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ALLRIS - Auszug

21.04.2022 - 3.1 Neubau Haus A der Kreisverwaltung - Vorentwurf ...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Wortprotokoll

 Frau Lexau führt in die Vorlage ein. Herr Voss stellt die Pläne anhand einer Präsentation vor.

 

Pause: 18:55 – 19:05 Uhr

 

Herr Schroeder merkt an, dass 1.500 m² Sitzungspavillon, eine Kantine mit 410 m² und weitere Konferenzräume mit insgesamt 620 m² im Haus A geplant seien und fragt, ob dies nicht zu viel sei. Weiter erkundigt er sich nach den Kosten für den Sitzungspavillon. Frau Lexau erklärt, dass der Pavillon als Erweiterung und Teilersatz des KT-Saals erforderlich sei. Im Zuge der Neuplanung Haus A sei aus Brandschutzgründen ein zweiter baulicher Rettungsweg notwendig. Dieser dürfe aus Denkmalschutzgründen nicht als Treppe außen am Gebäude gebaut werden, so dass im Gebäude Platz verloren gehen werde. Zur Zeit werde geprüft, ob eine Treppe im Foyer oder in der linken Ecke im KT-Saal gebaut werden könne. Die Verwaltung würde dringend große Räume für Zusammenkünfte oder Schulungen benötigen. Die Kosten für den Pavillon würden oberirdisch rund 1,6 Mio. € brutto betragen. Die Kellerräume werden auf jeden Fall für Archiv und Lüftungszentrale benötigt. Herr Voss teilt mit, dass der Pavillon auch zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden könnte. In diesem Fall müsste aber die Decke verstärkt werden, was zusätzlich 200.000 € Kosten verursachen würde. Ein Bau im Bestand sei immer teurer und ggf. müssten die neu angelegten Außenanlagen wieder entfernt und später erneut angelegt werden. Die Kosten seien insgesamt deutlich höher, zumal weitere Preissteigerungen zu erwarten seien.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kowitz teilt Frau Lexau mit, dass aufgrund interner Umfragen unter den Mitarbeiter*innen ein Bürokonzept erstellt worden sei. Es gebe Fachdienste, die trotz Digitalisierung weiterhin größeren Publikumsverkehr haben werden. Die Kosten für ein Aktenarchiv seien nicht explizit ausgewiesen worden, aber in den Kosten für den Vollkeller enthalten. Der erste Kostenrahmen sei vor 2 Jahren aufgestellt worden, inzwischen gebe es Preissteigerungen und es seien weitere Wünsche berücksichtigt worden, die rund 12 Mio. € Mehrkosten ausmachen würden. Die Kantine sei geplant worden, weil eine Verpflegung zur Attraktivität des Arbeitgebers beitrage. Die Ausstattung des Gebäudes sei nicht hochklassig gewählt, sondern auf eine Lebensdauer von 60 – 80 Jahren ausgelegt. So seien z. B. die Bürotüren stärker oder die Türklinken besserer Qualität, so dass diese deutlich langlebiger seien. Dies minimiere spätere Reparatur- und Sanierungskosten. Herr Voss ergänzt, dass es sich um den „mittleren Behördenstandard“ handele und dieser nicht mit dem Standard in Einfamilienhäusern zu vergleichen sei. Herr Voigt führt aus, dass der Einbau von Niedrigtemperaturheizkörpern möglich sei. Diese müssten aber größer als das Standardmaß sein und hätten deshalb deutlich höhere Anschaffungskosten.

 

Herr Wisse lobt den gelungenen Entwurf. Die Attraktivität für die Arbeitnehmer werde deutlich gesteigert. Er erkundigt sich, ob Alternativen zur Fernwärme geprüft worden seien und spricht sich für die Nutzung von Erdwärme aus. Hier könne der Kreis eine Vorreiterrolle übernehmen. Weiter möchte er wissen, ob die Kosten für Photovoltaik (PV) bereits im Entwurf enthalten seien und ob die Variante KfW-40 statt KfW-55 geprüft worden sei. Er bemängelt die Kosten von 95.000 € für die Videoüberwachung im Parkhaus und fragt, ob die Kantine im Haus A untergebracht werden könne. Aus seiner Sicht müssten mehr E-Ladesäulen im Parkhaus geplant werden. Frau Lexau antwortet, dass der Primärenergiefaktor von Fernwärme sehr gut sei. Alternativen seien beim Neubau Rosenstraße geprüft worden. Die Kosten für die PV-Anlage seien inklusive Batteriespeicher enthalten. Die lückenlose Videoüberwachung im Parkhaus halte sie wegen der Sicherheit -besonders für die Mitarbeiterinnen- für unerlässlich. Es sei möglich, die Anzahl der Ladesäulen anzupassen. Die Mehrkosten von KfW-40 gegenüber KfW-55 betragen 600.000 €, dabei seien die Änderung in der Haustechnik noch nicht berücksichtigt. Wenn die Kantine im Haus A geplant werde, gehe ein gesamtes Geschoss verloren, weil für die Kantine höhere Deckenhöhen vorgeschrieben seien. Zudem fehle die Fläche der Kantine für Büros.

