Kreis Segeberg. Der Pflegekinderdienst des Kreises Segeberg bietet wieder Informationen für interessierte Pflegeeltern-Bewerber*innen an. Familien, Paare und Einzelpersonen, die ein Pflegekind oder mehrere Pflegekinder aufnehmen möchten, können sich am Mittwoch, 12. Juni, von 17 bis 19 Uhr über das Thema informieren. Die Veranstaltung findet in der Jugendamtsdienststelle in Wahlstedt, Adlerstraße 13, statt und richtet sich auch an Pflegepersonen und Pflegeeltern.
Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich bis Dienstag, 11. Juni, an pflegekinderdienst@segeberg.de. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Angemeldete Personen erhalten eine Bestätigung per E-Mail.
Kreis Segeberg. 50 Jahre ist es her, dass Tagesmütter Kinder in einem familienähnlichen Umfeld erstmalig öffentlich finanziert betreut haben. Das Jahr 1974 war das Geburtsjahr der Kindertagespflege in Deutschland. Im Kreis Segeberg (ohne Norderstedt) werden derzeit rund 610 Kinder von 140 Kindertagespflegepersonen betreut.
Die Kindertagespflege ist eine professionelle Betreuung von Kindern in einem familienähnlichen Umfeld. Pflegepersonen sind selbstständig, benötigen aber keine jahrelange pädagogische Ausbildung. "Die Kindertagespflege ermöglicht es, Beruf und Familienleben durch die Betreuung im eigenen Haushalt in Einklang zu bringen", sagt Marina Steinfeld vom Fachdienst Kita, Jugend, Schule, Kultur. Möglich sei die Betreuung von bis zu fünf Kindern in den eigenen vier Wänden, in anderen geeigneten Räumen oder im Haushalt der jeweiligen Eltern.
Flexibilität, Sicherheit und Orientierung
"Eine Kindertagespflegeperson kann Betreuungszeiten anbieten, die eine KiTa nicht vorhalten kann", erläutert Steinfeld. Diese Flexibilität helfe den Eltern bei der Organisation ihres Alltags. Sie ergänzt: "Die Betreuungsform der Kindertagespflege ist für die Entwicklung von Kindern unter drei Jahren ideal, denn eine Kindertagespflegeperson gibt den Kindern als feste Bezugsperson Sicherheit und Orientierung."
Kindertagespflege ist für Eltern nicht teurer als ein KiTa-Platz. Die Kindertagespflegeperson erhält vom Kreis Segeberg eine Geldleistung für die betreuten Kinder. Die Eltern zahlen lediglich den landesrechtlich festgelegten Elternbeitrag, die Kosten für die Verpflegung und eventuelle Kosten für Ausflüge.
Freie Betreuungsplätze im Kita-Portal
Steinfeld weist darauf hin, dass es in einzelnen Regionen im Kreis aktuell freie Betreuungsplätze in der Kindertagespflege gibt. Eine Vielzahl der Kindertagespflegepersonen ist über das KiTa-Portal ersichtlich. Die Vermittlung von Betreuungsplätzen übernehmen freie Träger. Die für den Wohnort der Eltern zuständige Vermittlungsstelle ist auf der Homepage des Kreises Segeberg zu finden.
Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson
Seit 20 Jahren müssen Kindertagespflegepersonen eine Grundqualifizierung über mindestens 160 Unterrichtseinheiten (UE) absolvieren. Im Laufe der Jahre hat sich diese Qualifizierung stets weiterentwickelt. Mittlerweile hat sich der Qualifizierungsstandard nach dem Qualifizierungshandbuch Kindertagespflege (QHB) mit 300 UE, 140 Selbstlerninhalten und 80 Stunden Praktikum mehr und mehr etabliert. "Deshalb hat sich auch der Kreis Segeberg pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum dazu entschlossen, den Qualifizierungsstandard nach dem QHB einzuführen, um eine noch qualitativ hochwertigere Kinderbetreuung in der Kindertagespflege zu ermöglichen", sagt Steinfeld.
Die Qualifizierung unterteilt sich in zwei Teile: Teil 1 umfasst 160 UE tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung. Teil 2 umfasst insgesamt nochmals 140 weitere UE. Nach Teil 1 haben Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre Tätigkeit als Kindertagespflegeperson zu beginnen und den zweiten Teil nach Bedarf tätigkeitsbegleitend weiterzuführen.
Für pädagogische Fachkräfte, zum Beispiel Erzieher*innen, die als Kindertagespflegeperson tätig sein möchten, genügt ein Kompakt-Qualifizierungskurs über 80 Unterrichtseinheiten, in denen ihnen spezifische, auf diese Betreuungsform bezogene Handlungskompetenzen vermittelt werden.
