Inhalt

Paul Pagel, Landrat in Segeberg von 1946-1950

  • 29.12.1894 in Bredenfelde (Mecklenburg) als Sohn eines Landwirtes geboren.
  • 1914 Abitur.
  • 1914-1918 Kriegsdienst.
  • 1918-1920 Studium in Berlin (Landwirtschaftliche Hochschule und Universität) / Promotion zum Dr. Agr und Dr. rer. pol.-Diplomlandwirt.
  • 1920-1928 stellvertretender Landrat und  Kreisrat beim Landratsamt Strelitz.
  • 1928-1934 Regierungsrat und Direktor des Arbeitsamtes in Greifswald.
  • 1934 Versetzung in den Ruhestand.
  • 1934-1945 freiberufliche Tätigkeit als landwirtschaftlicher Sachverständiger und Lektor bei Bayer IG-Farben, Berlin Wilmersdorf.
  • 1945-1946 Stabsleiter bei der Kreisbauernschaft Segeberg.
  • 1946-1950 Landrat des Kreises Segeberg.
  • Mai-September 1950 Kreispräsident.
  • 1950-1955 Innenminister des Landes Schleswig-Holstein / von 1950-1954 gleichzeitig Kultusminister.
  • 11.08.1955 an einem Herzschlag gestorben.

Die Beisetzung erfolgte nach einem Staatsakt der Landeregierung. Für das Land Schleswig-Holstein war Trauerbeflaggung angeordnet.

Dr. Dr. Pagel war Mitbegründer der CDU. Seit 1946 war er Landtagsabgeordneter. Als passionierter Reiter war er seiner Wahlheimat besonders verbunden. Auch als Minister blieb er Bürger der Gemeinde Kükels. Das Flensburger Tageblatt schrieb am 12.08.1955:

"...Dr. Dr. Pagel war ein liebenswürdiger, humorbegabter Mann. Er stellte in seiner Art den Typ demokratischen Staatsmannes dar, er war ein Politiker ohne Pose und Eitelkeit, schlicht in seinem Auftreten, zugänglich für jedermann, von der Auffassung beseelt, einen Auftrag des Volkes erhalten zu haben und damit nur dem Volk verpflichtet zu sein..."

Die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte schreibt:

"Der CDU-Innenminister Paul Pagel (*1894-1955†) prägte den Begriff der "Renazifizierung". Er war im Kabinett von Ministerpräsident Walter Bartram (CDU) (*1893-1971†) der einzige, der nicht in einer NS-Organisation angehört hatte. Seine Kabinettskollegen bezeichnete er als "Koalition aus SA, SS und NSDAP". Am 14. März 1951 schrieb er in sein Tagebuch: "Man kann mit Recht allmählich von einer Renazifizierung sprechen. Merkwürdig, wie selbstverständlich die alten Nazis auftreten und wie feige sie im Grunde sind, wenn man ihnen hart entgegentritt."

Mehr Infos