 

Frau Prof. Täck verweist auf die stark gestiegenen Kosten für Fernwärme, wozu Frau Lexau zu bedenken gibt, dass die Energiekosten für alle Heizmethoden steigen würden. Frau Prof. Täck hält den Pavillon für sinnvoll, allerdings biete dieser kaum mehr Fläche als der KT-Saal. Herr Malassa spricht sich dafür aus, die Kantinenküche nicht zu klein zu bemessen, um ausreichend Arbeitsfläche zu bieten. Weiter fragt er nach, ob Kunst am Bau gesetzlich vorgeschrieben sei oder ob die vorgesehenen 750.000 € eingespart werden könnten und wo die Akten zur Zeit gelagert werden. Die Kommunen würden den Neubau über die Kreisumlage finanzieren und es seien in Zukunft massive finanzielle Probleme durch den Einbruch von Gewerbesteuerzahlungen zu erwarten. Zur Küchengröße teilt Frau Lexau mit, dass diese noch geprüft werde. Die ursprünglich vorgesehene Ausgabeküche sei in eine Regeniererküche umgeplant worden, um z. B. auch Currywurst und Pommes Frites anbieten zu können. Dies sei für die Akzeptanz der Kantine sehr wichtig. Die Akten seien in Haus A und B, sowie in externen Anmietungen gelagert. Aufgrund der Umbauten müssten teilweise zusätzlich fremde Räume angemietet werden. Kunst am Bau sei für den Kreis nicht verpflichtend, der Betrag könne ggf. auch verringert werden. Eine weitere Frage von Herrn Malassa beantwortet Frau Lexau damit, dass das Amt Trave-Land vertraglich ein Mitspracherecht bezüglich der Parkhausfassade habe. Die vorgesehene PV-Fläche sei sinnvoll, weil die Anlage aus Denkmalschutzgründen nicht auf dem Dach Haus A montiert werden darf.

 

Frau Brocks hält die Gesamtkosten für nicht vertretbar. Zudem sei nach der Digitalisierung keine Lagerung von Papierakten mehr nötig, so dass eine vorübergehende Anmietung von Räumen sinnvoller sei. Wenn der Technikraum unter Haus A geplant werde, könne der Pavillon inklusive Keller entfallen und die Kosten würden immens gesenkt. Die Kantine könne auch später gebaut werden. Frau Lexau erklärt, dass es bei vielen Akten wichtig sei, direkten Zugriff zu haben. Somit sei eine externe Lagerung nicht sinnvoll. Die Lüftungsanlage unterhalb des Pavillons habe den großen Vorteil, dass eine sternförmige Verteilung möglich werde. Dies seien optimale Bedingungen. Bei einem anderen Standort seien größere Querschnitte der Lüftungskanäle nötig, so dass die Geschosshöhen anzupassen seien. Hierdurch ginge ein gesamtes Geschoss verloren, weil die Firsthöhe durch den B-Plan vorgeschrieben sei. Zum späteren Bau der Kantine verweist Frau Lexau auf die Aussage von Herrn Voss, dass in diesem Fall die neu gestalteten Außenanlagen wieder abgerissen werden müssten. Zudem müsse Haus C energetisch saniert werden, wenn dieses nicht abgerissen werde.

 

Frau Grote lobt die Planungen. Sie regt an, mit der Stadt Bad Segeberg über eine Ablöse der 0,7 Plätze pro Mitarbeiter*in zu verhandeln. Sie schlägt weiter vor, über eine Bewirtschaftung der Parkhausplätze nachzudenken. Der Landrat sagt Gespräche mit der Stadtverwaltung zu, verweist aber darauf, dass die Anzahl seitens der Stadt im B-Plan festgelegt wurde. Kostenlose Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen würden die Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Dennoch sei eine Bewirtschaftung denkbar und werde überdacht. Auf Nachfrage von Dr. Krauß teilt Frau Lexau mit, dass für das flexible Arbeiten („Homeoffice“) eine neue Dienstvereinbarung zwischen Personalrat und Dienststelle vereinbart worden sei. Es sei eine kleine Anzahl von Büros für Desksharing vorgesehen, so dass dies getestet werden könne. Die Planung sieht vor, dass bei sinkender Anzahl von erforderlichen Arbeitsplätzen Außenstellen entmietet oder verkauft werden. Der Beschluss zum Neubau Haus A sieht vor,  so viele Arbeitsplätze wie möglich am Hauptstandort zu realisieren.

