr Mozer nochmals, dass es sich um ein bundesweites Thema handele. Auch das europäische Ausland sei betroffen. Deshalb wäre die Konkurrenz international. Auch habe Deutschland nicht den besten Standortvorteil, weshalb viele Arbeitskräfte lieber ins Ausland gingen.