Inhalt
ALLRIS - Auszug

17.09.2020 - 4.5 Psychiatrieplanbericht 2019/2020

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
Reduzieren

Wortprotokoll

Frau Hakimpour-Zern führt in die Vorlage ein. Sie hebt hier vor allem das Sonderthema der Wohnungslosigkeit von psychisch erkrankten Menschen hervor. Diese Personen fänden schwer eine neue Wohnung und würden daher vergleichsweise oft zur Obdachlosigkeit getrieben. So würden hier Mechanismen für die Früherkennung solcher Entwicklungen fehlen und eine Vermeidung der Obdachlosigkeit sei schwer möglich. Durch die angespannte Wohnungssituation sei es für psychisch Erkrankte besonders schwer, Wohnraum zu finden. Daher plädiert sie für die Einführung einer entsprechenden Quote. Rechtliche Grundlage hierfür sei der § 67 des zwölften Sozialgesetzbuches (SGB XII). Allerdings dürfe man die Sorgen der Vermieter nicht vernachlässigen – daher müssten auch diese Personen informiert und aufgeklärt werden.

Ein weiteres Thema sei weiterhin die COVID-19-Situation. Psychisch Erkrankte würden sich generell selten selbst melden, sondern dies erfolge meist über Angehörige und Bekannte. Durch die aktuelle Lage sei das sog. „Cocooning“ bei betroffenen Menschen besonders ausgeprägt – so würden sich vor allem psychisch Erkrankte nun aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen und merklich weniger erkannt werden.

Frau Glage möchte in Bezug auf Seite 95 des Berichts wissen, ob man versucht habe, andere Finanzierungsmöglichkeiten für eine Fortführung des Projektstandortes in Boostedt zu finden. Außerdem fragt Frau Glage in Bezug auf Seite 29, was es konkret mit den dort genannten 170 Einsätzen des Krisendienstes auf sich habe. Frau Löhmann erklärt, dass man bei der Gemeinde Boostedt nicht angefragt, sondern das hierfür zuständige Ministerium kontaktiert habe. Allerdings habe man bislang keine Reaktion erhalten. Man bemühe sich, ein alternatives Angebot bereit zu stellen. Bislang sei Elmshorn für die Süd-West-Versorgung des Kreises im Gespräch. Ein kinder- und jugendspsychiatrischen Versorgungsangebot in den anderen Regionen des Kreises sei vorerst nicht spruchreif. Die Zahl der Einsätze sei nahezu konstant im Vergleich zu den Vorjahren geblieben. Außerdem handele es sich hierbei überwiegend um Kriseninterventionen. So konnten 60 Prozent ohne Zwangsunterbringung gelöst werden.

 

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage