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Auszug - Bericht der Radverkehrsbeauftragten  

Sitzung des Ausschusses für Umwelt-Natur- und Klimaschutz
TOP: Ö 3.1
Gremium: Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 02.11.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 20:38 Anlass: Sitzung
Raum: Kreistagssitzungssaal
Ort: Hamburger Straße 30, Bad Segeberg

Frau Hohmeier berichtet über ihre ehrenamtliche Arbeit als Radverkehrsbeauftragte, die sie seit Sommer 2021 ausübt. Sie gab einen Überblick über die Tätigkeiten des Beirats im vergangenen Jahr. Neben Aktionen wie dem Parking Day und der Organisation der kidical mass in der Kreisstadt Bad Segeberg, fanden auch Termine und Treffen zu unterschiedlichen Thematiken bezüglich der Radverkehrsförderung im Kreis statt. Beispielsweise ein Treffen mit den Bürgermeister*innen der Gemeinden aus dem Amt Trave Land, um dort beratend bei nicht priorisierten Radverkehrsprojekten zur Seite zu stehen.  

Der Beirat hole sich auch für interne Sitzungen inhaltlichen Input von Expert*innen ein, wie Anfang 2022, als ein intensiver Austausch mit einer Initiative aus Baden-Württemberg zum Thema Radschulwege stattfand, deren Konzeptidee mittlerweile landesweit verstetigt wurde. Grundsätzlich sei die Zusammenarbeit mit Partner*innen und der Austausch ein wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit des Beirats (RAD.SH, Verkehrswacht, LBV, Metropolregion, Gemeinden und Kommunen des Kreises…).

Aus der internen Arbeit im Radverkehrsrat sei die AG Radschnellwege gegründet worden, die mittlerweile mit einer Empfehlung einer Alternativroute an die Kommunen und Gemeinden im Kreis herangetreten ist. Der Beirat sieht sich hier als Berater und möchte ergänzend und bereichernd tätig sein. 

Grundsätzlich resümiert Frau Hohmeier, dass die Tätigkeit einer/s Radverkehrsbeauftragten im Ehrenamt sehr umfangreich sei. Die offizielle Stellenausschreibung passe sehr gut auf den Aufgabenbereich, mache den Umfang allerdings auch sehr deutlich. Das liege vor allem auch an der zeitlichen Einteilung, da die meisten Projekte und Termine grundsätzlich während der üblichen Geschäftszeiten stattfinden. Frau Hohmeier empfiehlt, die Arbeit des/der Radverkehrsbeauftragten nicht nur in einem Ehrenamt anzusiedeln. Um die Förderung des Radverkehres zügig und qualitativ hochwertig voranzutreiben, sei eine hauptamtliche Besetzung zielführend, die in die Verwaltung eingebettet und eine Schnittstelle und Ergänzung zum Ehrenamt bildet. Viele Themengebiete warten auf Bearbeitung und Umsetzung, weist Frau Hohmeier mit Bezug auf die Radstrategie hin. Da sind mehr Personalstellen erforderlich. Das Ehrenamt kann hier lediglich eine sinnvolle Ergänzung sein. Die drei Kernthemen der Landesstrategie seien das angestrebte Modal Split, die Vision Zero (Verkehrssicherheit) sowie die Radtoursimusförderung, in allen Bereichen sieht Frau Hohmeier enormen Handlungsbedarf.

Herr Weber bedankt sich für den ausführlichen Bericht und fragt nach, wie sehr sich der Radverkehrsbeirat für das Thema Sicherheit im Radverkehr einsetze. Ihm gehe es hierbei besonders um die Beleuchtung von Fahrrädern. Gerade in der jetzigen Jahreszeit sei ihm schon vermehrt die fehlende Beleuchtung i. V. m. der schlechten Sichtbarkeit der Radfahrer*innen aufgefallen. Frau Hohmeier betont die Wichtigkeit dieses Themas. Es werden diesbezüglich auch Gespräche mit der Kreisverkehrswacht geführt. Jedoch sei es aufgrund von Personalmangel nicht mehr möglich, wie früher üblich, mit dieser Thematik in die Schulen zu gehen und dort eine Sensibilisierung zu starten. Frau Hohmeier versichert, dieses Thema aufzunehmen. Ergänzend erklärt sie dazu, dass die Sicherheit auch mit dem Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur verknüpft sei und somit das eine mit dem anderen zusammenhänge. Eine Förderung von beiden Bereichen, Sicherheit und Infrastruktur, sei somit von großer Bedeutung.

 

Herr Wersig betont, dass kreisweit Städte in die Projekte eingebunden werden müssen. Weitergehend möchte er wissen, welche Aufgaben und Vorteile ein*e hauptamtliche*r Radverkehrsbeauftragte*r habe. Frau Hohmeier erklärt, dass Personen, die entsprechende Expertise besitzen würden, Projekte schneller umsetzen können. Es sei zudem einfacher zu den üblichen Geschäftszeiten miteinander zu kommunizieren. 

 

Herr Dr. Pranzas möchte wissen, ob die Radverkehrsbeauftrage bei der Aufstellung der neuen Verbotsschilder (Radfahrende dürfen nicht überholt werden) mit eingebunden werde und ob und wenn ja, wo diese Schilder bereits realisiert wurden, bzw. realisiert werden sollen. Frau Hohmeier erklärt, dass sie bislang keine Kenntnis von einer Aufstellung der Schilder habe. Die Schilder müssten von der Verkehrsbehörde angeordnet werden. Herr Blumhagen ergänzt, dass die Schilder bislang noch nicht verwendet worden seien. Herr Schrenk versichert, dass die Frage an die Verkehrsaufsicht weitergeben werde.

 

Abschließend betont Herr Hansen die Bedeutung der Radstrategie SH 2030. Es gehe darum, die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden um mind. 50% zu reduzieren und den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr bis 2030 auf 30% zu steigern. Dabei sei die fehlende Sicherheit oftmals ein großes Hindernis, um dieses Ziel zu erreichen. Herr Hansen bedankt sich bei dem Ausschuss für das konstruktive Gespräch und ebenfalls bei Frau Hohmeier für ihren Bericht sowie ihre geleistete ehrenamtliche Arbeit.