23.06.2022 - 4.4 Bericht der Schulräte zur Beschulungssituation ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.4
- Sitzung:
-
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 23.06.2022
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Herr Schwarz berichtet, dass das Land ein Dashboard eingerichtet habe. Alle Schulen würden täglich die Schüler*innenzahlen melden. Im Kreis seien tagesaktuell 474 Kinder aus der Ukraine in Schulen angemeldet. Die Zahl stagniere seit längerem, in der Landesunterkunft gebe es aber eine hohe Fluktuation. Grundsätzlich seien die Kinder mit der Meldung in der Ausländerbehörde schulpflichtig. Trotzdem seien viele Kinder nicht in den Schulen angemeldet worden. Die Verfolgung werde sehr zurückhaltend vorgenommen. Zum Teil würden die Schüler*innen auch online am Unterricht in der Ukraine teilnehmen. Nach den Sommerferien werde eine Aussage vom Land erwartet, wie weiter verfahren werden soll.
Die Schulen hätten vom Land den Auftrag erhalten, pragmatisch zu handeln. Eine Zuweisung in DAZ-Klassen erfolge nicht, weil es weder Räume noch Personal in ausreichender Anzahl gebe. Außerdem würden die Kinder bei der späteren Zuweisung in eine DAZ-Klasse die geknüpften sozialen Kontakte in der Klasse erneut verlieren.
Viele Schulen im Land hätten unter 10 Kinder aus der Ukraine, was eine Beschulung und gute Integration in den Regelklassen möglich mache. Ausnahmen würden beispielsweise Boostedt und Bad Segeberg darstellen. In Norderstedt sei inzwischen eine ukrainische Lehrerin eingestellt worden. Dies sei an allen Schulen sinnvoll, die viele Kinder von Geflüchteten zu beschulen haben. Aktuell seien 6 Unterstützungskräfte eingestellt worden. Diese arbeiten in Schulen mit kleinen Lerngruppen. Hierfür habe das Land ein Kontingent von 1,5 Stunden pro ukrainischem Kind zur Verfügung gestellt.
In den Landesunterkünften werden weniger als die Hälfte der Kinder aus der Ukraine beschult. In Boostedt seien 91 Kinder aus der Ukraine und 44 aus anderen Staaten gemeldet. Nur 70 werden insgesamt beschult. Die Landesunterkünfte hätten beide jeweils 4 Lehrerstellen.
Herr Storjohann erkundigt sich, ob das Dashboard öffentlich zugängig sei. Herr Schwarz erklärt, dass ihm dies nicht bekannt sei. Frau Terschüren sagt eine Prüfung und ggf. einen Link zu Protokoll zu. Auf Nachfrage von Herrn Zetztsche teilt Herr Schwarz mit, dass der Hauptanteil der geflüchteten Kinder aus der Ukraine eine weiterführende Schule besuchen würden. Das Schulamt sei im Fall der ukrainischen Flüchtlingskinder für alle Schularten (auch Gymnasium und BBZen) als Koordinator tätig. Es finden regelmäßig Konferenzen mit allen Schulen statt.
Frau Berger erkundigt sich, wie ggf. Einordnungen in Schularten stattfinden, wenn keine Dokumente vorliegen. Herr Schwarz erklärt, dass sich schnell herausstelle, wenn der Bildungsstand nicht entsprechend sei. Bezüglich des Nachweises von vorhandenen Abschlüssen werde dies zur Zeit unbürokratisch gehandhabtändelt. Wie beispielsweise Bewerbungen an Unis von statten gehen, sei ihm nicht bekannt.
Ergängzung der Protokollführung:
Das Dashboard mit den Schüler*innen-Zahlen ist nicht öffentlich einsehbar.