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ALLRIS - Auszug

24.06.2024 - 6.2 Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Wortprotokoll

Frau Rimbach erläutert, dass es sich vorliegend um den zugesagten halbjährlichen Sachstandsbericht der Ärztegenossenschaft Nord (ÄG Nord) und der WKS handele. Zusätzlich zur Vorlage gebe es zwei Anlagen als Sachstandsbericht von der ÄG Nord und der WKS.

Herr Hermann erklärt, dass die WKS mit dem Fachbereich von Frau Rimbach und der ÄG Nord zusammenarbeite. Es sei eine Internetseite entworfen worden, die Werbung für den Kreis machen solle. Es sei sich für einen Workshop getroffen worden, um zu schauen, wer angesprochen werden solle und in welcher Lebensphase sich die Zielpersonen befinden würden. Es bedürfe einer Lebensphasenorientierung. Es gebe verschieden Stellen, an denen Ärzt*innen in den ländlichen Bereichen kommen könnten. Es beginne mit der AIP-Ausbildung Allgemeinmedizin. Diese Ausbildung könne bei hausärztlichen Praxen gemacht werden und sie sei die beste Chance, um jemanden an den Kreis heranzuführen. Jährlich seien dies ca. 400 Menschen, die die Ausbildung in SH machen. Diese müssten erreicht, angesprochen und überzeugt werden, dass sie im Kreis Segeberg weiterarbeiten. Dies sei die Zielgruppe, die mit den Onlineangeboten erreicht werden sollten. Die zweite Frage sei die nach der Niederlassung und wo Arbeit als Facharzt gefunden werde. Es werde dabei nicht mehr geglaubt, dass diese Personen die Internetseite als Erstinformation aufrufen, sondern vielmehr als Zweitinformation. Ein aktives Nutzen der Angebote finde statt, wenn vorher schon Kontakt bestanden habe. Die Eingangsseite der Homepage werde mehr lebensphasenorientiert aufgebaut. Die Grundsituation sei von der Kassenärztlichen Vereinigung (VK) aus aktuell kein Problem. Aus Sicht des Fachkräftemangels solle auf den Kreis aufmerksam gemacht werden. Im Workshop sei man darauf gekommen, dass der Name der Website („gesund und zukunftsmunter“) eher Ärzt*innen in der dritten Phase anspreche. Es gehe jedoch eher um Leute, die eine Idee haben, Landarzt/-ärztin im Kreis Segeberg zu werden. Dies solle mit dem Namen stärker gezeigt werden.

Frau Hahn-Fricke merkt an, dass sie die Seite über die Internetseite der WKS nicht finden könne.

Herr Hermann erklärt, dass nicht die WKS, sondern die Website an sich beworben werde. Menschen, die auf die Seite der WKS kämen, seien nicht in der Situation, dass sie das da suchen würden.