 

Frau Berger stellt fest, dass der Pavillon nebst Keller wohl nicht zu vermeiden sei. Dennoch müsse Politik dem Bürger die immensen Kosten erklären können und es müsse geprüft werden, wo Kosten eingespart werden könnten. Sie bittet um eine Kostenaufstellung für den Pavillon. Frau Lexau sagt diese zu. Herr Flak erinnert daran, dass das Gebäude Rosenstraße extra eine komplette Küche erhalten habe, um dort zu kochen und das Essen in die Hamburger Straße zu liefern. Er spricht sich dafür aus, an diesen Plänen festzuhalten, zumal es auch in der Stadt Mittagstischangebote gebe. Auch er halte eine Bewirtschaftung der Parkplätze im Parkhaus für sinnvoll. Er bittet um Mitteilung, welche Kosten eingespart würden, wenn auf die PV-Anlage an der Fassade des Parkhauses verzichtet werden würde. Frau Lexau teilt mit, dass eine PV-Anlage nach dem Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (GEG) unerlässlich  sei.

 

Pause 20:35 – 20:40 Uhr

 

Der Kreispräsident lobt Frau Lexau und die Architekten für den Entwurf und stellt fest, dass alle Planungen plausibel begründet werden können. Es solle im Sinne der Mitarbeiter*innen zukunftsfähig gebaut werden. Dennoch müssten die Finanzen im Blick bleiben, um die Kommunen nicht über Gebühr mit der Kreisumlage zu belasten. In den Kommunen bestehen die Befürchtungen, dass der Bau am Ende knapp 100 Mio. € kosten werde. Es solle geprüft werden, wo Arbeitsplätze eingespart werden könnten. Zudem regt auch er eine Parkraumbewirtschaftung sowie eine Kantinenbewirtschaftung an. Frau Lexau erklärt, dass sie Kosten in Höhe von 100 Mio. € nicht sehe. Herr Voss ergänzt, dass die in der Vorlage genannten Kosten per 30.03.2022 ermittelt worden seien. Der Bundesindex von 14 % plus von Mitte 2021 bis 30.03.2022 sei bereits berücksichtigt. Bis zum Vergabezeitpunkt sei jedoch keine Prognose möglich. Frau Lexau teilt weiter mit, dass es möglich sei, die Arbeitsplätze im Haus A zu reduzieren und ein gesamtes Geschoss zu streichen. Dies widerspräche jedoch der Beschlussfassung und in diesem Fall müsste die Denkmalpflege neu befragt werden und die Planungen komplett neu erfolgen. Eine spätere Aufstockung im laufenden Betreib sei ausgeschlossen.

 

Frau Lessing dankt ebenfalls Frau Lexau und den Architekten. Auch in ihrer Fraktion seien mögliche Einsparungen diskutiert worden. Hier sei man jedoch zu der Erkenntnis gelangt, dass die Einsparmöglichkeiten im Vergleich zum Gesamtbauvolumen stets nur sehr klein seien. Nachhaltiges, energieeffizientes Bauen koste viel Geld, allerdings werden die Bewirtschaftungskosten nachhaltig gesenkt. Alle Bauten, die auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden, würden erfahrungsgemäß das drei- bis vierfache Kosten. Sie bittet dennoch darum, dass Einsparmöglichkeiten ermittelt und vorgelegt werden. Der Bau der Rosenstraße sei sehr gut verlaufen und das Ergebnis sei sehr zufriedenstellend. Sie wirbt deshalb für Vertrauen in die Verwaltung.

