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31.05.2022: Erwachsenen-Sozialdienst erweitert Angebot

Kreis Segeberg. Herr Scheider musste in den vergangenen Monaten einiges wegstecken: Nach einem Schlaganfall hat der 55-Jährige nun seinen Job verloren und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Frau Schmitt ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Die steigenden Lebenshaltungskosten bereiten ihr große Sorgen und sie fragt sich, wie sie in Zukunft ihre Rechnungen bezahlen soll. Menschen im Kreis Segeberg mit diesen, ähnlichen oder auch ganz anderen Problemen bekommen seit Anfang 2019 Unterstützung vom damals neu eingerichteten Erwachsenen-Sozialdienst des Kreises. Dieser lief zunächst drei Jahre als Pilotprojekt in einer ausgewählten Region. Segeberg war damit der erste Kreis in Schleswig-Holstein, der seinen Bürger*innen ein solches Angebot zur Verfügung stellte. Nun gab die Kreispolitik grünes Licht für eine Angebotsausweitung auf das gesamte Kreisgebiet.

Von dem Angebot profitieren jetzt auch die Städte Norderstedt, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt, die Gemeinden Henstedt-Ulzburg und Ellerau sowie die Ämter Bad Bramstedt-Land, Auenland Südholstein und Kisdorf. Es gilt für alle Bürger*innen ab 18 Jahren, ist kostenfrei und vertraulich und soll Jung und Alt gleichermaßen ansprechen.

Aus dem bisher dreiköpfigen Team ist nun ein siebenköpfiges geworden. "Wir haben uns in drei Regionen aufgeteilt", so Dörte Meyer. "Dadurch können wir effektiver arbeiten und sind näher dran." Damit es für die Bürger*innen aber übersichtlich bleibt, kann zunächst eine zentrale Nummer angerufen oder eine E-Mail geschrieben werden.

"Seit es das Angebot gibt, haben sich bei uns rund 800 Menschen gemeldet", sagt Katja Lohmeier, Fachdienstleiterin des Erwachsenen-Sozialdienstes. "Einigen konnten wir bereits mit einem Telefonat helfen, andere unterstützen wir mehrere Wochen lang." "Ziel ist es, Menschen in schwierigen Situationen zu begleiten, sie wieder zurück ins Leben zu holen oder sie mit anderen zu vernetzen", sagt Kerstin Schwarzloh aus dem Erwachsenen-Sozialdienst-Team. "Oft erleben wir eine große Hilflosigkeit und Schwierigkeiten dabei, für sich selbst zu sorgen", erläutert sie.

Die Beratungen sollen vor allem dort stattfinden, wo sich der oder die Hilfesuchende sicher und wohl fühlt: Das ist oft in den eigenen vier Wänden der Fall. Es können aber auch Telefonate oder Termine in der Kreisverwaltung in Bad Segeberg stattfinden. "Räumlichkeiten in den Regionen Norderstedt und Kaltenkirchen, Bad Bramstedt oder Henstedt-Ulzburg suchen wir noch", sagt Isabel Juritz vom Team. "Es ist schwierig, zur Verfügung stehende Büroräume zu finden. Aber wir möchten unbedingt vor Ort arbeiten, um die Hürden, Kontakt zu uns aufzunehmen, so niedrig wie möglich zu halten."

"Wir wollen da sein, wenn es Probleme mit Ämtern gibt oder jemand nicht weiß, wie er oder sie mit seiner Lebenssituation wieder besser zurechtkommen kann", sagt Lohmeier. Sie und ihr Team möchten Ängste und Scham nehmen und dabei helfen, neue Wege für einen sorgenfreieren Alltag zu finden. "Das kann zum Beispiel auch die Suche nach einer längerfristigen Unterstützungsmöglichkeit sein." Das Team berät darüber hinaus auch Angehörige und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Der Erwachsenen-Sozialdienst hilft

• bei Alltagsproblemen,

• bei finanziellen oder sozialen Schwierigkeiten,

• in belastenden Lebenssituationen,

• bei chronischen Erkrankungen sowie

• bei körperlichen Einschränkungen und vielem mehr.

Zu erreichen sind die Diplom-Sozialpädagoginnen des Erwachsenen-Sozialdienstes ab sofort per E-Mail sowie telefonisch unter der Rufnummer +49 4551-951 8720 während der Sprechzeiten der Kreisverwaltung: Montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Termine und weitere Absprachen können individuell vereinbart werden.

31.05.2022