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Hilfe für Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung

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26.03.2024: "Inklusion vor Ort": Kooperationsverträge mit Kommunen

Kreis Segeberg. Das Projekt "Inklusion vor Ort" im Kreis Segeberg nimmt Fahrt auf. Im Mittelpunkt steht künftig die lokale und direkte Zusammenarbeit mit den Kommunen Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Wahlstedt. "Die jetzige Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen mit den drei Impulskommunen markiert einen bedeutenden Schritt, um das Thema Inklusion im Kreis zu stärken und voranzubringen", freut sich Landrat Jan Peter Schröder.

Das Projekt "Inklusion vor Ort" läuft seit Frühjahr 2023 dank einer Tandemförderung der "Aktion Mensch" und des Landes Schleswig-Holstein und wird landesweit in vier weiteren Modellkommunen für jeweils fünf Jahre unterstützt. Im Kreis Segeberg wurden der Verein Regenbogen, der Verein für Jugend- und Kulturarbeit (VJKA) Segeberg und die Kreisverwaltung als Projektpartner ausgewählt, "um zusammen mit den Kommunen und den Menschen vor Ort deren Barrieren aufzudecken und sie dabei zu unterstützen, für den Abbau dieser tätig zu werden", erläutert Sandra Fait-Böhme, Fachdienstleiterin des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt (BfCV). Dabei stehe ein erweiterter Inklusionsbegriff im Mittelpunkt, der jeden Menschen unabhängig von persönlichen Merkmalen einschließe und zum Mitmachen und Sich-Einbringen ermutigen wolle.

"Das Projekt widmet sich den Menschen im Kreis Segeberg, die von Barrieren betroffen sind, und strebt danach, sie mit denjenigen zusammenzubringen, die dabei helfen können, diese Hindernisse zu überwinden oder die ein Interesse am Thema haben", sagt Projektkoordinatorin Jessica Steenbock vom Verein Regenbogen. Ziel sei es, gemeinsam eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander zu ermöglichen und Barrieren abzubauen. Steenbock betont, dass Inklusion ein fortwährender Prozess für alle sei.

Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Wahlstedt sind hoch motiviert, diesen Weg mitzugestalten und sich für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen. Gemeinsam sollen nun konkrete Schritte erarbeitet werden, um Hindernisse vor Ort zu erkennen und zu überwinden. Dabei unterstützen beispielsweise Beiräte für Menschen mit Behinderungen, Vereine und Verbände sowie bereits bestehende Netzwerke. "Auch alle Bürger*innen sind herzlich eingeladen, mitzumachen", sagt Fait-Böhme. "Mit Hilfe niedrigschwelliger Beteiligungsplattformen, Sensibilisierung, Dialog und gemeinsamem Handeln sollen Ziele erarbeitet werden, die wir heute noch gar nicht kennen. Dies ist besonders spannend, da jede Kommune im Kreis Segeberg andere Voraussetzungen und Wünsche mitbringt."

Weitere Informationen und Neuigkeiten werden laufend im Projekt-Newsletter und auf der Website www.gemeinsam-inklusiv.de veröffentlicht. Für Rückfragen oder die Anmeldung zum Newsletter steht Jessica Steenbock unter info@gemeinsam-inklusiv.de oder 0176 41719850 zur Verfügung.


07.03.2024: Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigung gesucht

Kreis Segeberg. Der Kreis Segeberg sucht zum 1. Oktober 2024 bis zu drei Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigung. Die Beauftragten sind ehrenamtlich tätig und keine Organe des Kreises. Eine Amtsperiode dauert vier Jahre. Im September 2020 übernahmen Jutta Altenhöner, Dr. Volker Holthaus und Karl Uwe Harm das Amt als Team. Ihre Amtszeit endet im Herbst.

"Neben einer monatlichen Aufwandsentschädigung in Höhe von 312 Euro und Erstattung von Reisekosten stellt der Kreis Segeberg Mittel und Räumlichkeiten für Bürosprechzeiten und -ausstattung zur Verfügung", sagt Sandra Fait-Böhme, Leiterin des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt, dem die Beauftragten organisatorisch zugeordnet sind. Die Beauftragten werden zudem von einer hauptamtlichen Büroassistenz unterstützt. "Zu begrüßen wäre es, wenn sich insbesondere Menschen angesprochen fühlen, die sich für die Arbeit für und mit Menschen mit Beeinträchtigung begeistern", so Fait-Böhme. Sie ergänzt: "Aufgrund der Vielfältigkeit der Aufgaben wäre auch wieder ein Team großartig."