 

Frau Spörel stellt fest, dass viele Mitarbeiter*innen im Homeoffice arbeiten würden und somit nicht so viele Büros vorgehalten werden müssten. Weiter stellt sie fest, dass der KT-Saal vor kurzem saniert worden sei und nach den Planungen voraussichtlich nicht mehr für Kreistagssitzungen genutzt werden könne. Die Kantine sei als reine Ausgabeküche auskömmlich. Weiter müsse eine Parkplatzbewirtschaftung geprüft werden, dies halte sie für die Mitarbeiter*innen für zumutbar. Die Archivakten könnten nach Fertigstellung wieder zurück in das Haus B. Frau Lexau macht deutlich, dass ihr die finanzielle Situation bewusst sei. Sie sei jedoch durch den Kreistagsbeschluss mit den Planungen für einen Neubau beauftragt worden und dem sei sie nachgekommen. Der Kostenrahmen sei inzwischen gestiegen, weil Zusatzplanungen erfolgt seien. Der KT-Saal sei nicht komplett saniert worden, vielmehr seien die Wände gestrichen und der Teppich ausgetauscht worden. Die Lüftungsanlage könne weiter genutzt werden, was durchaus nachhaltig sei. Selbstverständlich würden Folgekosten immer beachtet werden. Zu den Archivflächen führt Frau Lexau aus, dass der Umbau im Haus B endgültig sei und deshalb auch später nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

 

Der Landrat fasst zusammen, dass eine Entscheidung zum Pavillon und der Kantine gefällt werden sollte, ob die Gebäude jetzt gebaut werden sollen oder gar nicht mehr. Ein späterer Bau sei mit immensen Mehrkosten und viel Aufwand verbunden. Zur Anzahl der benötigten Büros sei selbstverständlich eine Abstimmung innerhalb der Verwaltung erfolgt. Die neue Dienstvereinbarung zum flexiblen Arbeit gehe davon aus, dass die entsprechenden Mitarbeiter*innen teilweise zu Hause arbeiten und an diesen Tagen das jeweilige Büro nicht für andere Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehe. Wie bereits von Frau Lexau erklärt, könne auf geringere Bedarfe reagiert und Außenstellen entmietet oder verkauft werden, was wiederum Kosten spare. Der Hauptstandort sollte so groß wie möglich gebaut werden.

 

Auf Nachfragen von Frau Eick erklärt Frau Lexau, dass eine reine Ausgabeküche etwa 200.000 bis 250.000 € günstiger wäre, als eine Regenerierküche. Die Akzeptanz der alten Kantine sei aufgrund der veralteten Räumlichkeiten nicht gut gewesen. Die Qualität des Essen spiele außerdem immer eine Rolle. Eine feste Plenarbestuhlung im Pavillon sei nicht sinnvoll, da diese starr sei und der Raum somit tagsüber nicht von der Verwaltung genutzt werden könne. Der KT-Saal sei ohne Bestuhlung für 115 Personen zugelassen, der Pavillon für 150. Eine größere Planung sei aufgrund der B-Plan Vorgaben nicht möglich und ab 200 zulässigen Personen müsse die Versammlungsstättenverordnung beachtet werden. Dieses habe hohe Folgekosten z. B. für andere Lüftungsanlagen. Die Planungen für einen zweiten Fluchtweg für den KT-Saal werden in wenigen Wochen vorliegen. Die Arbeitsplätze im Haus B würden sich um 50 reduzieren, da hier zur Zeit zu viele Arbeitsplätze eingerichtet seien, die umverteilt werden müssen. Auch durch die Anbindung an den Neubeu gingen einige Büros verloren.

 

Herr Knobbe spricht sich für eine Kantine mit gutem Angebot aus, weil eine gute Arbeitskultur immer mit einer guten Esskultur im Zusammenhang stehe. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen steige und er schließt sich Frau Lexau an, dass Currywurst und Pommes Frites zu einem guten Angebot dazugehören würde. In der Innenstadt gebe es ein eher eingeschränktes Mittagstischangebot.

 

Herr Kowitz stellt dar, dass für die CDU-Fraktion der Neubau des Hauses A außer Frage stehe. Er bittet um eine Kostenaufstellung für die Kantine, den Pavillon und den Keller. Herr Schroeder erklärt, dass alle Fragen äußerst plausibel und zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Er erkundigt sich, ob das Energie-Einsparpotential zu beziffern sei und bittet zudem um eine Aufstellung, in welcher Höhe Mietkosten entfallen werden. Außerdem fragt er nach den jährlichen Kreditkosten für dieses Bauprojekt. Frau Lexau sagt zu, zur Septembersitzung einen Vergleich mit theoretischen Berechnungen der jetzigen Verbrauchswerte mit angenommenen künftigen Werten vorzulegen. Zu den Mieteinsparungen gebe es bereits eine Aufstellung in einer Vorlage. Frau McGregor sagt eine Berechnung der Finanzierungskosten zu. Auf Nachfrage von Herrn Malassa teilt Frau Lexau mit, dass zur Juni-Sitzung des Bauausschusses Informationen zur Änderung des GEG geben wird.

 

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