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22.09.2021: Kunst- und Kulturpreis: Kreispräsident ehrt vier Musiker


Kreis Segeberg. Die Sieger des Kunst- und Kulturpreises 2021 auf dem Gebiet „Musik“ stehen fest. Der Kunst-und Kulturpreis Erwachsene 2021 (Alter mindestens 18 Jahre) im Bereich Musik geht an Andreas Maurer-Büntjen (Orgel)und John-Robin Bold (Gitarre). Im Nachwuchsbereich gewinnt Anton Maiwald (Gitarre) den 1. Preis vor Jannis Demmig (Schlagwerk).

Insgesamt waren 16 Vorschläge beim Kreis eingegangen – zwölf für eine Preisvergabe an Erwachsene und vier für den Bereich "Jugend". So vielfältig, wie der Begriff der Kunstgattung Musik ist, so vielfältig waren auch die eingereichten Bewerbungen. "Ob Solokünstler*in, Duo oder Band, ob Gesang oder Instrumentalmusik: Der Wettbewerb zeigt, wie unterschiedlich die musikalischen Talente im Kreis Segeberg und wie wertvoll diese für die Gemeinschaft sind", so Kreispräsident Claus Peter Dieck.

Die Jury traf ihre Entscheidung nach Sichtung aller eingegangenen Vorschläge und sah sich die für die Preisvergabe eingereichten Videos mit den Musikstücken der Künstler*innen in nicht öffentlicher Sitzung an. Sie entschied sich für eine Preisteilung (1. Preis) bei den Erwachsenen und die Vergabe eines 1. und 2. Preises beim Jugend-Kunst- und Kulturpreis, jeweils dotiert mit 1.500 Euro Preisgeld.

Der Bad Segeberger Kantor der Marienkirche, Andreas Maurer-Büntjen, Jahrgang 1969, spielt seit seiner Kindheit auf der Orgel. Sein Studium absolvierte er "mit Auszeichnung" im Fach Konzertexamen. Seit 2004 ist er an der Marienkirche und darüber hinaus im Kreisgebiet tätig, unter anderem auch im Segeberger Bachchor, Segeberger Kammerchor, Segeberger Sinfonieorchester und im Segeberger Flötenensemble. Als Kreiskantor ist er für rund 40 Mitarbeiter*innen im Kirchenkreis für den Fachbereich "Kirchenmusik" zuständig und bildet nebenberufliche Kirchenmusiker*innen aus.

Die Jury hatte seine eigene Bearbeitung des "Boléro" von Maurice Ravel, übertragen und gespielt auf der Orgel in der Peter-Paul-Kirche Bad Oldesloe, zur Entscheidung vorliegen. In der Laudatio heißt es, dass es sich bei Andreas Maurer-Büntjen um einen hochkarätigen und vielseitig gebildeten Musiker handelt, dem es gelingt, dem Publikum mit der Umsetzung seines Stückes eine spürbare Lebendigkeit zu vermitteln.

Die Preisvergabe schlägt einen Bogen zur Entscheidung Landesmusikrates Schleswig-Holstein, die Orgel zum "Instrument des Jahres 2021" zu erklären, damit Werbung für die Musik und das Musizieren im Allgemeinen zu machen und die sogenannte "Königin der Instrumente" in unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.

Gleichermaßen überzeugt war die Jury von der künstlerischen Leistung des in Henstedt-Ulzburg geborenen und aufgewachsenen Konzertgitarristen und Komponisten John-Robin Bold, Jahrgang 1995. Schon in seiner Jugend spielte er rund 100 Konzerte im Kreis Segeberg. Mittlerweile lebt er als freiberuflicher Komponist und Gitarrist in Berlin, spielt europaweit Konzerte und bringt auf verschiedenen Labels Musik heraus.

Nach dem Start seiner musikalischen Ausbildung an der Musikschule Norderstedt setzte John-Robin Bold diese mit nur 14 Jahren mit einem Früh- und Jungstudium für musikalisch Hochbegabte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover fort. Daran anschließend begann er 2016 ein Studium der elektrischen Komposition an der Kunstuniversität Graz und schloss dieses 2020 erfolgreich ab.

Die Jury hatte die Eigenkomposition "First" für E-Gitarre und Live-Elektronik zur Entscheidung vorliegen. Darin verbindet der junge Künstler innovative elektronische Mittel mit klassischer Spieltechnik sowie stilistische Elemente aus der Renaissancemusik mit Popmusik und stellt so eine ungewöhnliche und sinnliche Verbindung von alten und neuen Formen her. Mit der Auszeichnung würdigt die Jury John-Robin Bolds musikalische Begabung, seine Verbundenheit zum Kreis und seine Vorbildfunktion für junge Musiker*innen.

Im Nachwuchsbereich gewinnt Anton Maiwald (Gitarre) den 1. Preis vor Jannis Demmig (Schlagwerk).