Zu den allgemeinen Aufgaben der Beauftragten für Menschen mit Beeinträchtigung gehört es, die Wünsche, Vorstellungen und Interessen von Menschen mit Beeinträchtigung zu bündeln und in der politischen Ausschussarbeit sowie an anderen Stellen zu vertreten. Es geht darum, Empfehlungen zu Maßnahmen abzugeben, die behinderte Menschen betreffen, um die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinte Nationen im Kreis Segeberg voranzutreiben. Weitere wichtige Pfeiler sind die Öffentlichkeitsarbeit und die Zusammenarbeit in und mit Netzwerken und Vereinen.

Eine Vorstellung ausgewählter Bewerber*innen erfolgt in der Sitzung des Wahlgremiums in der 23. Kalenderwoche. Dieser folgt eine Beschlussempfehlung im Sozialausschuss voraussichtlich am 27. Juni. Die Bestellung der Beauftragten für Menschen mit Beeinträchtigung durch den Kreistag ist für den 11. Juli vorgesehen.

Bewerbungen können bis Sonntag, 7. April, vorzugsweise über das Online-Bewerbungsportal des Kreises Segeberg eingereicht werden.

Interessierte mit der nötigen Sachkenntnis erhalten nähere Informationen bei Sandra Fait-Böhme:

20.02.2024: Netzwerk für Menschen mit Behinderung setzt Zeichen gegen rechts

Kreis Segeberg. Das Netzwerk der Behindertenbeauftragten und -beiräte im Kreis Segeberg verurteilt entschieden jegliche Form von rechtsextremer Ideologie und setzt sich aktiv für eine inklusive und tolerante Gesellschaft ein, beispielsweise mit einer jährlich stattfindenden inklusiven Feier anlässlich des Weltbehindertentages im Dezember sowie weiteren inklusiven Veranstaltungen an vielen Orten im Kreis. Menschen mit Behinderung seien eine unverzichtbare und vielfältige Gruppe innerhalb der Gesellschaft. Sie verdienten Respekt, Wertschätzung und gleichberechtigte Teilhabe. Rechtsextremismus und Diskriminierung jeglicher Art stünden diesen grundlegenden Werten diametral entgegen.

"Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Auswirkungen von Hass und Intoleranz verheerend sein können. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die dunklen Kapitel der Vergangenheit wiederholen", heißt es vonseiten des Netzwerkes. Weiter: "Das Netzwerk für Menschen mit Behinderung setzt sich daher aktiv dafür ein, Barrieren abzubauen, Vorurteile zu bekämpfen und ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder Mensch unabhängig von seinen individuellen Merkmalen frei und sicher leben kann. Wir arbeiten öffentlich, bieten Sprechstunden, Informationen und Unterstützung an. Wir glauben an die Stärke der Vielfalt und daran, dass ein respektvoller und toleranter Umgang miteinander die Grundlage für eine friedliche und gerechte Gesellschaft bildet. Wir rufen alle Mitglieder der Gesellschaft dazu auf, sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung einzusetzen. Lasst uns gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten und in der Vielfalt als Bereicherung und nicht als Bedrohung betrachtet wird."

Kontakt: Jutta Altenhöner, Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigungen/Behinderungen, Kreis Segeberg, und Thorsten Luckow, Vorsitzender des Netzwerkes der Behindertenbeauftragten und -beiräte im Kreis Segeberg: 

Jutta Altenhöner

Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigung

Hamburger Straße 30
23795 Bad Segeberg

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Die Beauftragten für Menschen mit Beeinträchtigung

Zur Wahrnehmung der Interessen der Bürger*innen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen wurde im Kreis Segeberg das Ehrenamt der Beauftragten für Menschen mit Beeinträchtigung eingeführt.

Dieses Ehrenamt ist eine freiwillige Leistung des Kreises Segeberg.

Auftrag und Ziele

Die Behindertenbeauftragten setzen sich für folgende Punkte ein:

  • Gleichwertige Lebensbedingungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens,
  • Barrierefreiheit,
  • breite Öffentlichkeit für Themen und Interessen von Menschen mit Behinderung,
  • Informationsveranstaltungen über die Integration von Menschen mit Behinderung.

