Google-Glasses und Datenschutz
Liebe Mitarbeiter*innen,
sicher haben Sie auch schon Artikel gelesen, in denen der Einsatz v. sog. Datenbrillen als positive Errungenschaft beworben wird. Dem Träger werden über das Internet verfügbare Informationen zu z.B. Sehenswürdigkeiten angezeigt. Jedoch können auch über Gesichtserkennungsalgorithmen reale Personen erkannt und einem Profil zugeordnet werden. So werden Daten wie Name der Person und weitere Details angezeigt. In China werden diese Brillen von der Polizei eingesetzt.
Ich sehe in einer möglichen, massenhaften Verbreitung derartiger Brillen folgende Gefahren:
Die Brillen können, da sie eine direkte Verbindung zum Internet haben, Videos und Fotos von unbeteiligten Personen in Echtzeit veröffentlichen. Es gibt daher keine Möglichkeit, dies nachträglich zu verhindern. In Kombination mit Verfahren zur Gesichtserkennung (egal, ob diese offen oder geheim eingesetzt werden, z.B. durch die NSA) kann so nachvollzogen werden, welche Person zu welchem Zeitpunkt sich wo aufgehalten und an welchen Veranstaltungen teilgenommen hat (z.B Disco, Kneipe, aber auch Kundgebungen, Streiks, Demonstrationen).
Dies gilt sogar für Personen, die kein Smartphone mit Internetverbindung mit sich tragen.
Verhindern lässt sich dies aus meiner Sicht nur, wenn das Tragen derartiger Geräte im öffentlichen Raum generell untersagt wird oder diese Aufnahmefunktionen wirksam beschränkt werden. Dies ist bei den derzeitigen Prototypen nicht der Fall, auch wenn eine laufende Aufnahme durch ein Aufleuchten des Prismas angezeigt wird. Bei der Ray-Ban-Brille gibt es eine solche Anzeige zwar, sie ist jedoch in der Regel zu dunkel und für die gefilmten Opfer meist nicht zu erkennen.
Smart Glasses: Gehackte Ray-Ban-Brille forscht Personen aus; Golem, 03.10.2024:
Gehackte Ray-Ban-Brille forscht Personen aus, Golem
Über Rückmeldungen sowie Anregungen für weitere Themen würde ich mich sehr freuen.
Quelle: Kreis Segeberg