Bereits zu Schulzeiten motivierte der heute 22-jährige Anton Maiwald mit seinem Gitarrenspiel Mitschüler*innen und jüngere Kinder dazu, ein Musikinstrument zu erlernen. Der Kaltenkirchener, der nach dem Abitur im vergangenen Jahr ein Studium zum Elementaren Musikpädagogen an der Berufsfachschule MenschMusik in Hamburg aufgenommen hat, begann im Alter von sieben Jahren mit dem Gitarrenspiel an der Kreismusikschule Segeberg. Dort hatte er auch seine ersten Auftritte und nahm an ersten Wettbewerben teil, für die er schon als kleiner Junge hochmotiviert übte.

In den Jahren 2012 bis 2018 war Anton Maiwald dreimal Preisträger beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert"; 2015 erhielt er im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" den 3. Preis in der Kategorie "Gitarre solo", 2018 den 2. Preis. Darüber hinaus war er bei weiteren nationalen Wettbewerben erfolgreich.

Der Jury lag Anton Maiwalds Interpretation des Stückes "Home" von Andrew York zur Entscheidung vor, über die er selbst sagt, dass sie eine Stütze für ihn sei in der aktuellen Situation des Lösens aus dem Elternhaus, auf der Suche nach Eigenständigkeit und nach einem eigenen Zuhause. In der Laudatio heißt es: "Anton Maiwald ist ein gelungenes Beispiel dafür, welchen Weg junge Künstler*innen im Anschluss an eine fundierte Ausbildung durch die Musikschulen im Kreisgebiet nehmen können."

Im Alter von nur sechs Jahren hat der heute 17-jährige Jannis Demmig seine Leidenschaft fürs Schlagwerk, auch Percussion genannt, entdeckt. Seit dem Jahr 2013 ist der Quickborner im Musikverein Norderstedt (MVN) aktiv. Bereits mit elf Jahren trat er in das Junge Blasorchester Norderstedt (JuBlaNo) ein und konnte aufgrund seiner hervorragenden musikalischen Leistungen bereits zwei Jahre später beim Symphonischen Blasorchester Norderstedt (Höchststufenorchester) mitspielen. In den Jahren 2015 bis 2019 war er mehrfach Preisträger beim Landes- und Bundeswettbewerb "Jugend musiziert", sowohl als Solist als auch im Schlagzeugensemble.

Im Musikverein Norderstedt unterstützt Jannis Demmig die Jugendwartin und kümmert sich insbesondere um die Nachwuchsarbeit des Kinder- und Jugendorchesters Brass, Wind & Fun (BWF).

Der Jury lag das Stück "Caleidoscópio" des amerikanischen Komponisten Gene Koshinski vor. Jannis Demmig gelingt es am Marimbaphon, den Zuhörer*innen die Verschiebung der kleinen, farbigen Splitter aus einem Kaleidoskop musikalisch buchstäblich ins Ohr zu bringen. In der Laudatio heißt es: "Die Jury würdigt Jannis Demmigs Begeisterung für das Schlagwerk, das eine ganze Gruppe an Schlaginstrumenten in einem Sinfonieorchester umfasst – verbunden mit der Hoffnung, dass er sein Engagement für den musikalischen Nachwuchs im Norderstedter Musikverein weiterhin so vorbildlich fortsetzt und die künstlerische Vielfalt im Kreis Segeberg durch seine Auftritte weiterhin bereichert."

Über den Kunst- und Kulturpreis (KuKP) des Kreises Segeberg

Der Kunst- und Kulturpreis wird – von einer Pause abgesehen – seit 1981 ausgeschrieben. Seit 2015 wird er im Abstand von drei Jahren jeweils in einer anderen Kategorie vergeben. Ob die Preisverleihungen künftig häufiger erfolgen werden, wird voraussichtlich noch Ende 2021 beraten.

Es gibt jeweils eine Preisvergabe für Erwachsene und Jugendliche (bis maximal 25 Jahre), deren künstlerisches Engagement damit besonders gefördert werden soll. Die Jury kann – wie in diesem Jahr – über Preisteilungen entscheiden. Der Kreis möchte mit den Auszeichnungen verdeutlichen, wie wertvoll Kreativität und schöpferische Tatkraft für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft sind. Je Altersgruppe stehen 3.000 Euro Preisgeld zur Verfügung

Der KuKP wird nach einer Richtlinie in einem der folgenden Bereiche vergeben: bildende Kunst, Musik, Literatur oder darstellenden Kunst. "Diese Aufzählung ist nicht abgeschlossen", heißt es in der Richtlinie, sodass dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Möglichkeiten gegeben sind, auch Kunstformen zu berücksichtigen, die sich nicht klar zuordnen lassen.

Alle Einwohner*innen des Kreises Segeberg ab 18 Jahren sind vorschlagsberechtigt. Die Preisträger*innen sollen durch Geburt, Leben oder Wirken mit dem Kreis Segeberg verbunden sein.

Die Jury besteht aus drei unabhängigen Sachverständigen der jeweiligen Kunstgattung (Fachrichter*innen) sowie acht Sachrichter*innen, die von jeder Fraktion im Kreistag benannt werden.

22.09.2021