Frau Hahn-Fricke fasst die Geschichte des Weiterbildungsverbundes zusammen. 2018 habe die CDU einen Antrag gestellt. Die Idee dahinter war eher, Studierenden ein Stipendium anzubieten. Dies sei rechtlich nicht möglich gewesen. Die Verwaltung habe daraufhin ausgearbeitet, was gemacht werden könne. 2019 sei die Verbundweiterbildung beschlossen worden. Dann sei ein Kreiskoordinator engagiert worden, der die Beratung von Ärzt*innen, der Verwaltung und auch der Gemeinden bei den MVZ unterstützen solle. Die Ausbildung der nichtärztlichen Praxisassistenten (Näpas) sei unterstützt worden. Den Wohnkostenzuschuss habe es ebenfalls schon gegeben. Der Verwaltungsaufwand sei der ÄG Nord übertragen worden. Die WKS sei daraufhin mit der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit betraut worden. 2022 habe es einen Bericht des Kreiskoordinators gegeben. Dieser habe informiert, was nicht gehe, von den Sachen die beschlossen worden seien. Mitte 2022 hätten Frau Rimbach und Frau Dr. Emken Schwung in das Projekt gebracht und es lief. Dann sei wieder alles neu gekommen. Der Weiterbildungsverbund ohne Kliniken sei gegründet worden. Der Verwaltungsaufwand sei daraufhin neu ausgeschrieben worden. Die Näpas blieben und die Mobilitätsunterstützung sei dazu gekommen. Dies ging ebenfalls an die ÄG Nord über. Den Kreiskoordinator habe es dann nicht mehr gegeben. Im November 2023 habe es wieder eine neue Idee gegeben und alles sei neu gemacht worden. Es sei ein langer Weg gewesen, der um zwei Jahre verlängert worden sei, weil die Coronajahre dazwischengelegen hätten. * All dies hätte nicht viel gebracht und nun solle die Mobilitätsunterstützung auf das praktische Jahr ausgeweitet werden. Das praktische Jahr werde jedoch nur von einer Praxis angeboten. Es sei eine gute Sache, was gemacht werde, die jetzt noch weiter gehen solle. Frau Lüth bekomme dies auch ohne den Kreis hin. Die ÄG Nord und Ärzt*innen sollten das Projekt nun alleine weiterführen.

Herr Wersig ergänzt, dass nach dem Bericht das Projekt nicht sonderlich erfolgreich sei. Es sei gut, dass dieses nicht direkt auf der Seite der WKS verlinkt sei, da dort eine andere Gruppe angesprochen werden solle. Ihm fehle der reine Erfolg, wie viele Gespräche es gegeben habe, wie viele die Internetseite besucht hätten und wie viele in den Kreis gekommen seine. Er erkundigt sich ob es hierzu Zahlen gebe.

Herr Hermann erklärt, dass die WKS nicht die Firma sei, die in die Gespräche gehe.

Frau Lüth hält die angehängte Präsentation. Sie ergänzt, dass sie gut vernetzt im Kreis Segeberg und in SH seien. Viele würden auf das Projekt verweisen, aber es sei sehr viel Mund zu Mund Propaganda. Das Thema Social Media sei seit Mai übernommen worden und seitdem gebe es mehr Besucher*innen der Internetseite. Die Willkommenskultur und das Vertrauen klappe sehr gut. Es gebe inzwischen 29 Praxen im Kreis, die sich vernetzen und bei denen 48 Ärzt*innen im Dialog seien. Wenn in den Qualitätszirkel geschaut werde, sehe man, dass der Dialog entstehe. Dies könne nun auf das Projekt zurückgeführt werden und dass der Kreis hier Ansprechpartner stelle. Für die Quereinsteiger und Wechsler gebe es einen Rahmen aus neun Veranstaltungen, bei denen auch über Medizinisches hinaus viel gelernt werde. Es gebe im Kreis insgesamt 22 Ärzt*innen in Weiterbildung im Netzwerk, die sich dem Verbund zugehörig fühlen. Langfristiges Ziel sei, dass sich diese im Kreis niederlassen. Die Lebensphasen seien das Studium, die Facharztweiterbildung und die Niederlassung. Letzteres sei das finale Ziel des Projektes. Dies sei durch die beschlossenen Maßnahmen im Kreis gut geschafft. Fraglich sei jedoch, wie Personen außerhalb des Kreises angesprochen werden können. Die Praxen müssten fit gemacht werden, um die Struktur im Kreis attraktiver zu gestalten.

Frau Hahn-Fricke erwidert, dass dies alles Maßnahmen seien, die die ÄG Nord sowieso mache. Das Fitmachen der Praxen habe nichts mit dem Kreis zu tun. Auch Onlinetools zur Weiterbildung würden bereits angeboten. Laut dem Bericht gebe es nicht genug Lehrpraxen für die Praktika, die angeboten werden sollen. Es würden nun Hausärzt*innen benötigt, die nicht gefunden werden.

