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ALLRIS - Auszug

27.06.2023 - 5.1 Informationen und Anfragen

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Wortprotokoll

 Frau Terschüren erläutert die Historie der Schule am Kastanienweg. Der Vertrag über die sächliche Schulträgerschaft mit der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie (NGD) sei 1983 geschlossen worden. Die Schule werde nicht durch den Kreis mitfinanziert. Die NGD erhält Schulkostenbeiträge je Schüler*in. Im Jahr 2022 sei die NGD auf den Kreis zugekommen in der Frage einer Erhöhung des Schulgeldes (Schulkostenbeitrag).  

 

Auf Landesebene seien Sonderschulen inzwischen gänzlich abgeschafft worden, die Schule am Kastanienweg sei landesweit die letzte Institution dieser Art. Zur Zeit würden insgesamt 49 Kinder, davon 16 Kinder aus dem Kreis beschult. Die anderen Schüler*innen kämen aus dem Kreisgebiet, aber auch aus anderen Kreisen und auch aus anderen Bundesländern. Der Kreis habe eine Anfrage beim Land gestellt, wie mit der Schulträgerschaft umzugehen sei. Der Schulrat, Herr Schwarz, sei involviert. Ebenso sei Herr Strekies als Schulleiter bei allen Gesprächen über das weitere Vorgehen regelhaft zugegen. Es sei festgestellt worden, dass der geltende Vertrag nicht mehr rechtmäßig und die Schulform vor dem Hintergrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen zudem nicht mehr zeitgemäß sei.


Im Jahr 2022 habe es Gespräche mit der NGD gegeben. Inzwischen hätten den Kreis die Infos über die Schließung der Einrichtung in Stipsdorf erreicht und die Schließung der Schule sei beim Land beantragt worden. Die Frage, ob das Land die Trägerschaft übernehmen werde, sei negativ beantwortet worden.

 

Es gebe jedoch inzwischen Überlegungen seitens des Kreises über neue Formate für die Schule. Die Idee sei es, eine Schule ohne Schüler*innen zu schaffen und die Schüler*innen in unterschiedlichen Projekten an bestehenden Schulen anzudocken. Für einige der Schüler*innen seien kleine Einheiten wichtig. Die Lehrer*innenschaft der Schule am Kastanienweg sei hochmotiviert und kompetent und solle nach Möglichkeit gehalten werden. Für die Umsetzung sei eine Genehmigung des Landes erforderlich. Herr Schwarz ergänzt, dass ein Konzept noch nicht vorliege und ein Fahrplan für die Beteiligung der erforderlichen Stellen erstellt werden müsse. Erst danach werde das Land eingebunden.

 

Auf Nachfrage von Frau Prohn teilt Frau Terschüren mit, dass mit dem Lehrerkollegium bereits erste Gespräche geführt worden seien und die Verwaltung bislang keine Kenntnis zu Kündigungen habe. Ein möglicher Weggang einzelner Lehrer*innen wäre zutiefst zu bedauern.

 

Frau Terschüren gibt weiter bekannt, dass kein Kind durchs Raster fallen solle und Gespräche mit anderen Jugendämtern zu führen seien, um individuelle Lösungen zu finden. Fakt sei, dass die NGD das Gebäude künftig nicht mehr zur Verfügung stellen werde: es liege zudem ein erheblicher Sanierungsstau vor. Herr Wenzel macht deutlich, dass die Kinder aus dem Kreis Segeberg Priorität in der Versorgung hätten. Die Ressourcen, die für die Kinder aus dem Kreis Segeberg zur Verfügung gestellt werden, müssten auch überwiegend für diese genutzt werden. Auf Nachfrage von Herrn Thedens erklärt Frau Terschüren, dass das Schulgesetz die Finanzierung regele und die stationäre Unterbringung durch das Jugendhilferecht abgerechnet werde.

 

Herr Wagner erkundigt sich, ob die Politik an einigen Stellen unterstützen könne. Frau Terschüren teilt mit, dass überlegt werden müsse, wie der wachsende Bedarf an Fördermaßnahmen wie zum Beispiel TIP-Maßnahmen gedeckt werden könne. Es sei auch wichtig, die Kompetenzen der Lehrer*innen zu fördern. Vor den Haushaltsberatungen sei eine Vorlage bezüglich des weiteren Vorgehens geplant.