Die Behindertenbeauftragten...

  • sind Ansprechpartner*innen und Multiplikator*innen für Menschen mit und ohne Behinderung sein,
  • helfen Ratsuchenden und verweisen sie an zuständige Stellen,
  • fördern und stärken die Zusammenarbeit der Behindertenorganisationen,
  • werben in der Öffentlichkeit um Solidarität und arbeiten gezielt auf eine inklusive Gesellschaft hin.

Vorstellung der drei Beauftragten des Kreises Segeberg

Seit dem 1. Oktober 2020 gibt es im Kreis Segeberg neben Jutta Altenhöner zwei weitere Kreis-Behindertenbeauftragte: Uwe Harm aus Daldorf und Dr. Volker Holthaus aus Bad Segeberg. Das Team kümmert sich seither gemeinsam um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen. Es gibt einen regelmäßigen Austausch, wobei jede*r seine eigenen Schwerpunktthemen hat. Zusammen möchten sie, dass für Menschen mit und ohne Behinderung gleichwertige Lebensbedingungen gelten. Sie möchten sich um die Bedürfnisse dieser Menschen kümmern und sich als Ansprechpartner*in zur Verfügung stellen. Außerdem wirkt das Team mit bei der Gestaltung des "Tags der Vielfalt", welcher von Jutta Altenhöner und Thorsten Luckow vom "Büro für Chancengleichheit und Vielfalt" bereits einmal veranstaltet worden ist.

Jutta Altenhöner ist seit Sommer 2016 Behindertenbeauftragte des Kreises. Zuvor wirkte sie bereits 25 Jahre auf politischer Ebene im Kreis. Für das Ehrenamt hatte sie sich vor rund fünf Jahren beworben, "um Menschen mit Behinderungen beratend zu Seite zu stehen". Dabei macht sie immer wieder öffentlich auf bestimmte Themen aufmerksam; sie berät Menschen und gibt Hilfestellungen. Zu Altenhöners Kernthema gehört die Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen – sei es im Wohnraum, an Arbeitsstätten, in Behörden oder Geschäften.

Uwe Harm ist seit drei Jahren im Ruhestand und arbeitete zuvor als Diplom-Rechtspfleger. Der 68-Jährige hat selbst eine Schwerbehinderung, war 20 Jahre im Amtsgericht unter anderem für das Betreuungsrecht zuständig und hat darüber hinaus bundesweit Seminare zum Thema gegeben und Beiträge in der juristischen Fachliteratur veröffentlicht. Zu seinen Schwerpunkten zählt er die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Eines seiner Ziele ist es, Behördensprache verständlicher zu gestalten.

Nach knapp einem halben Jahr im Amt blickt Harm bereits auf erste kleine Arbeitserfolge: So hat er beispielsweise rechtliche Hinweise zur Impfung unter anderem über die Betreuungsbehörde an alle rechtlichen Betreuer*innen verteilen lassen.

Der Dritte im Bunde ist Dr. Volker Holthaus. Der 71-Jährige hat Zahnmedizin in Kiel studiert. Von 1980 bis 2018 praktizierte er als niedergelassener Zahnarzt in Bad Segeberg. Seine Praxis war Schwerpunktpraxis für die zahnärztliche Behandlung von Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus ist er unter anderem Leiter der Sektion "Zahnärztliche Behandlung von Menschen mit Behinderungen im Berufsverband Deutscher Oralchirurgen" und Mitglied des "Runden Tisches zahnärztliche Versorgung von Menschen mit Behinderungen" der Bundeszahnärztekammer.

"Aufgrund der langjährigen Tätigkeit in der Behandlung und Beratung von Menschen mit Behinderungen habe ich einen tiefen Einblick in die Familien, deren besondere Situationen, Probleme und deren Umgang mit Institutionen. Diese Erfahrungen erlauben mir, mich für diese Menschen und deren Angehörigen zu engagieren. Ich sehe mich als Mediator und möchte individuellen Beistand geben", beschreibt Holthaus seine Motivation, sich als Behindertenbeauftragter im Kreis einzubringen. Er möchte die Leichte Sprache fördern, vor allem in Hinblick auf medizinische Belange. Zudem kümmert er sich um den Bereich des inklusiven Sports und versucht, die Vereine und Institutionen diesbezüglich an einen Tisch zu bekommen.

Wichtige Dokumente und Formulare