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Datum: 26.05.2023

26.05.2023: Suchtberatung: ATS und Sozialwerk gehen getrennte Wege


Kreis Segeberg. Viele Jahre haben das Sozialwerk Norderstedt und der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein/ATS Norderstedt die vom Kreis Segeberg ausgeschriebenen Leistungen der Suchtberatung in Norderstedt gemeinsam erbracht. Nun endet die bis hierhin erfolgreiche Zusammenarbeit zum 31. Mai.

Die Suchtberatung in Norderstedt umfasst Einzel- und Gruppenangebote, Unterstützung für Angehörige sowie die Suchtprävention an Schulen. Diese Aufgaben hatten in der Vergangenheit beide Träger gemeinschaftlich übernommen.

"Wir müssen seit geraumer Zeit feststellen, dass der Personalnotstand auch in der Suchtberatung angekommen ist", erklärt Jeannine Strozynski, Geschäftsstellenleiterin des Sozialwerkes. Künftig konzentriert sich das Sozialwerk daher auf den Ausbau seiner anderen Geschäftsbereiche wie die psychologische Beratung, das Familienzentrum Glashütte, das NeNo (Netzwerk Norderstedt), Senior*innenwohnungen und Senior*innentreffs.

"Wir haben uns die Entscheidung – gemeinsam mit unserem Vorstand – nicht leicht gemacht und bedanken uns bei unseren Klient*innen für das entgegengebrachte Vertrauen über all die Jahre. Wir werden, wie gewohnt, auch in Zukunft ein guter Ansprechpartner sein und unseren Klient*innen die allerbeste Unterstützung bieten", so Strozynski.

Der Kreis Segeberg bedauert die Entscheidung des Sozialwerkes: "Wir verlieren einen zuverlässigen Partner und sehen mit Sorge die Entwicklung auf dem Personalmarkt", sagt Dr. Sylvia Hakimpour-Zern, Leitung des Fachdienstes Sozialpsychiatrie und Gesundheitsförderung. "Dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft, da beide Träger in ihren jeweiligen Aufgabenfeldern sehr gute Arbeit leisten, die den Norderstedter*innen in verschiedenen Lebenslagen zugutekommen."

Karin Nordwald, Regionalleitung der ATS, bestätigt die angespannte Personalsituation und bedauert den Austritt des Sozialwerkes ebenfalls: "Die ATS wird ihr Angebot fortführen und erweitern. Um weiterhin möglichst viele Menschen erreichen zu können, nehmen wir perspektivisch auch jüngere Klient*innen in den Fokus und bieten ab sofort auch Onlineberatungen an – einfach buchbar im Internet unter www.suchtberatung-sh.de. Auf diese Weise wollen wir den Zugang zum Hilfesystem erleichtern", sagt Nordwald.