Frau Lüth widerspricht, dass das Programm des Kreises deutlich über das der ÄG Nord hinausgehe. Bei den Onlinetools verhandele die Genossenschaft die Verträge. Der Kreis fördert dies explizit und stellt für ein Jahr eine Lizenz zur Verfügung. Dies sei ein so umfangreiches Angebot, dass von der ÄG Nord nicht zur Verfügung gestellt werden könne. Es werde nicht jede Praxis gesucht, sondern im Bereich des Projektes.

Herr Leder merkt an, dass es keine Facebook oder Instagram-Seite gebe. Man stoße auf keinen Link, auf kein Video und auf keine Seite. Selbst bei aktiver Suche finde man es nicht.

Frau Lüth antwortet, dass stark zwischen dem Projekt und der ÄG Nord unterschieden werde. Im letzten Workshop sei explizit über den Namen der Homepage und des Kanals nachgedacht worden. Dort sei sich gedanklich von dem bisherigen Namen getrennt worden. Seit Ende Mai gebe es Zugänge für Instagram, Facebook und LinkedIn, die die WKS der ÄG Nord nach Auftragserteilung übergeben habe.

Herr Hermann erklärt, dass sie gerade in der Übergabe seien. Die Fragen dabei seien gewesen, aus welchem Grund die Kanäle abonniert würden und was getan werden müsse, um einen attraktiven Beitrag zu erstellen. Im Wesentlichen sei auf den Plattformen Werbung geschaltet worden für „www.gesundundzukunftsmunter.de“. Sinnvoll sei, diese Medien zu nutzen, um auf Angebote hinzuweisen.

Herr Wersig merkt an, dass die ÄG Nord auch in anderen Kreisen aktiv sei. Er erkundigt sich, was der Zugewinn für den Kreis Segeberg sei und explizit nur hier gemacht werde.

Frau Lüth erklärt, dass die ÄG Nord Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und SH habe. Die erste Zielgruppe seien die Ärzt*innen. Es gebe außerdem noch eine Kooperation mit dem Kreis Dithmarschen. Diese habe aber nichts mit Weiterbildung oder Ähnlichem zu tun. Es gebe keine weiteren Verträge außer mit den Gemeinden des Kreises Segeberg. Es werde auch nicht explizit mit Weiterbildung in anderen Kreisen geworben. Die Rundumbetreuung vom Kreis Segeberg sei ein Alleinstellungsmerkmal.

Herr Rydz erwähnt, dass er den Eindruck habe, dass das Verhältnis zwischen dem Interesse des Kreises und was er ausgebe und dem Ergebnis weit auseinander liege.

Frau Kreissl erklärt, dass sie den Sinn in der Fortsetzung der Betreuung durch die ÄG Nord nicht sehe. Es komme kein Outcome aus dem Projekt. Es gebe genug Anbieter, die die Zielgruppe umwerben würden. Das Gesamtpaket müsse jedoch stimmen und daher könne es nicht ganz an die ÄG Nord abgegeben werden. Auf der Internetseite würden Phrasen stehen ohne weitere Erklärungen. Es werde immer wieder von günstigen Grundstückspreisen gesprochen, es gebe aber z.B. keine Kitaplätze. Man müsse das Gesamtpaket betrachten. Die Fraktion B90/Die Grünen würden das Projekt daher so nicht weiter unterstützen.

Frau Hahn-Fricke unterstützt Frau Kreissl. Das Projekt laufe seit fünf Jahren und es sei nichts dabei rausgekommen. Die CDU werde es ebenfalls nicht weiter unterstützen. Eine nochmalige Verlängerung sei nicht zielführend.

 

*Protokolländerung vom 09.09.2024 – Folgender Satz wird eingefügt: Sie betont, dass die Maßnahmen in fünf Jahren, keinen zusätzlichen Arzt oder Ärztin gebracht hätten.

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Anlagen zur Vorlage

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