Bereits tätige Kindertagespflegepersonen können eine Anschlussqualifizierung über 140 UE erwerben, um vertiefte Kenntnisse zu erlangen und einen höheren Stundensatz pro Stunde und Kind zu erhalten. "Der für dieses Jahr angebotene Kurs ist bereits ausgebucht", sagt Steinfeld. Sie betont, dass die hohe Nachfrage die Bereitschaft der Kindertagespflegepersonen zur Steigerung ihrer eigenen Qualität bestätige. Ein weiterer Kurs ist für nächstes Jahr angedacht.
Absolvent*innen mit erfolgreichem Abschluss können beim Kreis Segeberg einen Zuschuss beantragen, den sie dann nachträglich erhalten.
Angebotene Qualifizierungskurse
Tätigkeitsvorbereitender Grundqualifizierungskurs, 160 UE (Teil 1)
Kursgebühr: 1.199 Euro
Zuschuss nach erfolgreichem Abschluss: 700 Euro
- 8. November 2024 – 18. Juli 2025
VHS Kaltenkirchen
Anmeldung über Homepage: https://www.vhskaltenkirchen.de
E-Mail info@vhskaltenkirchen.de
- Voraussichtlich ab Januar 2025
VHS Bad Segeberg
Anmeldung über Homepage: https://www.vhssegeberg.de
E-Mail: info@vhssegeberg.de
Tätigkeitsbegleitender Grund-/Anschlussqualifizierungskurs, 140 UE (Teil 2)
Kursgebühr: 1.099 Euro
Zuschuss nach erfolgreichem Abschluss: 600 Euro
- 14. März 2025 – Oktober 2025
VHS Bad Segeberg
Anmeldung über Homepage: https://www.vhssegeberg.de
E-Mail: info@vhssegeberg.de
- November 2025 – Juli 2026
VHS Kaltenkirchen
Anmeldung über Homepage: https://www.vhskaltenkirchen.de
E-Mail info@vhskaltenkirchen.de
Verkürzter Grundqualifizierungskurs für pädagogische Fachkräfte, 80 UE
Kursgebühr: 650 Euro
Zuschuss nach erfolgreichem Abschluss: 380 Euro
- 6. September 2024 – 30. November 2024
VHS Bad Segeberg
Anmeldung über Homepage: https://www.vhssegeberg.de
E-Mail: info@vhssegeberg.de
Alle Kurse werden finanziell gefördert vom Kreis Segeberg und dem Land Schleswig-Holstein.
Mehr Informationen
Kreis Segeberg. Die Kulturentwicklungsplanung (KEP) für den Kreis Segeberg geht weiter. Für Samstag, 8. Juni, ist ein Visions-Workshop unter Leitung von Guido Froese geplant, der die KEP im Kreis begleitet. Froese ist Akademieleiter und Geschäftsführer des Nordkollegs Rendsburg. Die Veranstaltung richtet sich an Expert*innen genauso wie an interessierte Bürger*innen, die sich einbringen und gemeinsam mit den anderen Beteiligten Ideen zur Stärkung des kulturellen Netzwerkes und des kulturellen Angebots im Kreis entwickeln möchten.
In einem Kompaktworkshop im Rahmen der Kulturkonferenz Anfang März wurden bereits die besonderen Herausforderungen in den Bereichen Ehrenamt, Kulturinformation, Sichtbarkeit und Teilhabe für die Kulturarbeit im Kreis mit Kunst- und Kulturschaffenden, Vertreter*innen von Kulturvereinen und Vertreter*innen aus den politischen Fraktionen diskutiert. "In dem Anfang Juni zeitlich umfangreicheren Workshop wird es mit Blick auf die Kulturlandschaft im Kreis um folgende Fragen gehen: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was sind unsere Ziele? Wie kommen wir dahin? Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Schritte? Was ist tatsächlich machbar?", erläutert Kreis-Kulturplanerin Dr. Christine Künzel.
"Es ist wichtig, möglichst viele Akteur*innen in die Planung einzubinden und an dem Prozess zu beteiligen", sagt Künzel. Neben den Kreistagsfraktionen, die in einem Arbeitskreis KEP vertreten sind, sollen Kunst- und Kulturschaffende, Vertreter*innen von Kulturvereinen und Bürger*innen an dem Workshop teilnehmen. "Ich würde mich besonders freuen, wenn sich auch jüngere Menschen für den Visions-Workshop anmelden", so Künzel.
Der Workshop findet von 10 bis 16 Uhr in der neuen Aula des BBZ Bad Segeberg ("EduArt") statt.
Eine Anmeldung ist erforderlich bis Freitag, 31. Mai, per E-Mail oder telefonisch unter 04551/951-9183. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.